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MPU-Teilnehmer |
TÜV Süd |
beim Reaktionstest |
Die Zahl der Medizinisch-Psychologischen Untersuchungen (MPU) ist 2008 leicht gesunken. Während Alkoholdelikte
zu diesem Rückgang beitrugen, müssen immer mehr Autofahrer wegen Straftaten und Auffälligkeiten im Verkehr den
"Idiotentest" absolvieren.
Nach der am Montag veröffentlichten Jahresstatistik der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) wurden 2008
insgesamt 103.137 MPU durchgeführt, rund 1.350 (1,3 Prozent) weniger als im Vorjahr.
Über die Hälfte aller MPU geht auf das Konto von Alkoholauffälligen im Straßenverkehr, 2008 waren das 57.931.
Dabei ist die Mehrheit der zu begutachtenden Klienten (32 %) erstmalig mit Alkohol aufgefallen. Während hier ein
Rückgang um 4,4 Prozent verzeichnet wurde, sank der Wert bei den Alokohol-Mehrfachtätern nur unwesentlich um 0,3
Prozent.
Die zusammengefassten drogenbezogenen Untersuchungsanlässe "Drogen und Medikamente" bilden mit 18 Prozent die
zweitgrößte Anlassgruppe, gefolgt von "Verkehrsauffälligkeiten ohne Alkohol" (15 %) und Personen mit körperlichen
und/oder geistigen Mängeln mit unter 1 %. Sämtliche übrigen Anlässe ergaben für das Jahr 2008 in der Summe 11 Prozent.
Gestiegen sind hingegen Begutachtungen, die aufgrund von Verkehrsauffälligkeiten sowie strafrechtlichen Auffälligkeiten
angeordnet werden, insbesondere in der Kombination aus Auffälligkeit und Medikamenten-/Drogenkonsum.
Insgesamt erhielten 2008 weniger MPU-Teilnehmer ein positives Gutachten als im Vorjahr. Der größte Rückgang der
als "geeignet" Beurteilten ist in der Anlassgruppe "körperliche und geistige Mängel" (minus 4 Prozentpunkte) und
in der Gruppe der "Bewerber um eine Fahrlehrererlaubnis" (minus 7 Prozentpunkte) zu finden. Da die Gesamtzahl der
Begutachtungen in beiden Fällen jedoch gering ist, spielt eine Veränderung insgesamt keine große Rolle. In allen
anderen Gruppen sind mit dem Vorjahr vergleichbare Ergebnisse zu verzeichnen. Insgesamt erhielten gut 51 Prozent
ein positives Gutachten, knapp 14 Prozent wurden als nachschulungsfähig eingestuft, und die übrigen 35 Prozent
mussten ein negatives Votum hinnehmen.