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Bald auch als |
Audi |
Diesel: Audi TT Coupé und Roadster |
Wieder einmal überlässt speziell die deutsche Konkurrenz Audi einen Vorsprung durch Technik: Der erste Sportwagen
mit Dieselantrieb trägt die vier Ringe. Schon im Frühsommer rollt der TT-TDI an – 170 PS stark und 5,5 Liter
sparsam.
Das hat den Damen und Herren im Audi-Marketing bestimmt Spaß gemacht, als sie den Text zum TT Diesel verfasst haben:
Sie konnten das Mode-Wort Effizienz, in der Autobranche bisher vor allem durch den bayerischen Wettbewerber belegt,
mehr als ein halbes Dutzend Mal einflechten, nebenbei darauf hinweisen, dass der TDI das meistgebaute Dieselmotor
der Welt ist, unter Verweis auf den Motorsport dessen hohes Technologie-Potenzial beschwören und schlicht über den
ersten Serien-Sportwagen mit Dieselantrieb frohlocken.
Der Witz an der Sache: All das ist weit weniger übertrieben als man es sonst gelegentlich lesen muss, wenn es eher
keine echten Fortschritte zu vermelden gibt. Nun also der TT als Diesel, wie man ihn schon lange herbeigesehnt hat.
Wenn Cabrios und Luxuslimousinen inzwischen schamlos von einem selbstzündenden Motor angetrieben werden können, muss
das fraglos auch für Zweisitzer-Sportler gelten, jedenfalls für solche in der TT-Liga.
Zu den Fakten: Unter der Haube sitzt der auf Common-Rail-Technik umgestellte, in seinen Grundzügen aber auf jenem
meistgebauten TDI aufbauende Zweiliter-Motor in der Variante mit 170 PS, wie sie etwa auch im A4 oder VW Tiguan
bereits zum Einsatz kommt. Die Maximal-Leistung liegt bei 4.200 Touren an, das Drehmoment-Plateau von 350 Nm steht
im Bereich zwischen 1.750 und 2.500 Umdrehungen an.
Damit erreicht der TT das Landstraßentempo frühestens nach 7,5 (Coupé) bzw. 7,7 Sekunden (Roadster), das höchste
Reisetempo beträgt 226 bzw. 223 km/h. Das sind nicht verwunderlich etwas schlechtere Werte als beim aktuell kleinsten
Benziner mit 200 PS (6,6 sec und 240 km/h als Coupé), aber in der Praxis sicherlich in den allermeisten Fällen völlig
ausreichende. Seinen Trumpf spielt der TDI an der Tankstelle aus: 5,3 respektive 5,5 Liter nach der Norm sind ein Wort
- und mehr als zwei Liter oder satte 30 Prozent weniger als beim TSFI.
Berücksichtigt man den bei den TDI aufgrund des hohen Drehmoments serienmäßigen Allradantrieb quattro, fällt der
Vergleich zum rein frontgetriebenen Benziner-Pendant nochmals eindrucksvoller aus. Ein Rußfilter ist natürlich Serie,
und laut Audi erfüllen die TT-TDI bereits die kommende EU5-Abgasnorm. Die Kraftübertragung
obliegt einem manuellen
Sechsganggetriebe; DSG alias S-tronic ist zunächst nicht vorgesehen.
Zu den Händlern kommt der Diesel-TT im Frühsommer; Preise liegen noch nicht vor. Man darf gespannt sein, wann Mercedes
und BMW nachziehen: Nicht nur die Kunden freuen sich über niedrige Verbrauchswerte, sondern auch der politisch wichtige
Flottenverbrauch.