Über 400.000 Pkw-Neuzulassungen im März: Die Abwrackprämie zeigt, wie eine staatliche Subvention die
Kauflust weckt. Doch vom Boom profitieren nur einige Hersteller; wer keine Kleinwagen und Extra-Rabatt
im Angebot hat, spürt die eigentliche Krise des Marktes.
Nach den am Donnerstag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg veröffentlichten Zahlen wurden im Februar
rund 452.400 Kraftfahrzeuge, darunter 401.000 Pkw, neu in den Verkehr gebracht. Dies entspricht Zuwächsen
um 47,1 bzw. 44,4 Prozent gegenüber dem Februar. Aber auch der aussagekräftigere, weil saisonbereinigte
Vergleich mit dem März 2008 zeigt das Ausmaß des Booms: Fast 40 Prozent mehr Pkw als im Vorjahresmonat
wurden verkauft.
Brandenburg und Sachsen hatten mit über 50 Prozent die höchsten Zuwachsraten. Minis (+ 129%), Klein- (+ 75%)
und Kompaktwagen (+8,4 %) machten rund zwei Drittel des Neuzulassungsmarktes aus. Der Anteil an Benzinern fiel
mit 71 Prozent dementsprechend hoch aus. Die Obere Mittelklasse und die Oberklasse gingen um jeweils 25 Prozent
zurück. Bei den Sportwagen waren es 26 Prozent. Der Privatanteil der Neuzulassungen war mit 66,2 Prozent
außergewöhnlich hoch. Die deutschen Marken gingen auf 53 Prozent zurück. Auffallend war die hohe Zulassungsrate
von fast 29.000 Einheiten bei Fiat, nur VW und Opel hatten mehr Zulassungen im März.
Weil die "Umweltprämie" also vor allem Käufer günstiger Autos anspricht, konnten von den Rekordzahlen nicht
alle Hersteller gleichermaßen profitieren. Zweistellige Minusraten müssen Mercedes, BMW und Porsche hinnehmen,
nicht aber Audi, wo es für ein kleines Plus gereicht hat. VW und Smart liegen deutlich über den Vorjahreswerten,
und Ford verzeichnet mit einem kräftigen Plus von 51 Prozent das beste Ergebnis der deutschen Hersteller.
Bei den ausländischen Herstellern konnten Hyundai, Suzuki, Fiat und auch Lada ihre Zulassungen gegenüber dem
Vorjahr mehr als verdoppeln. Škoda steht auf Platz 1, gefolgt von Fiat und Renault; Toyota erreicht nur noch
Rang 4. Nicht am Boom partizipieren konnten dagegen Jaguar, Land Rover, Chrysler/Jeep/Dodge, Saab, Volvo und
auch Nissan.
Gegenüber den Zuwächsen bei Pkw melden die anderen Fahrzeugarten rote Zahlen. Sowohl Motorräder als auch
Nutzfahrzeuge und Anhänger verloren Marktanteile. Am stärksten betroffen sind Sattelzugmaschinen, die ein Minus
von 35 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal hinnehmen mussten.
Bei den gebrauchten Fahrzeugen waren, wie schon im Vormonat, wiederum junge Pkw sehr gefragt. Über 120.000 Pkw
(20,1 %) waren bei der Umschreibung höchstens ein Jahr alt. Zusammen mit den Neuzulassungen wurden im März insgesamt
1 Million Pkw bei den örtlichen Zulassungsbehörden gemeldet. Neben den Pkw (+18,6 %) waren auch in allen anderen
Fahrzeugsparten Zuwächse zu beobachten. Insgesamt wurden im März 693.000 Kfz auf neue Halter umgeschrieben. In den
ersten drei Monaten des Jahres wechselten 1,8 Millionen Kfz (+2,8%) und 67.000 Kfz-Anhänger (- 5,7%) den Besitzer.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.