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Roadster: Neues Konzept für Smart |
Dass es bei Smart nicht rund läuft, ist schon länger öffentlich bekannt, und dass DaimlerChrysler und der
neue Chef der sogenannten Mercedes Car Group (Mercedes, Smart, Maybach), Eckhard Cordes, insoweit Maßnahmen
planen, auch.
Dennoch kam die Ankündigung über ein neues "Geschäftsmodell" der Kleinwagen-Tochter am vergangenen
Freitag überraschend früh, und sie war kein Aprilscherz, sondern diente wohl dazu, noch vor der Hauptversammlung
des Konzerns am 6. April in Berlin Klarheit zu schaffen.
Es handelt sich dabei um ein ganzes Bündel an Maßnahmen. Dazu gehört zuvorderst die Einstellung der am Markt
nicht erfolgreichen Roadster-Modelle sowie ein Entwicklungsstopp für den geplanten Smart-Geländewagen "Formore",
der ursprünglichen Planungen zufolge ab 2006 im brasilianischen Werk Juiz de Fora vom
Band laufen sollte.
Am Forfour dagegen wird festgehalten; die insoweit bestehende Kooperation mit Mitsubishi fortgesetzt. Hinsichtlich
des Fortwo solle die Entwicklung eines Nachfolgers intensiviert werden. Die Spezifikationen des US-Markts liegen
dabei mehr als bisher im Blickpunkt. Die nächste Generation des 3-Zylinder-Benzinmotors werde auch von anderen
Herstellern verwendet werden, hieß es, und so zu einer besseren Kostenbilanz beitragen.
Eigentlicher Kern des neuen Geschäftsmodells ist aber ein Restrukturierungsprogramm, durch welches das Ergebnis im Jahr
2007 um rund 600 Millionen Euro gesteigert werden und damit im gleichen Jahr erstmals ein ausgeglichenes Ergebnis
erreicht werden soll. Die Senkung der Fixkosten um 30 Prozent und eine grundlegende Neuordnung der Organisationsstruktur
sind die Maßnahmen hierfür. Wesentliche Aufgaben in Entwicklung, Vertrieb, Einkauf und Aftersales/Service werden in die
jeweiligen Bereiche von Mercedes-Benz integriert.
Auch die Zahl der Vertriebsstellen soll um rund 25 Prozent erhöht werden - ebenfalls durch Eingliederung bei
Mercedes-Händlern und -Niederlassungen. Im Zuge dieser Änderungen werden auch mehrere Hundert Arbeitsplätze bei Smart
wegfallen, sowohl in der Produktion im französischen Hambach als auch und insbesondere in der Verwaltung in Böblingen.
Man strebe für die offenbar rund 700 Betroffenen insoweit "sozialverträgliche" Lösungen an, hieß es; Gespräche mit
dem Betriebsrat sollen jetzt aufgenommen werden.
Das gesamte Paket wird den Konzern zunächst jedoch kräftig Geld kosten: Die Rede ist von 1,2 Milliarden Euro.
Daher werde der angestrebte Konzerngewinn - etwas mehr als die 5,8 Milliarden Euro des Vorjahres - nur noch
erreichbar sein, wenn man die Smart-Aufwendungen herausrechne. Das neue Konzept soll in den nächsten Wochen im
einzelnen ausgearbeitet und Ende April dem Aufsichtsrat zur Entscheidung vorgelegt werden.
Seit 1998 wurden bei Smart rund 730.000 Fahrzeuge gebaut. Im vergangenen Jahr wurden knapp 140.000 Autos verkauft,
die Planungen von 155.000 Einheiten verfehlt.
Kommentar: Die letzte Chance für Smart »