Nach dem nur verhalten negativ verlaufenden Oktober ist der Automarkt in Deutschland im November
regelrecht abgestürzt. Mit fast 18 Prozent Minus bei den Pkw hat sich die Konjunkturkrise eindrucksvoll
in Szene gesetzt. Am schlimmsten lief es für Opel.
Nach den am Dienstag in Flensburg veröffentlichten Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamt wurden im vorletzten
Monat insgesamt rund 267.600 Kfz neu in den verkehr gebracht, darunter 233.800 Pkw. Gegenüber dem Oktober
entspricht dies Rückgängen um 10,3 bzw. 9,7 Prozent, die jedenfalls zum teil saisontypisch sind.
Im Vergleich mit dem Vorjahresmonat errechnen sich jedoch Negativtendenzen von jeweils 17,7 Prozent, die
an Deutlichkeit nichts zu wünschen übrig lassen.
Der Anteil der privaten Zulassungen fiel wieder leicht zurück und liegt nun bei 38,7 Prozent. Den Diesel-Anteil
hat die Behörde wieder einmal nicht mitgeteilt, wohl aber jenen der nach EU5 eingestuften Pkw, der von
8,2 Prozent im Oktober auf 13 Prozent stieg. Der durchschnittliche CO2-Wert lag unverändert bei 163 g/km.
Nicht nur die Pkw, sondern auch die meisten anderen Fahrzeugarten konnten im November nur Negativtendenzen
erreichen, wobei der besonders starke Abschwung bei Lkw und Sattelzugmaschinen durchaus als Konjunkturausblick
verstanden werden muss. Nur Motorräder und die Gruppe der "sonstigen Kfz" konnten zulegen.
Nach elf Monaten sind nun rund 3,39 Mio. Neuzulassungen in den Büchern, darunter 2,86 Mio. Pkw. Damit kippt die
Bilanz gegenüber dem Vorjahreszeitraum mit 1,0 bzw. 1,5 Prozent in die roten Zahlen.
Fast alle Automobilhersteller sind von der jüngsten wirtschaftlichen Entwicklung betroffen. Deutliche Einbußen gab
es bei Opel (-35,9 %), BMW (-20,8 %) und VW (-18,6 %). Auch beim erfolgsverwöhnten Sportwagenhersteller Porsche
gingen die Zulassungen stark zurück (-21,4 %). Lediglich Audi kam mit einem blauen Auge davon (-1,1 %). Bei insgesamt
zunehmender Nachfrage im Mini-Segment ist der Rückgang bei Smart (-45,7 %) auffällig. Noch schlimmer traf es nur
Daihatsu mit über 57 Prozent Minus.
Auch bei den weiteren Importmarken ist die Lage eingetrübt. Das Führungsquartett Renault (-13,4 %), Škoda (-23,9 %),
Toyota (-38,8 %) und Peugeot (-11,0 %) fährt durchweg mit angezogener Handbremse dem Jahreswechsel entgegen. Die
wenigen Lichtblicke fallen umso deutlicher auf. Gegen den Trend entwickelten sich insbesondere Hyundai mit einem
Plus von 74,5 Prozent und Lancia mit 119,4 Prozent, wobei hier ausgehend von einem sehr geringen Niveau der neue
Delta ausschlaggebend ist.
Wer glaubt, die Menschen hätten vor dem Hintergrund der schlechten Wirtschaftsnachrichten anstelle von neuen
eben gebrauchte Autos gekauft, sitzt einem Irrtum auf. Hier gingen sogar alle Fahrzeugklassen negativ in die
Statistik ein. Unter dem Strich steht ein Rückgang um 11,4 Prozent zum Vorjahr. Im Laufe des Jahres wurden
bisher 6,47 Mio. Kfz auf neue Halter umgeschrieben (-3,0 %).
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.