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Freitag, 3. Mai 2024
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Teil 2

Smart: Große Modellpflege zum Start ins neue Jahr (II)

Siehe Bildunterschrift
Eigenwillig-seltsam oder smart? © Smart GmbH
Blick ins Smart-Interieur
Umfangreicher sind im neuen Modelljahrgang sowohl die Serien- als auch die Sonderausstattungen. Gleich für eine ganze Reihe neuer Serienfunktionen ist ein neues Steuergerät namens SAM ("Signal-Ansteuer- und Auswertemodul") verantwortlich, das wesentlich schneller arbeitet als das bisher eingesetzte System und durch einen CAN-Datenbus mit allen relevanten Blackboxen vernetzt ist. Zu diesen Funktionen gehört etwa eine Serviceintervallanzeige, die die Rest-Kilometer oder -zeit bis zum nächsten Werkstattbesuch anhand der individuellen Fahrzeugnutzung berechnet und anzeigt. Serienmäßig wird das Fahrlicht nun mit Abstellen der Zündung ausgeschaltet; dies gilt auch - bordnetzschonend - während des Startvorgangs. Ebenso serienmäßig: das gedimmte Ein- und Ausschalten der Innenbeleuchtung, die Komfortfunktion des Blinkers - ein kurzer Fingerdruck am Lenkstockhebel lässt die angewählten Richtungsanzeiger dreimal blinken - sowie die automatische Aktivierung der Warnblinkanlage und Innenraumbeleuchtung nach einem Unfall.

SAM lässt sich optional ergänzen durch Tagfahrlicht und Coming-home-Funktion: Das Einschalten des Lichts erfolgt, sobald die ABS-Sensorik Raddrehzahlen meldet. Die Coming-home-Funktion sieht das erneute Einschalten des Fahrlichts (plus Standlicht) vor, wenn vor Abziehen des Zündschlüssels mit Licht gefahren und das Fahrzeug daraufhin mit der zentralen Schließanlage verriegelt wurde. Nach 12 Sekunden schaltet sich die Beleuchtung selbsttätig wieder aus. Umgekehrt lassen sich mit "Doppelklick" (Smart-PR-Text) auf die Türentriegelungstaste Außen- und Innenbeleuchtung aktivieren. Eine Diebstahlwarnanlage kann ebenfalls als Zubehör nachgerüstet werden. Die Scheibenwischer für Front- und Heckscheibe können optional abhängig von der Fahrgeschwindigkeit gesteuert werden. Bei Einlegen des Rückwärtsgangs wird automatisch der Heckwischer zugeschaltet, und zwar abhängig von der Stufe des Frontscheibenwischers. Außerdem - allerdings erst ab April 2003 - ist ein Tempomat mit Limitfunktion lieferbar, der über den rechten Lenkstockhebel gesteuert wird. Ebenfalls auf Wunsch: Außentemperaturanzeige mit Frostwarnungsfunktion (serienmäßig bei Fahrzeugen mit Klimaanlage) sowie eine Freisprechanlage fürs Handy, die das Gespräch über die Radiolautsprecher wiedergibt.

Die wichtigste neue Sonderausstattung ist dagegen die nun endlich erhältliche Servolenkung, wie sie auch in den neuen Smart-Modellen Roadster und Roadster-Coupé zum Einsatz kommen wird. Das System arbeitet elektrisch und geschwindigkeitsabhängig. Für die Design- und Ausstattungslinien "pulse" und "passion" ist optional ferner ein Lederlenkrad mit Dreispeichen-Optik wählbar, das über Schaltwippen verfügt. Ferner sind Seiten-Airbags, ein Navigationssystem, elektrisch verstell- und beheizbare Außenspiegel sowie einen Kombifilter für die Innenraumbelüftung erhältlich.

Servolenkung und ESP sind denn auch die Voraussetzungen für breitere Räder, die nun optional erhältlich sind und nicht nur der Optik, sondern auch dem Bremsweg gut tun: Für die Vorderachse sind Reifen der Dimension 175/55 R 15 vorgesehen, an der Hinterachse solche der Abmessung 195/50 R 15. Die entsprechenden Aluminiumgussräder haben die Größenbezeichnung 5 x 15 vorn und 6,5 x 15 hinten. Die hinteren Kotflügel des city-coupé werden bei dieser Sonderausstattung mit einem Kunststoffaufsatz verbreitert, der zum Lieferumfang gehört. Beim Cabrio ist diese Kotflügelverbreiterung nicht erforderlich. Serienmäßig verbleibt es bei den 135er- oder auf Wunsch 145er-Rädern an der Vorderachse, und nur in dieser Konfiguration erfüllt das CDI-Modell die Voraussetzungen eines Drei-Liter-Fahrzeugs und kommt damit in den Genuss der Steuerbefreiung. Bei den Benzinern spielt die Bereifung für die Steuerbefreiung dagegen keine Rolle, da der Fiskus hier nicht die Verbrauchs-, sondern die Abgaswerte belohnt.

Siehe Bildunterschrift
Teures Vergnügen für © Smart GmbH
Individualisten: Smart Cabrio
in der BRABUS-Version für über 20.000 Euro
Mit der "2nd generation" werden auch die vom Joint-Venture smart-BRABUS GmbH entwickelten BRABUS-Versionen vorgestellt, die die Modellpalette nach oben hin abrunden. Sowohl Coupé als auch Cabrio werden mit einem 75 PS starken Motor ausgeliefert, der anders als die Serienfahrzeuge eine Höchstgeschwindigkeit von 150 km/h - statt der regulären 135 km/h - zulässt.

Zum Abschluss ein Blick in die Preisliste: 8.820 Euro berechnet die DaimlerChrysler-Tochter für den Einstieg mit dem 50 PS-Benziner im Basismodell "pure", der stärkere Benziner kostet 9.490 und der Diesel sogar 10.230 Euro. Das Cabriolet steht mit 12.140 Euro bzw. 12.880 Euro (CDI) in der Preisliste, jeweils als "pure" und natürlich zuzüglich Überführungskosten. Der Aufpreis für die besser ausgestatteten "pulse"-Modelle beträgt 850 Euro, die "passion"-Linie kostet mit dann serienmäßiger Klimaanlage 1.700 Euro extra. Für das Smart-Coupé in der BRABUS-Version sind 17.895 Euro, für das Cabriolet wirklich mutige 20.550 Euro auf den Tisch zu blättern. - Aber auch ein "normaler" und gut ausgestatteter Smart kommt so schnell auf 13.000 und mehr Euro - viel Geld, wenn man bedenkt, welch schöne Mercedes-Limousinen mit fünf Sitzplätzen und sechs Zylindern für dieses Geld - freilich gebraucht - zu haben sind. Aber die sind halt in den Augen vieler nicht so smart wie ein Smart.

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text  Hanno S. Ritter
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