Erstmals bietet BMW im 5er als Sonderausstattung nun auch ein adaptives Kurvenlicht an. Die beiden
Bi-Xenon-Scheinwerfereinheiten werden dabei über Lenkradwinkel, Gierrate und Geschwindigkeit in Echtzeit gesteuert
und leuchten so in Kurven den weiteren Straßenverlauf perfekt aus - ein echtes Plus an aktiver Sicherheit, das
hoffentlich bald in vielen Fahrzeugen serienmäßig zu finden sein wird. -
Wie ein BMW-Sprecher auf Autokiste-Anfrage bestätigte, sind die Rückleuchten nicht in LED-Technik ausgeführt, was
uns etwas überrascht, da andere Neuvorstellungen, etwa der Peugeot 307 CC oder auch Coupé und Cabrio des 3er-BMW,
dieses System besitzen.
Außerdem neu im 5er ist ein Abstandstempomat. Das prinzipiell schon von Mercedes bekannte und eingesetzte System hört,
wie meist im Automobil-Bereich, auf eine Dreibuchstaben-Abkürzung, in der mindestens ein "A" vorkommt: "Aktive
Geschwindigkeitsregelung" (ACC) heißt der radargestützte Assistent für den Autobahnverkehr, der vor allem das Fahren in
Kolonnen durch das automatische Einregeln des vorgewählten Abstandes erleichtern soll - ein System, das wir freilich für
überflüssigen elektronischen Firlefanz halten.
Eine viel interessantere Neuentwicklung ist dagegen das Adaptive Bremslicht (Brake Force Display) in den Rückleuchten, das
in den USA für den 7er-BMW schon zugelassen ist. Auch der neue 5er besitzt dieses System, das die Gefahr von Auffahrunfällen
bei schärferem Abbremsen durch eine Vergrößerung der leuchtenden Fläche des Bremslichtes verringern soll. Da diese
Konstruktion in Deutschland bisher nicht zugelassen ist, ist sie im 5er nur vorbereitet. Sobald eine Zulassung vorliegt,
kann sie dann softwareseitig aktiviert werden - das Auto ist längst zum fahrenden Computer geworden.
Offensichtlich ist man bei BMW überzeugt, dass diese Bremslicht-Lösung auch tatsächlich die Zulassung erhalten wird,
obschon auf europäischer Ebene derzeit auch noch andere Systeme diskutiert werden, etwa die Vergrößerung der
Bremslicht-Helligkeit bei scharfen Bremsungen und/oder ein zusätzlicher Blinkimpuls für die dritte Bremsleuchte.
Last, but not least bringen die Münchner erstmals in der Großserie ein sogenanntes HeadUp-Display: Dieses System
zeigt fahrerrelevante Informationen im direkten Sichtfeld des Fahrers an. Die aktuelle Geschwindigkeit,
Navigationshinweise oder Meldungen des Bordcomputers "Check-Control" etwa werden direkt und in Farbe auf die Frontscheibe
eingespiegelt - der Fahrer kann dabei jederzeit selbst bestimmen, ob und ggf. welche Informationen er so erhalten möchte.
Der 5er wird in Deutschland im Juli in die Showrooms rollen. Preise sind noch nicht bekannt (die bei einem unserer
Mitbewerber genannten Zahlen sind nach BMW-Auskunft keine zutreffenden offiziellen Preise), liegen aber sicherlich
auf "Premium"-Niveau. Das allerdings hat die Käufer des größten 5er-Konkurrenten, der Mercedes E-Klasse,
bisher offensichtlich auch nicht gehindert, den Stuttgartern die neue Baureihe so zahlreich abzunehmen. Um diesen
Verkaufserfolg etwas einzudämmen, haben die Münchner die Fünfer-Premiere denn auch um einige Monate auf den Juli
vorgezogen. Bleibt schlussendlich zu hoffen, dass die Qualität dabei nicht auf der Strecke geblieben ist.