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Freitag, 26. April 2024
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Nur Konzept oder doch Zukunftsvision? / Sportwagen-Flunder mit Biomüll im Tank

Begehrlichkeiten: Rinspeed Advantige R'one

Flachster Sportwagen der Welt: Rinspeed Advantige R-one | Bild: Rinspeed AG Der Schweizer Autobauer Rinspeed stellt ein ganz besonderes Konzeptfahrzeug auf dem Genfer Automobilsalon 2001 vor: Den Rinspeed Advantige R'one.

Ja, es gibt auch in der Schweiz Automobilhersteller, und dass man auch optisch Highlights setzen kann, zeigt dieses Konzeptfahrzeug. Denn auffallen würde man als Besitzer eines solchen Fahrzeugs wohl ohne Zweifel, denn der Advantige R'one ist ein Sportwagen vom Scheitel bis zur Sohle. Die Optik erinnert an ein GT-Fahrzeug, wie sie z.B. in Le Mans gefahren werden, und man sitzt (bzw. liegt), wie für einen Rennwagen nicht anders zu erwarten, in einem Monocock. Einem ganz besonderen Monocock sogar, denn der Fahrer wird geschwindigkeitsabhängig während der Fahrt um bis zu 30 Zentimeter nach unten versenkt - "tiefergelegt" sozusagen. Und auch Seitenneigungen geht das Cockpit mit, wodurch ein absolut neuartiges Kurvengefühl erreicht werden soll: Eine Mischung aus Auto- und Motorrad-Feeling.

Der Advantige R'one ist mit seiner Höhe von nur 97cm im übrigen nach Herstellerangaben das flachste Automobil der Welt.

Auch ein schöner Rücken kann entzücken... | Bild: Rinspeed AG Weiteres Highlight, und so sicher nicht erwartet, ist das Umweltkonzept des Advantige R'one: Der erste Sportwagen der Welt, der mit Energie aus Grünabfällen fahren kann. Das bivalente Antriebskonzept ist neben Benzinbetrieb auch für Kompogas ausgelegt, das bei der Vergärung von Biomasse entsteht.

Womit wir auch schon beim Herzstück eines jeden Sportwagens wären - dem Motor. Angetrieben wird der Advantige R'one von einem 1,8-Liter-Vierzylinder 16V mit 120 PS bei 5500 U/min. Die 165 Nm maximales Drehmoment erreicht das 750-kg-Leichtgewicht bereits bei 3.000 U/min. Ein Fünfgang-Schaltgetriebe überträgt die Kraft dabei auf die Hinterachse, wobei der Sprint von 0 auf 100 km/h in flotten sechs Sekunden absolviert werden kann. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei - für einen Sportwagen eher bescheidenen - 205 km/h, was den Fahrspaß aber nicht schmälern dürfte.

Eng und sportlich: Interieur | Bild: Rinspeed AG Rinspeed wurde 1977 von Frank M. Rinderknecht gegründet, daher auch der Name "RIN"speed. Die damalige Rinspeed Garage importierte zunächst vor allem Sonnendächern aus den USA und stellte Behindertenfahrzeuge her. Mit Gründung der Aktiengesellschaft Rinspeed AG zwischen 1979 und 1981 veränderte sich das Engagement hin zu Autoveredelung und -herstellung sowie dem Bau von Prototypen, Klein- und Sonderserien. Bekannt wurde Rinspeed u.a. durch den Rinspeed Aliporta, einem VW Golf mit Flügeltüren aus dem Jahr 1981, oder dem Rinspeed Yello Talbo, einem in Zusammenarbeit mit der bekannten Musikgruppe Yello hergestellten Power-V8-Eigenbau im pastell-gelben Nostalgie-Look mit 320 PS, gebaut 1996. Die Fahrzeugschmiede hat ihren Sitz in Zumikon, Schweiz, und beschäftigt derzeit acht Festangestellte sowie drei freie Mitarbeiter. Das neuste Produkt ist im übrigen der Rinspeed Tatooo.com, ein Hot Rod mit einer 5.7-Liter-V8-Maschine inside.

Leider wird man den Advantige R'one voraussichtlich nicht käuflich erwerben können, zumindest nicht in Serie. Er soll aber auch mehr als nur ein Schaustück sein, Advantige R'one ist Ideen- und Technologieträger.
text  Alexander Endl
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