Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Samstag, 27. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 2 Minuten
Meilenstein der Marke geht nach 1,4 Mio. Einheiten in den Ruhestand

Škoda Octavia I: Ein Millionär tritt ab

<?php echo $headline; ?>
Sag zum Abschied leise Škoda
Servus: Škoda Octavia I aka "Tour"
Eigentlich hat man den Octavia I alias Tour bei Škoda Deutschland in den letzten Jahren totgeschwiegen so gut es ging. Da wundert man sich schon fast, dass der Millionär jetzt doch noch einmal Erwähnung findet – zum bevorstehenden Abschied. Da haben sie nicht ganz unrecht bei Škoda, wenn sie den Octavia der ersten (neuzeitlichen) Generation als Meilenstein in der Unternehmensgeschichte bezeichnen.

Schließlich war die Baureihe der Unteren Mittelklasse der erste Škoda auf Basis einer VW-Konzernplattform, und er war nicht zuletzt jener Škoda, der den noch heute bestehenden Ruf der Marke, gute Technik zu bezahlbaren Preisen anzubieten, ganz wesentlich begründete. So wurde das Auto zum Symbol des Wandels der Traditionsmarke ohne Zukunft zu einer Zukunftsmarke mit Tradition.

Ende Oktober nun läuft die Produktion im tschechischen Mlada Boleslav aus; Bestellungen werden nur noch bis Mittwoch dieser Woche (30.06.) entgegengenommen, wie der Autobauer am Montag (28.06.) mitteilt: Nein, verkaufen wollen die Tschechen das Auto jedenfalls in Deutschland schon lange nicht mehr. Einen Grund für den Produktionsstopp nannte Škoda nicht; er dürfte aber jedenfalls wesentlich in der ab Ende 2010 nicht mehr zulassungsfähigen EU4-Technik begründet liegen. Eine Umstellung auf moderne Motoren wäre nicht nur zu teuer, sondern würde das Auto möglicherweise auch bei den Kunden wieder zu beliebt machen - zu beliebt im Vergleich mit dem aktuellen Octavia II.

Weltpremiere hatte der Škoda Octavia 1996 auf dem Autosalon in Paris. Ein Jahr später wurde auf der IAA in Frankfurt der Octavia Combi präsentiert. 1999 folgte die Markteinführung des Octavia mit Allradantrieb, und ab 2000 lief der sportliche Octavia RS vom Band. Der Ableger des VW Golf IV trug den gleichen Namen wie der 1959 präsentierte Octavia. Schon der Stückzahl-Vergleich zeigt den Wandel: Wurden vom Urmodell zwischen 1959 und 1964 (Limousine) bzw. zwischen 1961 und 1971 (Kombi) zusammen rund 365.000 Einheiten hergestellt, kam das nun auslaufende Modell in 14 Jahren auf rund 1,4 Millionen Exemplare, davon knapp eine Viertelmillion in Deutschland.

Der Octavia Tour kostet aktuell noch als Limousine mit 75 PS ab 13.490 Euro, der Kombi mit 102 PS ist 2.000 Euro teurer. Die Differenz zum - natürlich besser ausgestatteten, komfortableren und sichereren - Nachfolger liegt bei rund 1.700 bzw. 2.200 Euro.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.