Erster Volumenhersteller im Segment
Renault Arkana: SUV-Coupé mal preiswert
Seit BMW 2008 mit dem X6 die erste Interpretation auf die Räder stellte, gehören "SUV-Coupés" zum Alltag
auf den Straßen – bisher aber nur von selbsternannten Premiumherstellern. Demnächst ändert sich das,
wenn Renault mit dem Arkana erstmals das Segment beackert. Ein Experiment mit ungewissem Ausgang.
Renault
Mit dem Arkana steigt Renault als erster
Massenhersteller in den Markt der SUV-Coupés ein
Renault bringt den im vergangenen Jahr in Russland eingeführten Arkana 2021 auch nach Europa und Deutschland.
Mit 4,57 Metern ist das Modell in der Länge zwischen Renault Kadjar und Koleos angesiedelt. Der Radstand
übertrifft mit 2,72 Metern denjenigen des Koleos leicht, dafür ist der Arkana mit 1,57 Metern Höhe zehn
Zentimeter niedriger. Das Kofferraumvolumen beträgt 513 Liter, die Rückbank lässt sich im Verhältnis
1/3 zu 2/3 umklappen.
Charakteristisch für den neuen Arkana sind die hohe Fensterlinie und der sanft nach unten auslaufende
Dachschwung. Hinzu kommen die hohe Bodenfreiheit von 19 Zentimetern, serienmäßige Rädergröße ist 18 Zoll.
Die Formen und Signaturen der Scheinwerfer und Rückleuchten signalisieren die Zugehörigkeit zur Renault-Modellfamilie,
wobei beim nach unten gezogenen Tagfahrlicht die optische Nähe zum landeseigenen Konkurrenten Peugeot
immer wieder verwundert.
Während der Arkana zumindest in der bisher ausschließlich gezeigten, optisch an zahlreichen Stellen aufgebrezelten
R.S. Line durchaus für Hingucker sorgen dürfte, fällt das Interieur insoweit zurück. Das Ambiente wirkt zwar nicht
primitiv, aber doch beliebig und stellenweise etwas lustlos gezeichnet. Serienmäßig gibt es kleine Monitore:
4,2 Zoll misst das Display im Kombiinstrument, mittig findet sich ein 7-Zoll-Touchscreen. Optional verbaut
Renault etwas großzügiger bemessene Digitalinstrumente mit 10 Zoll Anzeigefläche und einen Hochkant-Touchscreen
mit 9,3 Zoll.
Zum Marktstart im ersten Halbjahr 2021 wird der Arkana ausschließlich mit der Motorisierung TCe 140 EDC mit
Micro-Hybrid-Technik erhältlich sein. Zu einem späteren Zeitpunkt folgt der Vollhybrid E-TECH 140,
anschließend der ebenfalls mit Micro-Hybrid-Technik kombinierte TCe 160 EDC.
Micro-Hybrid bedeutet hier ein Paket aus Startergenerator, eine unterhalb des Beifahrersitzes angeordnete
12-Volt-Lithium-Ionen-Batterie und einen konventionellen 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner. Der Vollhybrid
besteht neben dem 1,6-Liter-Benziner aus zwei Elektromotoren und einem kupplungslosen Multi-Mode-Getriebe.
Die Batterie ist unter dem Kofferraum montiert, was dessen Volumen auf 438 Liter drückt.
Erdgas-, Diesel- oder Plug-in-Varianten sind nicht vorgesehen.
Ob das erste SUV-Coupé eines Volumenherstellers am Markt erfolgreich ist, wird spannend zu beobachten sein.
Einerseits dürfte der typische Renault-Kunde auf die spezielle Optik nicht besonders wild sein und das
Image der Marke nicht stark genug, um signifikant in Gefilden der Wettbewerber zu wildern. Andererseits sind die
Wettbewerber später dran, der Arkana zweifellos schicker als Kadjar und Koleos - und ohne schon genaue
Zahlen zu kennen, können wir ankündigen, dass der in Südkorea gebaute Neuzugang im Vergleich ein Schnäppchen wird.