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Freitag, 26. April 2024
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Neue Designdetails / Modernisierung der Dieselmotoren / Höhere Preise

Facelift: Mini modernisiert Modellpalette

Facelift: Mini modernisiert Modellpalette
Bild anklicken für Großansicht Der Mini
bekommt ein Facelift
BMW
Die zweite (neuzeitliche) Mini-Generation geht in die zweite Lebenshälfte. Mit kleineren optischen Retuschen, aufgefrischtem Interieur, optimierten Dieselmotoren und zwei zusätzlichen Modellversionen will der kleine Lifestyle-BMW den Kundenzuspruch hoch halten. Optisch sollen die überarbeiteten Modelle nach dem Willen von BMW - natürlich - sportlicher wirken. Eine neue Geometrie für den vorderen Stoßfänger soll dies "authentisch zum Ausdruck" bringen, wie es in den Unterlagen heißt. Zudem dient die Neugestaltung einer Verbesserung des Fußgängerschutzes. Erwartungsgemäß wächst dadurch die Fahrzeuglänge, allerdings sind die maximal 15 Millimeter optisch zu vernachlässigen.

Im unteren Bereich der Frontschürze zeigen die Einfassungen der Positions- beziehungsweise Nebelleuchten jetzt eine stärker dreidimensional ausgeformte Kontur. Auch der untere Lufteinlass wird bei allen Modellvarianten optisch intensiver betont. Beim Mini One und beim Mini Cooper soll eine schwarze Querspange die Breite des Fahrzeugs betonen, beim Cooper S sorgen außen angeordnete, von Chromrahmen eingefasste Kühllufteinlässe, die zu den Bremsscheiben führen, für zusätzlichen Sportappeal.

Die Scheinwerfer verfügen über ein neues, auffälliges Innenleben im Projektions-Look; optional sind für alle Modelle jene schwarzen Scheinwerferreflektoren erhältlich, die erstmals beim Jubiläumsmodell Mini 50 Camden vorgestellt worden waren. In der Seitenansicht erblicken Kenner eine modifizierte Seitenblinker-Einfassung.

Am Heck trägt die Mini-Familie nun erwartungsgemäß LED-Rückleuchten mit prägnantem Nachtdesign, genauer: Teil-LED-Rückleuchten. Während Schluss- und Bremslicht über die moderne Technik verfügen, hat sie BMW ausgerechnet beim Blinker, wo sie besonders gut zur Geltung käme, eingespart. Merkwürdigerweise zeigt ein Hersteller-Video ein konventionelles Bremslicht beim Clubman.

Weiteres Novum sind die in den unteren Stoßfänger ausgelagerten Rückfahrleuchten, was angesichts deren bisher gelungener Integration in die Rückleuchten verwundert. Immerhin bleibt es bei zwei dieser Leuchten, wenn sie auch beim One und Cooper zentral nah beieinander liegen. Hier gibt es zusätzlich eine neue Lichtkante im Stoßfänger. Der Cooper S trägt weiter ein eigenständiges Design im Stile der Frontschürze, bei ihm sind die Leuchten (jeweils zwei) außen im Stoßfänger angeordnet.

Bei den Clubman-Modellen wird die Heckansicht durch breiter ausgeformte Prallelemente beiderseits der Kennzeichenmulde aufgewertet. Der Stoßfänger des Cooper S Clubman weist zwischen den beiden Abgasendrohren eine breite Öffnung im Stil eines Luftauslasses mit umlaufendem Chromrahmen auf. Auch die Rückleuchten des Clubman sind nun, ähnlich wie bei den "kurzen" Modellen, von einem Chromrahmen umgeben. Neue Außenfarben, modifizierte Räderdesigns und ausschließlich für die John-Cooper-Works-Varianten erstmals die Option auf ein rot lackiertes Dach ergänzen den Neuheiten-Reigen.

