Bereits seit Mai 2000 bietet die französische PSA-Gruppe (Peugeot Citroën) einen Partikelfilter für einige
Diesel-Modelle an. Den Anfang machte seinerzeit der Peugeot 607 2,2 HDi - gleichzeitig der weltweit erste Pkw mit
dem FAP genannten Rußfilter. Später folgten Citroën C5, Peugeot 406 und 397 sowie die Vans Citroën C8 und Peugeot 807 mit
entsprechender Ausstattung, die die beiden französischen Autobauer jeweils serienmäßig in den größeren Dieseln
- das 90 PS-Triebwerk ist noch immer nicht mit FAP zu haben - verbauen. FAP filtert die mutmaßlich krebserregenden
Rußteilchen, insbesondere die extrem kleinen, nahezu vollständig aus dem Abgas.
Dieses Engagement für mehr Umweltschutz und Nachhaltigkeit, das mit so gut wie keinen Nachteilen für den Käufer
verbunden ist, hat Peugeot zu Recht viel Lob für die Vorreiterrolle eingebracht. Bis heute, über drei Jahre später,
gibt es trotz einiger öffentlicher Aufmerksamkeit für das Thema und spektakulärer Aktionen etwa von Greenpeace
noch immer keinen Diesel aus deutscher Produktion mit Rußfilter (Autokiste berichtete mehrfach) - frühestens zur IAA
im September darf mit ersten Ankündigungen, nicht automatisch aber auch mit tatsächlich verfügbaren Angeboten, gerechnet
werden.
Eines der Argumente der deutschen Hersteller gegen das PSA-System war bisher dessen Wartungsbedarf. Alle 80.000
Kilometer, bei Fahrzeugen ab Baujahr 11/2002 alle 120.000 Kilometer, war ein Austausch fällig - auf Kosten des Kunden.
Künftig allerdings, so teilt Peugeot mit, werde man einen wartungsfreien Filter anbieten, der auf einer völlig neuen,
"octosquare" genannten Filterarchitektur mit größer bemessenen Eintrittskanälen beruht. Die Serienreife soll bereits im
kommenden Jahr erreicht werden.
Inzwischen hat PSA nach eigenen Angaben 500.000 Fahrzeuge mit FAP-Technologie ausgeliefert - ein ordentlicher
Wettbewerbsvorsprung. Schon in zwei Jahren, wenn den Planungen zufolge statt derzeit sechs dann bereits elf Modellreihen
mit FAP erhältlich sein werden, soll der einmillionste Filter verbaut werden.
Was freilich bei Peugeot und Citroën noch fehlt, ist die Abgaseinstufung nach EU4-Norm für die Diesel. Hier sind
die deutschen Hersteller, wenn auch noch immer nicht alle, offensichtlich voraus.