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Freitag, 26. April 2024
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Sieben Prozent Rendite 2007 / Profit wichtiger als Stückzahlen

DC-Chef Zetsche bekräftigt hohe Ziele

Siehe Bildunterschrift
"Abbuchungen vom Marken- Autokiste
konto": DaimlerChrysler-Chef Zetsche
"Profit" war eines der Lieblingswörter des ehemaligen DaimlerChrysler-Chefs Schrempp. Sein Nachfolger Zetsche nun will ihn endlich auch de facto erreichen. In einem Interview bekräftigte er das Ziel von sieben Prozent Umsatzrendite für Mercedes im Jahr 2007.
Dies stehe mit Sicherheit fest, sagte Dieter Zetsche dem Wirtschaftsmagazin "Capital". "Auch Smart muss seine Kapitalkosten verdienen", ergänzte der Manager, wobei die Zielvorgabe hier nur schwarze Zahlen sind.

Hinsichtlich eines Smart-Markteintritts in den USA gibt es noch keine offizielle Entscheidung. Zetsche wiederholte jedoch, es sehe derzeit so aus, als ob die Entscheidung positiv sein werde. Offen ist wohl noch die Ausgestaltung des Vertriebs. Der ehemalige Chrysler-Chef will insoweit weder - wie neuerdings in Deutschland - die Mercedes- noch die Dodge-Organisation nutzen. "Wir wollen mit Dritten zusammenarbeiten. Wir brauchen ein Modell, das sehr flexibel ist und mit wenigen Investitionen auskommt".

Um die Schlagkraft des gesamten Konzerns zu erhöhen, will Zetsche eine Unternehmenskultur, die "massiv leistungsorientiert und so unpolitisch wie möglich" ist und darüber hinaus auf Offenheit und Vertrauen basiert. Außerdem wolle er "jede Aufgabe dort ansiedeln, wo die höchste Kompetenz ist, Komplexität auf ein Minimum reduzieren und das tun, was zum Autobauen und Verkaufen notwendig ist - und nur das." Jeder Bereich müsse erarbeiten, welche "Aufgaben wahrgenommen werden müssen und welche nicht". Man frage nicht mehr, was man sich leisten könne, sondern was man brauche.

Dabei helfe auch das neue Managementmodell, mit dessen Hilfe Mercedes-Benz, Chrysler und die Nutzfahrzeugsparte noch stärker zusammenwachsen sollen. Zetsche: "Wir haben alle Zwischenebenen aufgelöst. Die Manager der Verwaltungsfunktionen berichten direkt an die Zentrale." Ein willkommener Nebeneffekt sei, dass "Machtspielchen", die es in jeder Organisation gebe, reduziert würden.

Angesprochen auf die höheren Absatzzahlen von BMW gab sich Zetsche gegenüber "Capital" erwartungsgemäß gelassen. Stückzahlen allein seien für ihn kein Zeichen für den dauerhaften Erfolg eines Premium-Herstellers, ließ er wissen. Wichtiger sei der Umsatz pro Fahrzeug, am Ende sei Profitabilität das entscheidende Kriterium. Da wolle man künftig die Nase vorn haben - "und wir werden das auch schaffen".

Trotz einiger "Abbuchungen vom Markenkonto in letzter Zeit", so Zetsche wörtlich, marschiere Mercedes bei der Qualität schnell in die richtige Richtung. Das Ziel sei klar: "Wir müssen die Besten sein." Der Vorstand habe deshalb eine neue Positionierung der Marke diskutiert: "Ganz stark im Vordergrund steht nun die Zufriedenheit der Kunden - nicht nur mit dem Produkt, sondern auch mit allen Services."
text  Hanno S. Ritter
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