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Donnerstag, 25. April 2024
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Neue Front, Voll-LED-Licht und neue Motorisierungen für das Flaggschiff der Löwen

Facelift Peugeot 508: Das zweite Gesicht

Peugeot
Facelift für
Peugeot 508
Dreieinhalb Jahre nach dem Start fährt der Peugeot 508 im Herbst aufgefrischt zu den Kunden. Das Flaggschiff der Löwenmarke erhält ein markanteres Frontdesign, neue Ausstattungen und überarbeitete Motoren. 370.000 Exemplare des 508 hat Peugeot seit Anfang 2011 verkauft. Das ist nicht schlecht, aber es ist fraglos steigerungsfähig. Mazda6 oder Hyundai i40 zeigen als direkte Import-Konkurrenten, dass man den heimischen Platzhirschen mehr Marktanteile abjagen kann. Zeit also für eine Auffrischung.

Ein wesentliches Designelement des Facelift-Modells ist sein neuer Kühlergrill. Durch die höhere Position und aufrechtere Gestaltung sowie die Platzierung des Löwen in ihm statt auf der Haube soll er Bezug auf seine Vorfahren aus der Baureihe mit der "5" nehmen, wirkt eigenwilliger und selbstbewusster als bisher. Zu seinen Seiten fällt das Auge auf verkleinerte Scheinwerfer, die Peugeot nun in LED-Technik ausführt - serienmäßig und vollständig, also Stand- und Abblendlicht sowie Blinker, außerdem Tagfahr- und Nebellicht in der Frontschürze. Hier darf sich Peugeot in dieser Klasse als Vorreiter ansehen, wenn auch zu befürchten ist, dass es wie im 308 Allure weder Kurvenlicht noch sonst adaptive Lichtmodi geben wird.

Die flacher ausgerichtete Motorhaube sorgt für bessere Proportionen. Die Limousine erhält zusätzlich eine überarbeitete Heckschürze, die eine stärkere Abgrenzung zum Kofferraum schafft und zudem die Schutzwirkung verbessern soll. Dazu kommen überarbeitete Heckleuchten, wobei offen bleibt, ob auch hier Voll-LED-Technik zum Einsatz kommt.

Im Interieur ist es keine Überraschung, dass Peugeot nunmehr auf einen Touchscreen setzt, wohl aber, dass er mit 7 Zoll Größe kleiner ausfällt als im 308. Offenbar haben hier die Controller gesiegt, die eine sonst notwendige Überarbeitung der Mittelkonsole gescheut haben. Anstelle der eingesparten Knöpfe gibt es ein neues verschließbares Fach auf dem Mitteltunnel, das Kombiinstrument mit seinen fünf Analoguhren wurde leicht überarbeitet, und auch ein Head-up-Display ist an Bord. Neu und mutmaßlich optional im Angebot sind Toter-Winkel-Assistent und Rückfahrkamera.

Motorseitig kommt bei den Benzinern ein neuer 1,6-Liter-Motor mit 165 PS zum Einsatz, der EU6-konform ist und mit Sechsgang-Schaltgetriebe oder der neuen Sechsgang-Automatik EAT6 kombiniert ist. Die Maschine ersetzt das gleich große Vorgängeraggregat mit 156 PS; der Normverbrauch sinkt (handgeschaltet) von 6,1 auf 5,5 Liter. Bei den Selbstzündern setzt Peugeot nach aktuellem Stand mit dem 2,0 BlueHDi (150 PS) mit 4,0 Litern einen neuen Verbrauchsrekord unter seinesgleichen, die 180-PS-Version ist mit 4,2 Litern kaum schlechter. Überraschend ist, dass Peugeot den innovativen und mit offiziell 3,3 Litern besonders effizienten Diesel-Hybrid-Antrieb nach wie nur in der Limousine und dem RXH mit seinem Offroad-Look anbietet und auch nicht weiterentwickelt hat.

Das Facelift des Peugeot 508 wird für den europäischen Markt im französischen Rennes und für China als größtem Absatzmarkt in Wuhan produziert. Die Markteinführung erfolgt für Europa schrittweise ab der Messepremiere (Paris) im September 2014, für China ab Januar 2015. Preise und weitere Daten liegen noch nicht vor. Dass der 508 künftig mehr Kunden ansprechen wird, scheint absehbar - aber auch, dass er trotzdem eine relativ seltene Erscheinung auf deutschen Straßen sein wird.
text  Hanno S. Ritter
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