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Mit Elektronantrieb: VW "space up! blue" |
Volkswagen |
Mit dem "space up blue" stellt VW in Los Angeles bereits die dritte Variante der sog. "New Small Family" vor.
Besonderheit ist dieses Mal der emissionsfreie Antrieb: Strom aus der Steckdose oder der bordeigenen
Brennstoffzelle versorgt den Elektromotor mit Energie. Auch in punkto Design hat das Auto nochmals zugelegt.
Mit seinen vier Dachfenstern erinnert der "space up! blue" an den Samba-Bus der 50er-Jahre. Das legendäre
Auto von einst stand den Designern dabei bewusst Pate, vor allem, weil der damalige, besondere "Bulli"
gerade in den USA ein Sympathieträger ist.
Beide Vans zeigen eine Seelenverwandtschaft, die über die Fenster im Dach hinausgeht. Konstruktiv verbindet sie
zum Beispiel die gegenläufig angeschlagenen Butterfly-Türen und die Anordnung des Motors im Heck. Während vor
fünfzig Jahren im Heck ein Boxermotor für Vortrieb sorgte, ist es im Fall der Studie aber ein Elektromotor.
Er leistet 61 PS, dreht bis zu 10.000 mal in der Minute und erzeugt ein maximales Drehmoment von 120 Newtonmetern.
Die Energie liefert ein Verbund von zwölf Lithium-Ionen-Batterien mit einem Gesamtenergiegehalt von zwölf Kilowattstunden
(kWh). So motorisiert, erreicht das Wägelchen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h. Bis 100 km/h erreicht sind,
vergehen 13,7 Sekunden. Wenn diese Batterietechnik einmal reif sein wird für den Großserieneinsatz, soll eine rein
elektrische Reichweite von 100 Kilometern möglich sein. Zum Vergleich: Aktuelle Hybridmodelle schaffen etwa zwei Kilometer.
Aufgetankt wird schlicht an der Steckdose - die entsprechende Infrastruktur bereitzustellen, wäre vielerorts machbar.
Auf langen Strecken erzeugt das Auto den benötigten Strom direkt an Bord, und zwar mittels einer Brennstoffzelle aus
Wasserstoff, der in zwei Unterflur angeordneten Tanks mitgeführt wird. Die in der Studie eingesetzte, von VW selbst
in einem eigens dafür errichteten Forschungszentrum entwickelte Hochtemperatur-Brennstoffzelle leistet 12 kW, die
zusätzliche Reichweite würde etwa 250 Kilometer betragen. Die Technik ermöglicht den Betrieb der Brennstoffzelle auch
bei höheren Temperaturen als bislang, so dass auf aufwändige, platzraubende und teure Kühlungstechnik teilweise
verzichtet werden kann - ein Schritt in Richtung Serie.
Unabhängig davon nutzt der Microvan eine weitere Energiequelle: die Sonne. Auf dem weiß lackierten Dach eingelassen
ist ein Solarpanel, das - vorausgesetzt, es funktioniert besser als das Solardach im Passat - bis zu 150 Watt liefert,
die ebenfalls in die Batterie eingespeist werden.
Im übrigen entspricht der "space up! blue" dem bereits gezeigten "space up!" mit konventionellem Antrieb. Dies gilt
für das Design ebenso wie die kompakten Außenmaße: Das Auto ist mit 3,68 Metern Länge wie berichtet kürzer als
ein aktueller VW Fox. Trotz Batteriepack, Wasserstoff-Tanks und Brennstoffzelle - sie ist im Vorderwagen untergebracht -
hat sich laut VW auch an der Variabilität mit herausnehmbaren Sitzen und 220-1000 Liter Ladevolumen nichts geändert.