Vor einigen Wochen berichteten wir, die MG Rover Deutschland GmbH sei nach dem Konkurs der britischen Muttergesellschaft
ebenfalls unter Insolvenzverwaltung gestellt worden. Dies war so nicht ganz richtig – doch jetzt ist der Schritt
offiziell erfolgt.
Seinerzeit ging es nicht um eine Insolvenzverwaltung, sondern tatsächlich um eine "Administration Order" nach englischem
Recht, die von der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft PricewaterhouseCoopers (PwC) übernommen wurde. Durch einen
Übersetzungsfehler in einer PwC-Mitteilung hatten viele Medien, darunter Autokiste, insoweit nicht ganz korrekt berichtet.
Nun aber gibt es auch einen vorläufigen Insolvenzverwalter nach hiesigen Usancen. Das Insolvenzgericht Düsseldorf hat
Horst Piepenburg, Fachanwalt für Insolvenzrecht und Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft für Insolvenzrecht und Sanierung
im Deutschen Anwaltverein, mit der Verwaltung beauftragt. Es entsprach damit jedenfalls in einem Teil dem Antrag auf
Sekundärinsolvenz-Eröffnung.
Seitens PwC hieß es, man wolle nun in Zusammenarbeit mit Piepenburg und dem am 16. Juni 2005 gebildeten Gläubigerausschuss
weiter versuchen, mit den Gläubigern eine Einigung zu erzielen, damit in Kürze "möglichst hohe Auszahlungen an die
Gläubiger der MG Rover Deutschland GmbH vorgenommen werden können". Dabei, so PwC weiter, wolle man die bisweilen
gegensätzlichen Interessen unter den verschiedenen Gläubigergruppen in "fairer und gerechter Weise" berücksichtigen.
Piepenburg und PwC kennen sich bereits: In den 1990er-Jahren verwalteten beide gemeinsam die Insolvenz des
niederländischen Fahrzeugbauers DAF in Deutschland.
Das britische Rover-Mutterhaus hatte in der zweiten April-Woche Insolvenz angemeldet bzw. war unter Administration
gestellt worden, nachdem die Übernahme durch ein chinesisches Staatsunternehmen geplatzt war.