Fahren lernen ist eine teure Angelegenheit. Dabei sind die Preise für den Führerschein zwischen den Regionen und teilweise
auch innerhalb einer Stadt sehr unterschiedlich, wie eine ADAC-Stichprobe bei über 500 Fahrschulen in Deutschland ergab.
Testsieger ist Wittenberg in Sachsen-Anhalt, wo Fahrschüler im Schnitt nur 1.371 Euro bezahlen müssen. Auf den Plätzen
zwei und drei folgen mit geringem Abstand Leipzig (1.372 Euro) und Berlin (1.406 Euro). Schlusslicht ist Freising in
Bayern, wo man durchschnittlich stolze 2.219 Euro berappen muss. Ebenfalls als sehr teuer bewertet wurden das
baden-württembergische Ravensburg (2.118 Euro) sowie die bayerischen Städte München (2.091 Euro) und Straubing (2.079 Euro).
Wie extrem die Preise je nach Stadt und Region auseinanderklaffen können, zeigt der Vergleich zwischen Freising und Berlin.
Während in Freising 2.434 Euro in die Kasse einer Fahrschule fließen, kann man in Berlin mit weniger als der Hälfte
auskommen: 1.146 Euro war das günstigste Ergebnis im Test.
Auch insgesamt waren die Fahrschulen auf dem Lande mit 1.805 Euro etwas teurer als die in den Großstädten (1.689 Euro),
was auf den geringeren lokalen Wettbewerb zurückzuführen sein dürte. Zudem variieren die Preise in den Großstädten deutlich
stärker. Mehr als ein Viertel der Kosten kann man hier durchschnittlich sparen, das größte Potenzial bot dabei Leipzig mit
knapp 760 Euro. In Kleinstädten fallen die Unterschiede etwas geringer aus, in Homburg lagen sogar nur 50 Euro zwischen
billigstem und teuerstem Anbieter.
Die großen Preisunterschiede lassen sich auch an einzelnen Leistungen festmachen. So schraubt sich die Grundgebühr von 20 Euro
bei einer Berliner Fahrschule bis 307 Euro bei einer in Freising hoch. Eklatant auch die unterschiedlich hohen Anmeldegebühren
zur praktischen Prüfung: Während in Bremen von 0 bis 125 Euro alles drin war, verlangte eine Fahrschule in München immerhin
200 Euro. Diese beiden Gebühren sollten bundesweit vereinheitlich werden, forderte der ADAC.
Der Club hat jeweils 30 Fahrschulen in 15 deutschen Großstädten sowie je fünf Fahrschulen in 15 Kleinstädten in die Auswertung
einbezogen. Zugrundegelgt wurden jeweils die Grundgebühr inklusive 14 Doppelstunden Theorie, die vorgeschriebenen zwölf Stunden
(45 Minuten) Sonderfahrten (= fünf Überland-, vier Autobahn-, drei Nachtfahrten), Übungsbögen, Anmeldung zur Theorie- und zur
praktischen Prüfung, Prüfungspauschale von TÜV/Dekra - und satte 25 normale Fahrstunden, die in dieser Quantität sicher viele nicht
brauchen werden. Die Detailergebnisse für alle Städte sind auf der ADAC-Website hinterlegt.