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Blick ins 1er-Interieur: Schlicht und gut |
BMW |
Auch im Interieur haben die Münchner auf größere Experimente verzichtet. Armaturenbrett mit Instrumenten und
Mittelkonsole sind also weitgehend klassenüblich bzw. BMW-typisch gestaltet, und wer den "Doppelhöcker" aus
Fünfer und Siebener nicht mag, darf auch aufatmen: Der Bildschrim ist völlig unauffällig oben aus dem Armaturenbrett
zu klappen. Die Steuerung erfolgt BMW-typisch mit dem iDrive-Controller vor dem Schalthebel; die wichtigsten Funktionen
der Klimaanlage lassen sich jedoch über ein herkömmliches Bediengerät steuern. Die Instrumente verdienen die
Prädikate schlicht, funktional und elegant, wenn wir auch ein analoges Kühlwasserthermometer vermissen - ein blöder
Trend, der sich hier markenübergreifend anbahnt. Die Türgriffe innen sind jenen aus dem X3 nachempfunden und also sehr
groß, die Türöffner aber im Gegensatz zum X3 auch verchromt, wie sich das gehört. Besonderheit am Rande: Gestartet werden
alle 1er über einen Knopf zwischen Armaturenhutze und mittleren Luftausströmern - kein wirklicher Fortschritt in Bezug
auf die Bedienung, jedenfalls ohne ein schlüsselloses Zugangssystem, das aber optional erhältlich ist.
Zu den Fakten: Der 1er misst 4,23 Meter in der Länge und hält damit 24 Zentimeter Respektabstand zur 3er-Reihe ein.
Zum Vergleich: Ein Golf misst 4,20 Meter. In den Kofferraum passen je nach Konfiguration 330 bis 1.150 Liter -
auch das ist mehr oder weniger klassenüblich, nur der Maximal-Wert fällt etwas ab (Golf: 350-1.305 Liter). Die niedrige
Karosserie ist mit einem cw-Wert von 0,29 besser als die meisten Konkurrenten (Golf: 0,32) - gut für Spritverbrauch und
Windgeräusche.
Konkrete Details zur Ausstattung sind bisher nicht bekannt - wie man hört, wurde bei BMW bis vor kurzem noch schwer
gerechnet. Schon in Kürze ist aber mit Preisen und genaueren Infos zu rechnen. Sicher an Bord in allen Varianten werden
aber auf jeden Fall sechs Airbags, ESP und das zweistufige Bremslicht sein - und aller Voraussicht nach auch eine
Klimaanlage. Bis auf das Basismodell dürften auch alle 1er über ein Sechsganggetriebe verfügen. Auf der Aufpreisliste
finden sich HighTech-Extras wie Bluetooth-Schnittstelle fürs Handy, Bi-Xenonlicht, Sportsitze mit Lehnenbreitenverstellung
und anderes mehr.
Motorseitig stehen zur Markteinführung zunächst vier Triebwerke zur Verfügung, darunter jeweils zwei Benziner und
zwei Diesel. Die Basis markiert der 116i mit 115 PS, darüber rangiert ein Zweiliter-Motor mit 150 PS. Die Diesel in 118d
und 120d leisten 122 bzw. 163 PS. Es handelt sich allesamt um Vierzylinder-Maschinen - nicht, weil die größeren
Varianten nicht hineinpassen würden, sondern weil BMW den Abstand zum Dreier unbedingt wahren will und muss. So
dürfte ein Sechszylinder wohl auch nicht nachgereicht werden, jedenfalls nicht in der Limousine. Im Laufe der Zeit
soll aus dem 1er eine kleine Modellfamilie entstehen - vorstellbar sind in erster, aber nicht unbedingt
abschließender Linie, Coupé und Cabrio. Die dürften dann wohl die Hausnummer 2 tragen und eher auf den Sechszylinder
hoffen.
Gefertigt wird der 1er im BMW-Werk Regensburg, das insoweit mit einem neuen, hochmodernen Maschinenpark ausgerüstet
wurde. Wer es jetzt kaum mehr erwarten kann, muss sich dennoch noch in Geduld üben: In natura gibts den 1er
erstmals auf dem Pariser Autosalon im Herbst zu sehen, und kurz darauf soll der kleine Münchner dann auch bei den
Händlern stehen. Das wäre dann so etwa Ende Oktober. Ein heißer Herbst für die Golf-Klasse.