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"Funktionen optimieren": |
Autokiste |
DaimlerChrysler-Chef Dieter Zetsche |
DaimlerChrysler (DC) wird weitere 6.000 Arbeitsplätze abbauen. Dieses Mal ist die Verwaltung betroffen –
jeder fünfte Mitarbeiter muss gehen. Gleichzeitig zieht die Unternehmenszentrale um.
"In den letzten Jahren haben wir uns auf das Automobilgeschäft fokussiert und begonnen, die Kernprozesse in unseren
Geschäftsfeldern zu optimieren", sagte DC- und Mercedes-Chef Dieter Zetsche am Dienstag in Stuttgart. "Aber um unsere
Zukunft in dieser wettbewerbsintensiven Branche zu sichern, müssen wir auch die Verwaltungsfunktionen optimieren und
an den Anforderungen unseres Geschäfts ausrichten."
Im Fokus des neuerlichen Umstrukturierungs- und Sparprogramms stehen Organisationsstrukturen und Prozesse innerhalb
des gesamten Unternehmens. Zu den strukturellen Änderungen gehört die Konsolidierung und Integration aller
Verwaltungsfunktionen, wie etwa Finanzen und Controlling, Personal und Strategie. Diese Funktionen werden zentralisiert
und berichten künftig, über das ganze Unternehmen hinweg, an den jeweiligen Leiter dieser Funktion. Doppelkapazitäten
zwischen Konzernebene und operativer Ebene sollen abgebaut und damit wird die Komplexität verringert werden.
Auf Basis dieser neuen Struktur wird DaimlerChrysler die wichtigsten Prozesse zwischen den Geschäftsfeldern entsprechend
"best-practice"-Kriterien standardisieren. Laut Zetsche wird die Zusammenarbeit zwischen der Mercedes Car Group und der
Chrysler Group deutlich enger werden, wobei es "eine klare Priorität bleiben wird, die Identität unserer Marken weiter
zu stärken".
Die Veränderungen betreffen zahlreiche Bereiche, unter anderem Forschung und Entwicklung sowie das Nutzfahrzeuggeschäft,
das "Truck Group" heißen und sich auf das Kerngeschäft Lkw fokussieren soll, während Busse und Transporter ("Van, Bus,
Others") zum Teil in den Pkw-Bereich eingegliedert werden.
Zusammen mit anderen laufenden Programmen (wie dem "CORE"-Programm in der Mercedes Car Group) sollen die Verwaltungskosten
um rund 1,5 Milliarden Euro pro Jahr verringert werden. Die Vorbereitung für die Umsetzung der Maßnahmen beginne sofort,
hieß es, insgesamt sind drei Jahre und Kosten von zwei Milliarden Euro eingeplant. In dieser zeit sollen 6.000 Stellen
in der Verwaltung entfallen, etwa jeder fünfte Arbeitsplatz; in der Management-Ebene, wo auch Hierarchien abgebaut werden,
sogar 30 Prozent aller Mitarbeiter.
Auch der Standort der Zentrale wird sich ändern. Die deutschen Vorstandsmitglieder, die derzeit ihren Sitz in
Stuttgart-Möhringen haben, ziehen mit ihren Stäben in das Motoren-Stammwerk von Mercedes-Benz nach
Stuttgart-Untertürkheim und damit näher an die Produktion. Das bedeutet, dass die Konzernzentralen zukünftig in
Untertürkheim und Auburn Hills, USA, ansässig sein werden. Der Standort in Möhringen bleibe für "einige
Servicefunktionen sowie Funktionen, die nicht Verwaltungsfunktionen sind", erhalten, hieß es.