KW 35/2011 |
DVR: "Sag nein zu Hubert"
Sag nein zu Hubert. Das ist die Botschaft von zehn skurrilen Videos, die bei YouTube zu sehen sind.
Hubert ist ein eher weniger sympathischer, auf Kumpel machender Anhalter, der es auf junge Dinger abgesehen hat.
Nein, nicht Mädchen und nicht das, was man denken mag, sondern auf junge Autofahrer, die er auf seine Art zu hohem
Tempo, Handybenutzung, Gurtverzicht oder riskantem Überholen animiert. "An der Tanke" steigt er aus, und wenn es
anschließend kracht, hat er sein Ziel ereicht: "Die Frau ist hin, und wir machen Gewinn". Denn Hubert kassiert
u.a. von seiner Mutter als Beerdigungs-Unternehmerin und seinem Bruder, der Organhandel mit China betreibt, Provision.
"Per Anhalter in den Wahnsinn" ist eine ungewöhnliche Aktion der Deutschen Verkehrswacht (DVR), die junge Fahrer zum
Nachdenken bringen soll. Die Videos waren mutmaßlich nicht billig; ob sie auch gut sind, kann man diskutieren.
Wenn sie nur einen Unfall verhindern, haben sie sich schon gelohnt, so der DVR. Wohl wahr, also: Gucken Sie rein,
und empfehlen Sie Hubert ihren Bekannten in der Zielgruppe weiter.
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KW 34/2011 |
Öffentliche Mängel online melden
Es ist Schulanfang, und wir hoffen, nicht weiter erklären zu müssen, dass und warum in den kommenden Wochen auf den
Schulwegen noch mehr Vorsicht, Aufmerksamkeit und Langsamkeit als sowieso schon oberstes und indiskutables Gebot sind.
In diesem Zusammenhang sind wir auf ein Pilotprojekt aufmerksam geworden, von dem wir nicht wissen, ob es dauerhaft
funktionieren und etwas bewirken wird, aber die Idee gefällt zweifelsohne: Bürger können Missstände in ihrer Stadt über
die Website und sogar direkt vor Ort via iPhone oder Android-Smartphone mit oder ohne Foto an die Plattform melden, die
diese ihrerseits an die betroffene Kommune weiterleitet und den Bearbeitungsstand dokumentiert. Interessant erscheint das
für Schlaglöcher oder unsinnige Ampelschaltungen, vor allem aber für sicherheitsrelevante Dinge wie fehlende oder schlecht
sichtbare Schilder, defekte Beleuchtung, gefährliche Überwege oder andere Problemstellen auf dem Schulweg, die die Gemeinde
vielleicht nicht ignoriert hat, sondern gar nicht kennt. Hoffentlich wird die Qualität überwacht und beteiligen sich die
Städte.
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KW 33/2011 |
BMW Art Car Tour
Mitten im Sommerloch beglücken wir Sie heute mit Kultur – Kultur im weiteren Sinne, versteht sich. Bei BMW gibt es
sozusagen Kunst-Autos, Art Cars, insgesamt 17 an der Zahl. Seit der französische Auktionator und leidenschaftliche Rennfahrer Hervé
Poulain vor rund 40 Jahren den damaligen BMW-Motorsportdirektor Jochen Neerpasch überzeugen konnte, einen Rennwagen (BMW
3.0 CSL) bemalen zu lassen, sind 16 weitere solcher Exponate entstanden, unter anderen von Alexander Calder, Frank Stella,
Roy Lichtenstein und Andy Warhol, der 1979 gesagt haben soll, das Auto sei besser gelungen als das Kunstwerk. Die Sammlung
tourt als subtile BMW-Werbung immer wieder durch wichtige Museen der Welt. Derzeit macht sie Station in München, und die
Marketingstrategen haben die Chance genutzt, die Art Car Collection ins Internet zu bringen. Jedes einzelne der "rollenden
Kunstwerke" wird in Bild und Text sowie durch einen eigenen Filmbeitrag präsentiert. Ergänzend werden u.a. historische
Aufnahmen von Renneinsätzen und Statements der Künstler gezeigt.
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KW 32/2011 |
Tachostand-Kontrolle für Gebrauchtwagen-Käufer
Betrügereien mit Gebrauchtwagen sind leider keine Seltenheit, und noch immer fallen viele unbedarfte Käufer auf mehr oder
weniger simple Tricks herein. Eine davon ist die Manipulation von Kilometerständen, die oft leicht, manchmal aber nur schwer
auffällt. Dagegen wendet sich eine neue Internet-Plattform. Dort können Tachostände anhand der Fahrgestellnummer abgerufen
werden. Knackpunkt: Natürlich setzt dies voraus, dass Autofahrer diese zuvor regelmäßig eingetragen haben und möglichst auch
Werkstätten oder TÜV-Stationen sich daran beteiligen. Entstanden ist das Projekt an einer privaten Hochschule, umgesetzt wird es
von einem dortigen Professor, der behauptet, mehr als ein Drittel der gehandelten Gebrauchtwagen weise gefälschte km-Stände auf
und sich bei der Zahl der GW-Verkäufe merkwürdigerweise auf die Polizei bezieht, und einem seiner Studenten. Die angeblich
nicht-kommerzielle Plattform ist erstaunlich aufwendig umgesetzt, inklusive Firmengründung, 0800-Nummer und Pressearbeit,
"Partner"-Logos sind derzeit versteckte Anzeigen. Gute Idee oder PR-Quatsch?
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