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Ab Herbst in 5er, 6er, X3 und X5 / Pyrotechnische Auslösung
BMW: Crashaktive Kopfstützen für vier Baureihen
In Sicherheits-Tests von Sitzen und Kopfstützen hat sich BMW nicht immer mit Ruhm bekleckert. Nun führen die
Bayern in vier Baureihen neue, crashaktive Kopfstützen ein, die bei einem Heckaufprall die Gefahr eines
Schleudertraumas verringern sollen. Die Konstruktion ist aufwendig; eine Rücksetzung nur in der Werkstatt möglich.
Wie der Autobauer in München mitteilt, erhalten ab Herbst alle Modellvarianten der 5er- und 6er-Reihe sowie des
X3 und X5 die neu entwickelten Kopfstützen. Die Notwendigkeit für ein solches System ergibt sich aus der bei nahezu
allen Autofahrern falschen Einstellung der Kopfstütze.
Das von der Sicherheitselektronik des Fahrzeugs gesteuerte System sorgt im Fall einer Kollision auf das Fahrzeugheck
dafür, dass innerhalb kürzester Zeit das Vorderteil der Kopfstütze um bis zu 60 Millimeter nach vorn und bis zu 40
Millimeter nach oben bewegt wird. Damit verringert sich der Abstand zum Kopf, noch bevor dieser durch die auf das
Fahrzeug einwirkenden Kräfte nach hinten geschleudert wird. Auf diese Weise wird die stabilisierende und sichernde
Funktion der Kopfstütze erhöht und das Risiko einer Verletzung oder Überdehnung im Halswirbelsäulenbereich der
Fahrzeuginsassen gemindert.
Äußerlich ist die crashaktive Kopfstütze an ihrem zweigeteilten Design erkennbar, markiert durch den Kopfstützenträger
und die variabel nach vorn verschiebbare Prallplatte mit Polster. Im Seitenbereich verfügt das Polsterteil außerdem
für den verbesserten Fahrkomfort über eine Taste zur manuellen Einstellung der Kopfstützentiefe. Damit lässt sich die
Position des Polsters nach Wunsch in drei Einrastpositionen um bis zu 30 Millimeter variieren. Eine zweite Variante der
crashaktiven Kopfstütze wurde für den Komfortsitz entwickelt. Sie verfügt über Seitenwangen, die sich über die gesamte
Höhe des Kopfstützenpolsters erstrecken. Diese Ausführung ersetzt beim Komfortsitz die bisherige aktive Kopfstütze.
Zum Innenleben beider Varianten der crashaktiven Kopfstütze gehört eine komplexe, federgetriebene Mechanik, die durch
einen sog. Pyroaktuator ausgelöst wird. Zündet dieser, so treibt er einen Auslösestift an, der wiederum ein Auslöseblech
verschiebt und zwei Bewegungsfedern freisetzt. Diese verlagern die Prallplatte mit dem Kopfstützenpolster nach vorn
und oben. Das Zündsignal liefert das Airbagsteuergerät, sobald die Sensoren einen relevanten Aufprall von hinten ermitteln.
Wurde der Sicherheitsmechanismus einmal ausgelöst, erscheint anschließend im Kombiinstrument eine entsprechende Meldung:
Im Gegensatz zu Mercedes, wo die Funktionsbereitschaft manuell wieder hergestellt werden kann, muss eine Werkstatt
aufgesucht werden, um den Pyroaktuator des Auslösesystems zu erneuern.
text Hanno S. Ritter
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