Die Gerüchte haben sich bestätigt: Daimler erweitert seinen Vorstand wieder auf acht Mitglieder, um Ola Källenius
aufzunehmen. Der vergleichsweise junge Manager bleibt seinem Ressort treu, wird durch die Berufung aber auch zum
möglichen Chef-Kandidaten.
Der Aufsichtsrat der Daimler AG hat Ola Källenius zum Mitglied des Vorstands bestellt. Sein Vertrag läuft von Anfang 2015 bis
Ende 2017. Källenius (45) bleibt weiter zuständig für den weltweiten Pkw-Vertrieb, den er seit Oktober 2013 als Mitglied des
Bereichsvorstandes Mercedes-Benz Cars verantwortete.
"Mit Ola Källenius stellen wir uns jünger und internationaler auf", sagte Aufsichtsratschef Dr. Manfred Bischoff: "Beides sind
Eigenschaften, die wir auch bei unseren Kunden sehen."
Der gebürtige Schwede Källenius war vor seiner Vorstandsberufung seit 2010 Vorsitzender der Geschäftsführung der Mercedes-AMG GmbH.
2009 leitete er das US-Produktionswerk für die SUVs der M-, R- und GL-Klasse. Davor war er als Managing Director der
Mercedes-Benz HighPerformanceEngines Ltd. in Brixworth, Großbritannien, für die Mercedes-Motoren für die Formel 1 verantwortlich.
Zuvor war er ab 2003 Executive Director Operations bei McLaren Automotive Ltd. Er begann seine Karriere bei der ehemaligen
Daimler-Benz AG im Jahr 1993 in der Internationalen Nachwuchsgruppe. Nach ersten Aufgaben im Controlling übernahm er verschiedene
Führungspositionen innerhalb der Daimler AG. Er absolvierte an der Stockholm School of Economics und der Universität St. Gallen
die Masterstudiengänge "International Management" und "Finance and Accounting".
Källenius gilt wie sein Vorstandskollege Bernhard als möglicher Nachfolger von Daimler- und Mercedes-Chef Dieter Zetsche. Dessen bis 2016
laufender Vertrag dürfte 2015 noch einmal verlängert werden, möglich erscheint aber auch eine Interimslösung wie die von VW-Boss Winterkorn
dieser Tage eingeleitete schrittweise Machtabgabe der Markenführung bei Beibehaltung des Konzern-Chefpostens. Seit dem Abgang des
damaligen Produktionsvorstands Andreas Renschler zu Volkswagen war im Daimler-Vorstand der achte Platz unbesetzt geblieben;
Renschler wollte Mercedes-Chef werden, seine mutmaßlich ähnlichen Pläne bei VW muss er nun im Wettstreit mit
Herbert Diess verfolgen.