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Der neue Supersportwagen aus Wolfsburg: W12 Coupé
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© Volkswagen AG
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Nach der Luxus-Limousine (Projektname D1, Autokiste berichtete) zeigt Volkswagen dieser Tage
auf der Tokio Motor Show ein weiteres Modell der Produktoffensive in der automobilen Oberklasse: die seriennahe
Studie des W12 Coupés mit einem 440 kW / 600 PS starken Zwölfzylinder. Der sechs Liter große Zwölfzylinder wurde
als Mittelmotor in die nur 1.200 Kilo wiegende Neukonzeption integriert. Bei 5.800 U/min entwickelt er ein
maximales Drehmoment von 620 Newtonmetern. Mit mehr als 350 km/h Höchstgeschwindigkeit und einer Beschleunigung
von "unter 3,5 Sekunden" auf 100 km/h zählt das W12 Coupé zu den exklusivsten und schnellsten Sportwagen der Welt.
Zur Technik des in der Studie W12 Coupé integrierten Zwölfzylinder-Mittelmotors: Mit einer Länge von nur
513 Millimetern, einer Höhe von 715 Millimetern und einer Breite von 710 Millimetern baut der Motor besonders
kompakt und ist mit 239 Kilogramm auch sehr leicht. Im Grundlayout besteht der W12-Motor aus zwei sehr schmalen
V6-Vierventil-Modulen, die in einem Winkel von 72 Grad und einer gemeinsamen, 7-fach gelagerten Kurbelwelle zu
einer V-V-Anordnung, also einem W, konfiguriert wurden. Innerhalb der zwei V6-Bänke beträgt der Zylinderwinkel
lediglich 15 Grad. Dadurch entsteht die im Vergleich zu herkömmlichen V12-Motoren sehr kompakte Bauweise. Auch
alle weiteren konstruktiven Details des W12-Motors wie die Doppelnockenwellenverstellung sind Kennzeichen eines
ausgesprochenen High-Tech-Aggregates.
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Blick ins Interieur:
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In der Entwicklungsphase des W12-Motors wurde auch der Leistungsfähigkeit aller Betriebsstoffe eine hohe
Priorität eingeräumt. So setzt Volkswagen im Falle des W12 Coupé ausschließlich Motorenöle aus der Shell Helix
Familie ein. Zugunsten einer klassischen Sportwagenauslegung wird die enorme Kraft der Maschine über ein hinter
dem Motor angeordnetes, sequentiell und deshalb sehr schnell schaltbares Sechsganggetriebe an die Hinterachse
übertragen. Dort stellen speziell entwickelte 19-Zoll-Magnesium-Felgen mit Vorderreifen der Dimension 255/35 ZR
und hintere Pneus der Größe 275/40 ZR den Kontakt zur Straße her.
Die aufwendig geführte Vorder- und Hinterachse mit Doppel-Querlenkeraufhängung, zahlreiche Elektronikmodule, eine
ideale Gewichtsverteilung von nahezu 50:50 und ein langer Radstand von 2,63 Metern sollen dafür sorgen, dasss das
W12 Coupé genauso schnell wie sicher fahrbar ist. Das elektronische Stabilitätsprogramm ESP und die
Antriebsschlupfregelung ASR sind im Hinblick auf einen Einsatz unter Motorsportbedingungen abschaltbar. Vorne wie
hinten verzögern innenbelüftete Brembo-Bremsscheiben mit einem Durchmesser von 318 Millimetern. Ganz auf den
komfortablen Serieneinsatz ausgelegt wurde die elektrisch zu aktivierende Handbremse, die wir schon aus dem neuen
7er-BMW kennen.
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Blick in den Motorraum:
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Die langgestreckte und flache Coupé-Karosserie mit ihrem dezenten, ab 120 km/h automatisch hochfahrenden
Heckspoiler, transportiert das zeitlose Volkswagen-Design in den dynamischen Bereich der ultimativen Sportwagen.
Mit einer Länge von 4,55 Metern und mehr als 1,92 Metern Breite ist die Studie W12 Coupé bereits aufgrund ihrer
Abmessungen eine imposante Erscheinung. Das gilt umso mehr, da der Zweisitzer lediglich knappe 1,1 Meter hoch ist.
Gegenüber seinen zwei Vorgängern auf gleicher Basis wurde das von Italdesign entworfene Design weiter
verfeinert; unter anderem greifen neu gestaltete Scheinwerfer und Rückleuchten noch stärker Charaktermerkmale der
künftigen Oberklasse-Modelle von Volkswagen auf.
Der in Orange-Perleffekt lackierte Sportwagen besitzt nach vorne zu öffnende Flügeltüren und ein vom
Windschutzscheibenrahmen bis zum Ende des Motorraums durchreichendes Dachmittelteil aus Spezialglas. Durch die
transparente Motorhaube ist der W12 auf den ersten Blick in seinem konstruktiven Doppel-V-Aufbau auszumachen.
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An diesen Anblick wird man sich gewöhnen:
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Roter Supersportwagen mit VW-Emblem
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Im neu konzipierten Innenraum des W12 Coupé dominieren Leder, Aluminium und Karbon. Sitze, Armaturen und
Türverkleidungen wurden beispielsweise komplett mit einem schwarzgrauen Wild- und einem darauf farblich
abgestimmten Glattleder ausgestattet. Darüber hinaus fallen vor allem die rötlichen Aluminium-Elemente im
Innenraum auf. Volkswagen setzt hier ein neues chemisches Verfahren ein, um die Färbung und eine Oberflächenvergütung
zu erreichen. Klassisch wurden die Instrumente ausgelegt. Zwei runde Hauptanzeigen liefern
die wesentlichen Informationen wie Fahrgeschwindigkeit und Motordrehzahl. Über ein Farbdisplay in der
Armaturenmitte werden die Funktionen der Klimaanlage, des Navigationssystems, des Bordcomputers und des
Autotelefons gesteuert.
Fakt sei, so betonen die Wolfsburger, dasss alle Details des W12 Coupés voll funktionsfähig und in ihrer konzeptionellen
Reife seriennah seien, wie nicht zuletzt das zweite in Tokio gezeigte W12 Coupé eindrucksvoll unter Beweis stelle.
Mit ihm wurden auf dem Hochgeschwindigkeitsrundkurs in Nardo, Italien, während eines
Langstreckentests gleich drei Weltrekorde und sechs klassenbezogene Geschwindigkeitsrekorde aufgestellt
(Autokiste berichtete, Link nachfolgend).
Das W12-Coupé soll denn auch, so hört man, tatsächlich auf die Straßen
kommen - möglicherweise dann als Allradversion. Angedacht ist wohl eine
Kleinserie von rund 150 Stück, die evtl. in der gläsernen Manufaktur in Dresden produziert werden wird.
Der Preis soll bei rund einer Million Mark liegen.