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"Für uns ist das eine |
Liqui Moly |
Sensation": LM-Chef Ernst Prost |
Mit guter Werbung und Sympathie-Konzept erfolgreich: Liqui Moly ist Deutschlands meistverkaufte Ölmarke im Ersatzteilmarkt.
Der Chef des vergleichsweise kleinen Unternehmens freut sich ernsthaft, den großen Mitbewerber endlich verdrängt zu haben.
Liqui Moly verbuchte im vergangenen Jahr knapp 30 Prozent des deutschen Motorenölumsatzes im Markt für Fahrzeugersatzteile. Damit
übertrumpft der Ulmer Mittelständler erstmals den großen Rivalen Castrol, sagt die Statistik für Kfz-Chemie der Gesellschaft
für Konsumforschung (GfK) aus.
Seit Jahrzehnten verfolge man dieses große Ziel, freut sich der Geschäftsführende Gesellschafter Ernst Prost über diesen Coup.
"Für uns ist das eine Sensation", so Prost.
29,9 Prozent ist der exakte Marktanteil von Liqui Moly im von der GfK zwischen Januar und Oktober 2011 erfassten Segment. Damit
konnte LM in einem Markt wachsen, der innerhalb von zwölf Monaten mehr als vier Prozent einbüßte. Castrol, im Vorjahr noch leicht
führend, kam laut Statistik auf 27,9 Prozent. Die Statistik berücksichtigt noch nicht das im November verkündete Aus für LM bei
der Werkstattkette A.T.U.
Dass Liqui Moly einmal den größten Anteil am Motorenölumsatz in Deutschland haben werde, daran hat Prost immer geglaubt. "Dieses
Ziel hatten meine Mannschaft und ich immer vor Augen. Aber jetzt, wo wir es erreicht haben, erscheint es unglaublich. Unsere im
Vergleich zu den Öl-Multis winzige Firma ist in Deutschland ganz vorne. Ich bin baff!" Den Ausblick von der Spitze zu genießen,
dafür allerdings bleibe keine Zeit. Zu hart sei die Konkurrenz, der Wettbewerb lauere auf seine Chancen. "Vom Jäger sind wir
nun in die Rolle des Gejagten geschlüpft."
Die Marktführerschaft ist für Liqui Moly das i-Tüpfelchen auf ein nach eigenen Angaben mit 343 Mio. Euro Gesamtumsatz sehr
starkes Jahr 2011. Der Umsatz wuchs um 19 Prozent; es ist das zehnte Jahr in Folge, dass der Umsatz prozentual zweistellig
zugenommen hat. "Diese Serie wollen wir aufrechterhalten", so Prost, der gerne darauf verweist, den Umsatz zwischen 2009 und
2011 sogar um fast 50 Prozent entsprechend 110 Mio. Euro gesteigert zu haben. Die Zeichen stünden weiterhin auf Wachstum,
heißt es. Das rund acht Mio. Euro teure Tanklager in Dillingen an der Saar soll diesen Sommer eingeweiht werden. Und von
derzeit 566 Mitunternehmern, wie Prost seine Mitarbeiter nennt, sei der Weg zu 600 kein weiter.