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Wenn die "Gelben Engel" |
ADAC |
ausrücken, wird genau Buch geführt |
Jedes Jahr Ende April wird es spannend, denn dann hat der ADAC das umfangreiche Material der Straßenwacht-Fahrer des
Vorjahres gesichtet und ausgiebig ausgewertet. Das interessiert viele Käufer, die ein möglichst zuverlässiges Auto
wollen, aber auch und nicht zuletzt die Hersteller, die hier ohne großen Aufwand bestes Werbematerial erhalten oder
sich ein nicht zu unterschätzendes Imageproblem einhandeln können.
Jetzt ist es also wieder soweit, und in diesem Jahr können jedenfalls die deutschen Autobauer durchatmen: Gegenüber
den Japanern haben sie deutlich aufgeholt. Mit (BMW) Mini, Audi A2, Audi A6/S6 und Mercedes SLK gingen vier von sieben
möglichen ersten Plätzen in den verschiedenen Kategorien an Hersteller mit Standort Deutschland. Toyota Avensis, Toyota
RAV-4 und Nissan Almera Tino siegten in den weiteren Klassen. Dennoch ist Nissan einer der großen Verlierer:
Seit der Fusion mit Renault vor fünf Jahren stürzten die Japaner mit den Typen Micra, Almera und Primera Jahr für Jahr im
ADAC-Ranking weiter ab. Auch europäische Importeure wie Renault, Fiat, Volvo und Alfa Romeo belegen die hinteren Plätze.
Bei den Kleinwagen sicherte sich der BMW Mini Platz eins. Ein Urteil über seine Langzeitqualität kann allerdings noch
nicht getroffen werden, da er erst seit 2001 auf dem Markt ist. Verlierer in dieser Klasse sind Renault Clio, Fiat Punto
und Škoda Felicia. In der unteren Mittelklasse verdrängte der Audi A2 den Vorjahressieger Toyota Corolla aufgrund seiner
Top-Werte bei den neueren Baujahren. Im Tabellenkeller landeten hier Fiat Bravo/Brava, Renault Kangoo und Mégane sowie
Alfa Romeo 147. In der Mittelklasse verteidigte der Toyota Avensis seine Spitzenposition. Abgeschlagen landeten Renault
Laguna und Alfa Romeo am Ende des Feldes. Der Audi A6/S6 konnte in der oberen Mittelklasse/Oberklasse seine
Vormachtstellung behaupten. Mercedes E-Klasse und BMW tauschten die Plätze im Mittelfeld. Bei den Vans landeten Nissan
Almera Tino, Mazda Premacy und Citroën Xsara Picasso auf den ersten drei Rängen.
Die mit Abstand meisten Pannen produzierten Mercedes V-Klasse/Vito mit Erstzulassung 1998 mit 72 Ausfällen pro 1.000
Fahrzeugen, gefolgt von den Renault-Modellen Espace, Kangoo und Mégane des Baujahres 1998 mit 61 Pannen.
Häufigste Pannenursachen waren 2003 Schäden in der allgemeinen Fahrzeugelektrik (35,9 Prozent) und in der Zündanlage
(13,4 %). Weiter leicht rückläufig sind Motorprobleme wie defekte Zahnriemen, Steuerketten und Ölpumpen mit 10,1 Prozent.
In der jährlichen ADAC-Pannenstatistik untersucht der ADAC die Mängelhäufigkeit an solchen Modellen, die mindestens drei
Jahre nicht wesentlich verändert gebaut wurden und in einem Jahr mindestens 10.000 Neuzulassungen erreichten. Erfasst
sind in der Statistik dieses Jahr erstmals die ein- bis sechsjährigen Fahrzeuge. Zu beachten ist, dass die Statistik nicht
die Pannenhäufigkeit wiedergibt, sondern die Häufigkeit, mit der die ADAC-Helfer zu Pannen an den jeweiligen Modellen
gerufen wurden. Unterschiede können sich daraus ergeben, dass nicht jeder ADAC-Mitglied ist bzw. den ADAC zu Hilfe ruft
und auch dadurch, dass sich etwa möglicherweise ein Fiesta-Fahrer bei einer Panne eher selbst helfen kann und/oder will
als derjenige im Siebener-BMW.
Hinweis zu den Infogrammen: Die Zahlen geben an, wieviele Pannen auf jeweils 1.000 Autos des gleichen Typs und Jahrgangs
entfielen. Je niedriger der Durchschnitt der Platzziffern in den jeweiligen Jahren, umso weiter vorne liegt das Modell im
Gesamtergebnis. Die farbliche Bewertung von grün bis rot ergibt sich aus der Spanne der Pannenzahlen jedes Jahres in jeder
Klasse.