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Samstag, 27. April 2024
Neuer Nürburgring-Rekord mit künftigem Topmodell

Porsche Taycan wird noch schneller

Der Porsche Taycan ist ein verdammt schnelles Auto – obwohl bzw. gerade weil er elektrisch angetrieben wird. Doch Porsche wäre nicht Porsche, wenn die große Limousine bald nicht noch schneller wäre.
Porsche Taycan wird noch schneller
Porsche
Unter 7:08 Minuten für die Nordschleife: Porsche hat
mit einer künftigen Taycan-Variante einen neuen Rekord aufgestellt
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"Das schnellste Elektroauto aus Zuffenhausen", frohlockt Porsche dieser Tage. Und auch fast das schnellste überhaupt, darf man hinzufügen. Denn dass ein Tesla Model S Plaid den eigenen Nürburgring-Rekord gleich um über 17 Sekunden pulverisiert hatte, war für die Zuffenhausener keine leichte Kost.

Nun also: Sieben Minuten, sieben Sekunden und 55 Hunderstel für eine Nordschleifen-Runde im Taycan, genauer gesagt in einem Vorserienmodell des erwarteten Facelifts. Über die Stärke des Antriebs und den Akku hat Porsche noch nichts verraten, Insider gehen von 750 kW aus - mehr als sagenhafte 1.000 PS in der alten "Währung". Damit ist das neue Taycan-Topmodell, mutmaßlich als "Turbo GT" debütierend, 26 Sekunden schneller als der Rekord des aktuellen Taycan Turbo S Sport inkl. Performance Paket von August 2022 - oder eben rund neun Sekunden schneller als der Tesla.

Am Steuer des Fahrzeugs saß wie seinerzeit Porsche-Entwicklungsfahrer Lars Kern. "26 Sekunden sind im Motorsport eine halbe Ewigkeit. Lars' Zeit von 7:07,55 Minuten auf der Nordschleife ist sensationell, damit liegt der Taycan im Bereich elektrischer Hypercars", freute sich Kevin Giek, Leiter der Baureihe. Porsche betont, dass Kern auf mehreren Runden annähernd dieselbe Zeit herausgefahren hat - kurz: Das Auto ist dauerhaft vollgasfest, bei einem Stromer weniger selbstverständlich als bei einem Benziner.

"Ich habe so hart wie möglich gepusht, aber mehr ging dann auch nicht", so Lars Kern. Für die schnellen Runden an diesem Tag stand dem erfahrenen Rennfahrer die Nürburgring-Nordschleife exklusiv zur Verfügung. Aus Sicherheitsgründen war der Testwagen mit dem vorgeschriebenen Überrollkäfig sowie Rennschalensitzen ausgestattet. Verglichen mit dem 2022er-Rekord sind die Zeiten deutlich besser: Bei der Anfahrt zum Schwedenkreuz ist das Vorserienauto gut 25 km/h schneller unterwegs, die Distanz zwischen dem beiden Modellen beträgt am Ende über 1,3 Kilometer.

Porsche hat angekündigt, im März ein Video der kompletten Runde mit Onboard-Aufnahmen zu veröffentlichen.

Der schnellste Stromer in der grünen Hölle (20,8-km-Strecke) ist der mehr oder weniger zur Porsche-Familie gehörende Rimac Nevera mit einer offiziellen Zeit von 7:05:298 Minuten. Damit bleiben nur noch rund drei Sekunden Unterschied - wenig, wenn man bedenkt, dass der Rimac gut 1.900 PS leistet und vier Motoren nutzt.

Das Rekordfieber ist damit aber natürlich nicht vorbei, und das nicht nur, weil Tesla viel Geld in eine Aufholjagd investieren dürfte. Schließlich ist der absolute Rekordhalter noch immer ein Verbrenner: Der Mercedes-AMG One mit 1.063 PS Systemleistung schaffte die Distanz 2022 in 6:35,183 Minuten - sozusagen "eine halbe Ewigkeit" schneller. Für seinen Preis von rund 3,3 Millionen Euro bekommt man freilich mehr als ein Dutzend Taycan.
text  Hanno S. Ritter
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