Der Kfz-Versicherer Direct Line fordert flexiblere Kündigungsbedingungen im Kfz-Versicherungsgeschäft.
In einem Beitrag im Sat.1-Frühstücksfernsehen am Mittwoch setzte sich das Unternehmen dafür ein, dass Autofahrer
nach einer Mindestvertragslaufzeit jederzeit ihre Kfz-Versicherung regulär kündigen können - und nicht erst zum
Jahresende, wie es bisher der Fall ist.
Nach einer aktuellen Umfrage der GEWIS, die Direct Line in Auftrag gegeben hat, kritisieren 42 Prozent der Befragten
das starre Kündigungsrecht. Bisher können Kunden nur zum Ablauf des Versicherungsjahres, in der Regel also
zum Jahresende, den Vertrag kündigen. Ferner ist durch die Sonderkündigungsbedingungen geregelt, dass während der
Laufzeit nur bei Fahrzeugwechsel, Unfall oder Prämienerhöhungen der Anbieter gewechselt werden kann, wobei bei
unfallbedingter Kündigung in der Regel noch der Beitrag für das Restjahr zu entrichten ist.
"Der Verbraucher sollte nicht allein auf das Eintreten eines Sonderfalles angewiesen sein, wenn er seine Kfz-Versicherung
mitten im Jahr wechseln möchte", so Direct Line-Chef Albrecht Kiel. In der hektischen Zeit zum Jahresende seien die
Menschen leicht mit der "Bewältigung von Weihnachtseinkäufen, letzten Stromrechnungen oder der Ankündigung neuer
Versicherungstarife" überfordert, hieß es. "Kundenfreundlicher wäre es, wenn dem Autofahrer der Druck genommen werden
könnte, auch noch bis zum 30. November eines Jahres zu einer günstigeren Kfz-Versicherung zu wechseln", sagte Kiel.
Vorbild für die geforderte Flexibilität sind die gesetzlichen Krankenversicherungen, die der Versicherte seit 2002
nach einer festen Vertragslaufzeit von 18 Monaten nun alle zwei Monate kündigen kann. Fraglich erscheint jedoch, ob
hier alle Assekuranzen mitmachen würden - und nur dann macht das Modell Sinn. Ohne gesetzliche Regelung dürfte sich
also so schnell nichts ändern.