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Autobatterien |
ACE/Popp |
im Test: Eins von neun Modellen ist "gut" |
Wer kennt das nicht: Morgens hat auf einmal die Batterie keinen Saft mehr – das passiert gerne im
Winter, aber nicht nur. Gewisse Vorsorge bietet neben einer guten Behandlung des Akkus natürlich vor allem
dessen Qualität. Der ACE hat neun Modelle mit 44 Ah für Klein- und Kompaktwagen getestet.
Insgesamt erreichte nur ein Stromspender die Bewertung "sehr gut", vier wurden als "gut" bezeichnet und drei als
"befriedigend". Ein Exemplar schaffte nur ein "ausreichend".
ACE-Testsieger ist die Batterie "VAG Original" von den VW-/Audi-Händlern, die bereits 2004 in einem entsprechenden
Test des ADAC auf dem Siegertreppchen stand. Sie konnte nach der nächtlichen Tortur in der Kältekammer immerhin noch
38 Mal erfolgreich starten, während die sogenannte Hochleistungsbatterie von BAHR (Gesamtbewertung befriedigend)
am Ende nur neun Mal erfolgreich Starterdienste leisten konnte. Was zunächst ausreicht, kann im Kurzstreckenbetrieb
mit hoher Stromlast im Winter schon nach ein paar Tagen zu wenig sein.
Am anderen Ende der Ergebnisse steht die APS-Batterie mit der Note 4,0. Hier sackte die Starterfähigkeit nach
einer fünfstündigen Dauerbelastung mit 50 Watt auf nur noch 15 Prozent ab - der Testsieger nahm diese Belastung
unbeeindruckt zur Kenntnis und lieferte noch 100 Prozent. Bei der sogenannten Tiefenentladung war das Limit von
10,6 Volt Spannung bereits nach gut viereinhalb Stunden erreicht, während die besten Werte in dieser Kategorie bei
mehr als 11 Stunden lagen.
Getestet hat der ACE neben der Startfähigkeit bei minus 18 Grad und nach der Dauerbelastung sowie der
Tiefenentladung auch den Ladezustand beim Kauf: Kein Exemplar wurde voll geladen ausgeliefert - Werte zwischen 72
und 90 Prozent notierten die beauftragten DEKRA-Tester im Prüfzentrum in Klettwitz.
Wir empfehlen, Batterien, die älter als drei Jahre sind, regelmäßig vom Fachmann checken zu lassen. Das kostet ein
paar Euro, ist aber letztlich nicht halb so nervig (und teuer) wie eine kaputte Batterie - morgens, wenn ein
wichtiger Termin bevorsteht. Im Zuge des Batteriechecks sollte auch gleich die Leistung der Lichtmaschine und des
Reglers überprüft werden: Ist der Generator zu schwach, hilft die beste Batterie nichts.
Beim Kauf einer Batterie sollte man sowohl hinsichtlich des Gehäuses als auch der elektrischen Werte wieder die gleiche
Größe wählen, die schon der alte Akku hatte. Ein Preisvergleich lohnt sich auf jeden Fall, auch Nachlässe bis zu 30
Prozent auf den Listenpreis sind möglich. Meist, aber nicht zwangsläufig, sind Batterien im Fachhandel und an der
Tankstelle billiger als in der Werkstatt. Der Test hat auch gezeigt, dass nicht immer die teuersten Batterien auch die
besten sind: So war der Testsieger sogar einen Euro günstiger als das schlechteste Modell.
Wer eine neue Batterie selbst montiert, sollte darauf schon im Eigeninteresse das Datum des Einbaus vermerken. Außerdem
ist ratsam, die Pole mit einem speziellen Fett zu schmieren, um Kriechströme zu vermeiden. Beim Arbeiten sollten wegen
der Säurehaltigkeit der Batterie möglichst Handschuhe und Schutzbrille getragen werden. Das Batteriekabel darf nicht bei
laufendem Motor abgeklemmt werden - die teuren Blackboxen moderner Autos nehmen so etwas äußerst übel.
Übrigens kann eine Batterie "Pi mal Daumen" auch ohne spezielles Equipment geprüft werden: Fahren Sie dazu das Auto vor
eine Hauswand, ein Garagentor oder Ähnliches, schalten Sie das Licht an und dann den Motor aus - das Abblendlicht darf
nur minimal dunkler werden als zuvor, auch nach einigen Minuten. Im Zweifelsfall hilft eine längere Fahrt außerhalb des
Stadtverkehrs mit möglichst wenigen Stromverbrauchern, dem angekratzten, aber noch nicht kaputten Akku wieder neues Leben
einzuhauchen.
Dennoch: Dass eine intakt wirkende Batterie plötzlich "stirbt", ist normal - jedenfalls solange die Autobauer dem
Kunden keine Anzeige über Spannung und Ladezustand spendieren.