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Freitag, 29. März 2024
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13 Prozent Rückgang auf noch 81.400 Notrufe

Nutzung der Autobahn-Notrufsäulen 2011 rückläufig

GDV DL
Deutschlands meistgenutzte
Notrufsäule steht an der A 13
Im Zeitalter von Handys und Smartphone-Apps sind die orangefarbenen Notrufsäulen an Autobahnen zwar noch nicht arbeitslos geworden, haben aber immer öfter Pause, wie die 2011er-Auswertung der Betreibergesellschaft zeigt. Exakt 81.424 Hilferufe über Autobahn-Notrufsäulen wurden 2011 getätigt, erläuterte heute Heiko Beermann, Geschäftsführer der Dienstleistungs-Gesellschaft der Versicherer (GDV DL), die in Hamburg die Notrufzentrale betreut. Damit sind die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um rund 13 Prozent deutlich gesunken. Umgerechnet entspricht dies einem Notruf alle sechseinhalb Minuten oder 6,4 Notrufe pro Autobahnkilometer im Durchschnitt. Nach der Notrufbilanz 2011 lag die Nutzungsquote der insgesamt 16.689 orangefarbenen Helfer bei 83,7 Prozent: 13.979 von ihnen wurden mindestens einmal benutzt. 2010 hatte die Quote noch bei etwa 88,5 Prozent gelegen.

Die mit Abstand am häufigsten benutzte Notrufsäule steht in Brandenburg: Insgesamt 359 Notrufe übermittelte die Notrufsäule mit der Nummer 6.827 an die Hamburger Notrufzentrale, sie findet sich bei Kilometer 61,13 an der A 13 kurz vor der Ausfahrt Lübbenau in Richtung Dresden und Cottbus. Im Vorjahr war eine Säule an der A13 mit 199 Notrufen Spitzenreiter gewesen.

Auf Platz 2 mit 129 Hilferufen folgt 2011 eine Säule, die ebenfalls an der A13, knapp sieben Kilometer nördlich Richtung Berlin kurz vor der Ausfahrt Duben steht. Unter den zehn meist genutzten Säulen befinden sich an der A 11 (Kreuz Uckermark) mit 97 und an der A 15 (bei Roggosen) mit 93 Notrufen zwei weitere, die ebenfalls an den brandenburgischen Transitrouten von und nach Osteuropa stehen. In der Reihenfolge zwischen diesen Notrufsäulen im Osten des Landes liegen die Säulen an der A 3 auf dem Rastplatz Würzburg Richtung Nürnberg (116 Notrufe) sowie der A 1 (107 Notrufe) kurz vor der Ausfahrt nach Eutin in Richtung Hamburg und zwei Säulen auf der A 8 (101 sowie 99 Notrufe).

Die beiden längsten Autobahnen des Landes gehören naturgemäß zu den Strecken, von denen auch die meisten Not- und Pannenrufe über die Notrufsäulen geschickt wurden. Die A 3 (Länge 778 km) lag mit 8.463 Notrufen wie im Vorjahr vor der A 7 (7.559), die mit 964 Kilometern die längste Autobahn in Deutschland ist. Mit großem Abstand folgt die mit 486 km deutlich kürzere A 2, von der 5.226 Hilferufe die Notrufzentrale erreichten.

Bei der Pannen- und Notfalldichte lagen bis auf die A 4 alle großen Autobahnen über dem bundesweiten Durchschnitt. Spitzenreiter waren aber zwei kurze Verbindungsautobahnen: die A 255 am Abzweig Veddel kurz vor Hamburg mit 14,0 sowie die A 831 zwischen dem Stuttgarter Kreuz und der B 14 mit 12,5 Notrufen pro Kilometer Autobahn. Deutlich über dem Mittelwert für das Gesamtnetz folgen mit jeweils 10,8 Notrufen/km die A 15 zwischen Spreewald und Polen sowie die West-Süd-Verbindung A 3 zwischen dem Ruhrgebiet und Passau und die A 2 vom Ruhrgebiet nach Berlin.

Die niedrigste Pannen- und Notfalldichte gab es mit 0,3 Notrufen pro Kilometer Autobahn auf der A 143 im Westen von Halle, gefolgt mit einem Wert von je 0,8 für die A 113 im Süden Berlins sowie die A 39 und die A 392, beide im Großraum Braunschweig.
text  Hanno S. Ritter
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