KW 44/2004 |
Die Tabelle zur Lkw-Maut
Noch gut zwei Monate, dann startet die Lkw-Maut mit knapp eineinhalbjähriger Verspätung – und es gehört nicht viel
dazu, vorauszusagen, dass das Thema im neuen Jahr die Öffentlichkeit noch viel beschäftigen wird. Vor allem aber werden
die Speditionen, auch jene, die die On-Board-Units bereits in ihre Fahrzeuge eingebaut haben, sicher noch viel "Spaß"
mit dem System haben – etwa dann, wenn die Abrechnungen von Toll Collect kontrolliert werden sollen. Dann gilt
es, die genaue Strecke nachzuvollziehen, die Entfernungen zu addieren und mit dem jeweiligen km-Satz zu multiplizieren
– von Details einmal abgesehen. Dazu dient etwa die sogenannte Mauttabelle, die die Bundesanstalt für Straßenwesen
jetzt auch ins Internet gestellt hat. Dort sind alle Autobahnen mit allen Anschlussstellen (AS), Kreuzen, Dreiecken und
dergleichen erfasst und die jeweiligen Entfernungen angegeben – aber nur von AS zu AS. Die Strecke München-Hamburg
kann also nur durch mühsame Addition der einzelnen Teilstrecken errechnet werden – in der Praxis eine Aufgabe,
die kaum umsetzbar erscheint, solange sich nicht jemand erbarmt, ein entsprechendes Berechnungsprogramm auf Basis
der Daten und einer Autobahnkarte zu erstellen. Minister Stolpe indessen hat die Tabelle als "nachvollziehbare
Grundlage" für die Betroffenen bezeichnet. Gestaunt haben wir auch darüber, dass die Maut nicht überall in beiden
Richtungen gleich hoch ist: Weichen die beiden Streckenlängen, wie etwa am Aichelberg, um mehr als 100 Meter (!)
voneinander ab, werden tatsächlich unterschiedliche Werte zugrundegelegt. So viel Perfektionismus gab es nicht
immer beim Thema Lkw-Maut.
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KW 43/2004 |
"The Porter" – Mercedes-Thriller zum CLS
Wenn es um die Bewerbung neuer Autos geht, setzen immer mehr Hersteller auf Filme – Kinofilme mit dem jeweiligen
Modell als Haupt- oder Nebenrolle oder reine Internet-Filme zur Bewerbung. Neuestes Beispiel ist Mercedes: Die Stuttgarter
haben diese Woche zur Markteinführung des neuen CLS einen dreizehnminütigen Thriller ins Web gestellt. "The Porter"
erzählt die Geschichte des Portiers eines Fünf-Sterne Hotels in Budapest, der in einen Diamantenschmuggel verwickelt
wird – der CLS ist immer dabei. Dazu hat der Autobauer mehr oder weniger bekannte Stars verpflichtet, darunter
Ex-"Roxy Music"-Frontman Bryan Ferry als Juwelen-Schmuggler. Von Ferry stammt auch die schöne Titelmelodie "Fool for
Love", die zum Herunterladen bereitsteht, außerdem gibt es Interviews mit den Hauptdarstellern, Ausschnitte aus dem
"Making Of" sowie Kurzporträts der Künstler – und die Chance, eines von fünf mal zwei Tickets für ein VIP-Konzert
mit Ferry in Hamburg zu gewinnen. Bleibt am Ende die Frage, warum der CLS in einer Sequenz nur aus einem Nebelscheinwerfer
leuchtet – versteckter künstlerischer Kniff oder ungewollter Hinweis auf aktuelle Mercedes-Qualität? Das
Web-Special dagegen ist technisch und optisch perfekt umgesetzt. Erwähnt sei noch, dass zu den Hauptdarstellern auch
Annamaria Cseh gehört – das einzige ungarische Model, das es je in die Top-Liga geschafft hat. Sie ist 27 Jahre jung
– und schön, schöner noch als der CLS. Und das will was heißen.
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KW 42/2004 |
Beetle Buggin'
Letzte Woche waren wir an dieser Stelle etwas politisch, heute gibt es ein Spiel zum Entspannen: Nicht erschrecken,
die chinesischen Schriftzeichen auf der Website sind dort völlig richtig, und das Spiel ist auch auf Deutsch verfügbar.
Es handelt sich offensichtlich um eine ehemalige Werbeaktion von Hewlett-Packard, die aber durchaus Spaß macht: Mit
einem VW New Beetle fährt man durch virtuelle Büro- oder Was-auch-immer-Landschaften und muss Fotopapier aufsammeln,
natürlich gegen die Uhr. Der Beetle ist schnell und dank Vierrad-Lenkung auch sehr wendig, was in der Kombination
herrliche Powerslides ermöglicht – wenn auch nur auf dem Bildschirm. Wer nicht aufpasst, fliegt von der Rampe
und muss von unten neu anfangen. Das Gewinnspiel dazu gibt es nicht mehr, aber darum soll es auch nicht gehen. Zehn
Minuten Entspannung mit dem Beetle Buggin':
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KW 41/2004 |
Pkw-"Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung"
Aus Elektromärkten kennt man die Schildchen, die bei Waschmaschinen oder Kühlschränken die Energieeffizienz angeben,
wenngleich deren Nutzen, seit fast alle Geräte die beste Einstufung erreichen, fragwürdig ist. Eine solche Kennzeichnung
sähe manch einer auch gerne in Bezug auf Autos – und in der Tat kommt sie jetzt, wenn auch in abgewandelter Form,
bei der auf eine Klassifizierung verzichtet wird. Im November tritt die "Energieverbrauchskennzeichnungsverordnung"
für Pkw in Kraft, wonach alle Autohändler ihre Fahrzeuge mit Angaben zu Verbrauch, Leistung, Hubraum, Getriebe und
CO2-Ausstoß zu kennzeichnen haben. Damit wird aus unserer Sicht wieder einmal unterstellt, dass der normale Autokäufer
dämlich sei und im übrigen solche Angaben die einzig wichtigen für eine Kaufentscheidung seien. Ob und ggf. wieviele
Airbags an Bord sind, ob ESP eingebaut ist, wieviele Zylinder das Auto hat, wie lange es halten wird oder wie sehr der
Umweltschutz in der Produktion eine Rolle gespielt hat, bleibt offen. Nicht einmal die EU-Abgasklasse ist zu nennen.
Dafür regelt die Verordnung genauestens, welche Aushänge im Verkaufsraum vorhanden sein müssen, welche Informationen
der Käufer anfordern kann und wann eine Ordnungswidrigkeit vorliegt. Damit nicht genug: Sogar darüber, wie die Werte
präsentiert werden müssen, haben sich die Gesetzesväter Gedanken gemacht – inklusive Reihenfolge der Angaben,
Platzierung des Hersteller-Logos und sogar Schriftart und -größe. Aus unserer Sicht ist die Kennzeichnung ein unschönes
Beispiel für die deutsche Regelungswut, übertriebenen Verbraucherschutz und überhaupt für die Bürokratie in diesem Land.
Aber machen Sie sich selbst einen Eindruck:
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