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Montag, 29. April 2024
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Teil 2: Technik

Neue Details zum neuen Opel Astra (II)

Design & Interieur | Technik | Motoren | Fotoserie

Doch auch technisch hat Opel sein Kompaktmodell deutlich hochgezüchtet. Zwar verzichten die Rüsselsheimer auf eine Mehrlenker-Hinterachse, wie sie etwa im Ford Focus und auch im neuen Golf zum Einsatz kommt, dafür gibt es - wenn auch nur gegen Aufpreis - ein "interaktives" adaptives Fahrwerk. Das sogenannte "IDS Plus"-System mit der elektronischen Dämpferregelung CDC (Continous Damping Control) kennt man so oder ähnlich bisher nur aus höheren Fahrzeugklassen. Basis für die Vernetzung ist eine neue Elektronik-Architektur mit drei CAN-BUS-Systemen. Dank CDC reagieren die Stoßdämpfer in Echtzeit auf Veränderungen der Straße oder der Fahrweise und stellen sich so auf die herrschenden Bedingungen ein. Zusätzlich hat der Astra-Fahrer die Möglichkeit, per Knopfdruck vom Cockpit aus ein Sport-Setup zu wählen, das nicht nur die Stoßdämpferabstimmung regelt, sondern auch das Ansprechverhalten des Gaspedals und die Charakteristik der elektrohydraulischen Lenkung. In Verbindung mit Automatikgetriebe oder der Easytronic werden zudem die Schaltpunkte im Sinne einer sportlichen Fahrweise gesteuert. IDS Plus ist ferner an ABS und ESP gekoppelt, so dass das Fahrverhalten auch beim Bremsen auf unebener Fahrbahn oder im Grenzbereich - zunächst werden die Stoßdämpfer in Richtung "hart" verstellt, erst dann greift ESP per Bremseingriff ein - profitieren soll.

Apropos ESP: Dieses ist abschaltbar. Im übrigen ist es zusammen mit dem ABS um einige Funktionen erweitert worden, die für Komfort und Sicherheit sorgen sollen. Dazu gehören UCL, HSA, TSP und DDS - Opel hat inzwischen großen Gefallen an "wichtig" klingenden Drei-Buchstaben-Abkürzungen gefunden. Die nachfolgende Übersicht erklärt die Systeme:

Wer den Reifendruck genauer als mit DDS im Auge behalten will, kann zum aufwändigeren Reifendruck-Kontrollsystem TPMS (Tire Pressure Monitoring System) greifen, das auch die DDS-Funktion mit integriert. TPMS erkennt Abweichungen vom korrekten Reifendruck mit einer Genauigkeit von bis zu 0,1 bar mittels eines speziellen Sensors in jedem Reifen. Die Signale werden an einen zentralen Empfänger im Fahrgastraum gesendet, die Druckanzeige erfolgt im TPMS-Display im Cockpit. Falls der Fülldruck eines Reifens unter einen vorgegebenen Wert sinkt, wird eine Warnung an den Fahrer gegeben. Da das DDS-System keine speziellen Reifensensoren benötigt, ergänzt es das TPMS, falls zum Beispiel Winterreifen ohne Sensoren aufgezogen werden.

Dazu gibt es, ebenfalls gegen Aufpreis, dynamisches Bi-Xenon-Kurvenlicht, das bis zu 15 Grad in die Biegung hineinleuchtet. Eine weitere Funktion ist die automatische Leuchtweitenerhöhung des Fernlichts bei Autobahngeschwindigkeiten, ferner gibt es einen Lichtsensor.

Premiere feiern im Astra auch eine gänzlich neue Generation von Radios und Infotainment-Systemen im Doppel-DIN-Format. Die neue Lenkradfernbedienung mit vier Tasten sowie Dreh-Druck-Rädern ähnlich wie bei einer Computer-Maus oder einigen Handy-Modellen soll eine sichere und einfache Bedienung gewährleisten. Das breite Angebot umfasst hochwertige Audio-Kombinationen mit MP3-Funktionalität bis hin zu High-End-Geräten mit Digitalem Sound Prozessor, digitalem Radio in CD-Qualität (DAB, Digital Audio Broadcast) und 6fach-CD-Wechsler in der Frontblende. Einheiten mit Navigationssystem, Farbmonitor sowie integriertem Telefon mit Sprachsteuerung sind ebenfalls erhältlich. Erstmals gibt es in diesem Fahrzeugsegment zudem ein Twin Audio-System für separaten Musikgenuss auf den Rücksitzen.

Neu gestaltet ist außerdem der Fahrzeugschlüssel mit Funkfernbedienung; für Herbst 2004 ist zusätzlich ein Transpondersystem "Open & Start" angekündigt, bei dem der Astra seinen Besitzer selbstständig erkennt und Türen sowie Gepäckraum entriegelt. Gestartet wird dann über einen Starterknopf in der Mittelkonsole.

Für Laternenparker interessant ist das sog. "Quickheat"-System, das das lästige Wiederbeschlagen freigekratzter Scheiben im Winter unterbinden und die Erwärmung des Innenraums beschleunigen soll. Dahinter steckt ein elektrischer Zuheizer, Details dazu wollte Opel noch nicht verraten. Eine konventionelle Frontscheibenheizung à la Ford ist es aber nicht.

In punkto passiver Sicherheit gibt es sechs Airbags; die neuen Seitenairbags schützen nicht nur wie bisher den Brustbereich von Fahrer und Beifahrer, sondern polstern bei einem Seitenaufprall auch gezielt die Beckenregion ab. Hierzu verfügen die beiden Luftkissen mit jeweils insgesamt 15 Liter Füllvolumen über zwei Kammern mit unterschiedlichem Druck. Vorne werden aktive Kopfstützen und im Hinblick auf zusätzliche Punkte beim EuroNCAP-Crashtest auch akustische Gurtwarner verbaut. ISOFIX-Befestigungspunkte für Kindersitze gibt es am Beifahrersitz (mit Transponder-Erkennung) und seitlich im Fond.
text  Hanno S. Ritter
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