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Wirkungslos: EU-Lkw-Unterfahrschutz |
ADAC |
Eine verschärfte EU-Richtlinie, die Autofahrer davor schützen soll, bei einem Auffahrunfall unter das Heck eines Lkw
zu geraten, ist nach Ansicht des ADAC wertlos. Bei Tests knickte die vorgeschriebene Barriere wie ein Streichholz weg.
Mit 56 km/h hatte der Club auf seiner Crashtestanlage in Landsberg/Lech (Bayern) einen Pkw auf das Heck eines Lkw auffahren
lassen. Das Ergebnis war ebenso eindeutig wie erschreckend: Bei dem Versuch bohrte sich das Fahrzeug unter die Ladebrücke.
Die Säulen der Windschutzscheibe wurden nahezu abrasiert, und das Dach des Pkw rollte sich auf wie bei einer
Ölsardinendose. Der Fahrer prallte mit dem Kopf gegen den Lkw-Aufbau. Der Kopf des Beifahrers krachte mit rund 30
km/h gegen das Heck des Lastwagens. Im realen Straßenverkehr sind bei solchen Unfällen schon Menschen enthauptet worden.
Der Grund für dieses Versagen ist einfach: Der EU-Unterfahrschutz ist laut ADAC insbesondere dort, wo er am Lkw-Rahmen
montiert ist, zu schwach dimensioniert. Die Schwachstelle müsste nicht sein: Der Club demonstrierte auch einen selbst
entwickelten Unterfahrschutz, der mit angeblich wenig baulichem Aufwand das Unterfahren des Lkw-Hecks verhindert. Beim
Aufprall konnten Sicherheitsgurte und Frontairbags im Pkw ihre Schutzwirkung voll entfalten und die Insassen vor
größeren Verletzungen bewahren.
Vor diesem Hintergrund forderte der ADAC den europäischen Gesetzgeber auf, die in der jetzigen Form wertlose Richtlinie,
die im März 2007 in Kraft treten soll, schnellstens so zu verschärfen, dass nicht "Millionen von Euro für eine unwirksame
Maßnahme sinnlos verschleudert" würden.