Im Interieur gibt es Facelift-typisch ein neues Programm an Sitzpolsterungen, Farben, Dekorleisten und "Colour Lines". Wer sich mit der Entscheidung für die einzelnen Möglichkeiten und ihre Kombination nicht aufhalten mag oder kein Gespür für passende Zusammenstellungen hat, kann sich künftig für eine von drei "Designwelten" entscheiden. Sie umfassen eine jeweils aufeinander abgestimmte Kombination aus Karosserielackierung, Dachfarbe, Felgendesign, Innenraumfarbe, Polsterung, Dekorleisten, Colour Line sowie weiteren optischen Details.

Angekündigt sind ferner zusätzliche oder verbesserte Applikationen und nunmehr schwarze Schalter auf der Mittelkonsole und dem optionalen Multifunktionslenkrad. Die ebenfalls aufpreispflichtige Ambientebeleuchtung deckt durch den Einsatz von drei Leuchtdioden jetzt das vollständige Farbspektrum ab. Damit lässt sich die Lichtstimmung im Interieur vielfältiger variieren. Radio und Klimaanlage erhalten neue Bedienelemente. Der Mini Clubman verfügt über eine neue Gepäckraumabdeckung in Form eines Rollos. Darüber hinaus wurde die Gurtführung für den rechten Vordersitz optimiert, um den Fondpassagieren den Ein- und Ausstieg über die gegenläufig öffnende "Clubdoor" zu erleichtern.

Neu im Sonderausstattungsprogramm ist das Adaptive Kurvenlicht (in Kombination mit Bi-Xenon-Scheinwerfern); ein statisches Abbiegelicht gibt es aber auch weiterhin nicht. Ebenso wie für den Innen- ist jetzt auch für die Außenspiegel eine Abblendautomatik im Angebot. Schließlich können sich Mini-Interessenten auf neue Audio- und Navigationssysteme mit zahlreichen Schnittstellen und Funktionen freuen: Wer hier fleißig Kreuzchen in der Sonerdausstattungsliste setzt, kann nicht nur - unter anderem - Audio Streaming via Bluetooth, Webradio und RSS-Empfang nutzen, sondern etwa auch sein iPhone über die Lenkradtasten steuern, Facebook- und Twitter-Einträge im Fahrzeug empfangen, auf dem Bordmonitor darstellen und sich gar vorlesen lassen.

Auch beim Motorenprogramm tut sich etwas, genauer gesagt: Bei den Dieseln. Zum Einsatz kommen hier die neu entwickelten, bereits aus dem Countryman bekannten und endlich EU5-konformen Triebwerke mit einem von 1.560 auf 1.598 Kubikzentimeter erhöhten Hubraum in den Leistungsstufen 90 (unverändert) und 112 PS (statt 110). Der Normverbrauch sinkt bei beiden Varianten um ein Zehntel auf 3,8 Liter, was für sich genommen ein prima Wert ist, andererseits enttäuschend, wenn ein größerer VW Golf BlueMotion ihn ebenfalls erreicht - oder ein BMW 320d EDE mit 163 PS auf 4,1 Liter kommt.

Neu und für manche Kunden sicher reizvoll ist die Kombination aus Cabrio und Diesel: Der stärkere Motor kann demnächst auch als Mini Cooper D Cabrio bestellt werden. Ebenfalls neu im Portfolio ist der Mini One D Clubman. Und bei den Benzinern? Hier tut sich nichts, weil Mini die Neuerungen bereits im Frühjahr in die Serie hatte einfließen lassen (Autokiste berichtete).

Zuletzt der unerfreulichere Teil der Mini-Geschichte. Die hohen Preise hat BMW noch ein Stück nach oben geschraubt. Der Mini One mit 75 PS kostet jetzt ab 15.550 Euro, das sind 250 mehr als bisher. Der Cooper S verteuert sich um 350 auf mindestens 23.650 Euro, und die Aufschläge bei den anderen Modellversionen liegen teilweise noch etwas höher. Teuerstes Modell ist das Mini John Cooper Works Cabrio mit 211 PS, das mehr als 32.000 Euro kostet.
text  Hanno S. Ritter
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