"Auch in Zukunft müssen unsere Innenstädte der Mittelpunkt des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens bleiben.
Deshalb ist es unerlässlich, die Wohn- und Lebensqualität für die Menschen sichern und den innerstädtischen Handel
funktionsfähig zu erhalten", betonte der Parlamentarische Staatssekretär beim Bundesverkehrsministerium, Achim Großmann,
bei der heutigen Auftaktveranstaltung "Planspiel Innenstadt" in Halle.
Die tiefgreifenden ökonomischen, technologischen, sozialen und gesellschaftlichen Veränderungen der
vergangenen Jahre wirkten sich in besonderer Weise auf die Städte aus, so Großmann. Daher sei es
ein vorrangiges Ziel der Bundesregierung, "Entmischungstendenzen und Funktionsverluste" in den Innenstädten
zu stoppen und deren Attraktivität durch Nutzungsvielfalt zu erhöhen. Für eine "vitale" Innenstadtentwicklung
seien eine ausgewogene Siedlungsstruktur mit Wohnen und urbaner Vielfalt von Einzelhandel, Dienstleistung
und Kultur unverzichtbar. Eng verknüpft mit der Entwicklung der Städte sei die Situation des Handels,
fuhr der Staatssekretär fort. Die verstärkte Ansiedlung großflächiger Einzelhandelsunternehmen auf der "Grünen Wiese"
dürfe den Standort Innenstadt nicht gefährden. Deshalb müsse eine gute Erreichbarkeit des Zentrums gewährleistet sein.
Hierzu bedürfe es sinnvoller stadtverträglicher Konzepte und verkehrsreduzierender Stadt- und Regionalplanung. Wichtige
Faktoren für den Erhalt und die Stärkung des Standortes Innenstadt seien insbesondere die Städtebauförderung und das
neue Programm "Die soziale Stadt". Mit der anstehenden Reform des sozialen Wohnungsbaus biete sich eine weitere Chance,
Wohnen und Stadtentwicklung besser zu verzahnen, erläuterte Großmann. Zur Optimierung der vielfältigen Lösungsansätze zur
Innenstadtentwicklung solle das vom Ministerium initiierte Planspiel Innenstadt beitragen, so der Staatssekretär weiter.
Vor der konkreten Gebietskulisse zweier Städte - Celle und Halle - werde mit den handelnden Personen vor Ort, den
Verbänden, Ländern und Gemeinden nach zukunftsweisenden Wegen sowie innovativen Strategien und Maßnahmen zur
Stabilisierung innerstädtischer Lagen gesucht. Das Planspiel sehe vor, Projekte und Handlungsalternativen mit allen
Beteiligten am Runden Tisch und in Arbeitskreisen zu erörtern und möglichst zur Beschlussreife zu bringen. Bis zum Herbst
nächsten Jahres sollten für die Schwerpunktthemen "Erreichbarkeit und Erschließung der Innenstadt", "Kunst, Kultur und
Handel" (interessante Mischung?!) und "Wohnen und Wohnumfeld" Lösungswege aufgezeigt sowie ein Leitbild für die Stadt
Halle erarbeitet werden. "Wir müssen die Kräfte für kompakte, nutzungsgemischte urbane und sichere Städte bündeln. Nur
über den Erfahrungsaustausch wird es uns gelingen, die Innenstädte zukunftsfähig und die Attraktivität der unverwechselbaren
europäischen Stadtkultur zu erhalten", bekräftigte der Staatssekretär. Deshalb sei es wichtig, die im Planspiel
gewonnenen Erkenntnisse einem möglichst breiten Kreis von Interessenten zugänglich zu machen. Dies werde über das
Netzwerk "Planspiel Innenstadt" erfolgen, dessen Teilnehmerstädte in aktivem Erfahrungsaustausch mit den Planspielstädten
stünden.