McDonald's, Aldi, ADAC – und jetzt auch Ikea: Elektroladestationen auf dem Kundenparkplatz sind ein
Image-Instrument, dürften die E-Mobilität in Deutschland angesichts ihrer kleinen Anzahl aber kaum voranbringen.
IKEA/Helmut Stettin
Ikea wird seine Parkplätze bundesweit mit
Elektro-Ladestationen ausrüsten – zwei pro Einrichtungshaus
"Wir lieben Elektroautos", heißt es bei Ikea - ohne stichhalte Begründung, die über das Wort "klimaneutral" hinausgeht.
Elektroautos per se als klimaneutral zu bezeichnen, ist freilich gewagt, auch dann, wenn der Strom ökologisch erzeugt wurde.
Solchen Strom nämlich bietet Ikea bereits an den Einrichtungshäusern in Berlin-Lichtenberg, Bremerhaven, Freiburg,
Hamburg-Altona, Lübeck, Kaiserslautern und Rostock für Elektroautos an. Heute erfolgte der Spatenstich für den Standort
Sindelfingen, bis Ostern 2016 sollen Mannheim, Walldorf, Ludwigsburg, Ulm, Augsburg und Würzburg folgen. Bis 2020 plant Ikea
Elektro-Tankstellen auch an den restlichen derzeit 36 Standorten einzurichten.
Diese können von den Kunden während der Dauer ihres Einkaufs kostenlos genutzt werden. Allerdings baut der Konzern
jeweils nur zwei "Zapfsäulen" pro Markt - die Liebe zu Elektroautos scheint längst nicht so ausgeprägt wie zu
öffentlichkeitswirksamen PR-Maßnahmen, die als "Verdichtung der Infrastruktur von E-Tankstellen, ohne die der Durchbruch
für das Elektromobil in Deutschland nicht gelingen wird" gepriesen werden.
Das Engagement dabei kommt Ikea teuer zu stehen: Allein die jetzt auf dem Plan stehenden sieben Standorte mit 14
Ladestationen kosten den Angaben zufolge über eine Million Euro. Der hohe Preis liegt auch am nach wie vor fehlenden
einheitlichen Lade-Standard. So baut Ikea Triple-Charger von ABB, die alle gängigen E-Autos versorgen können. Der
Anschluss erfolgt durch DB Energie.