Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Samstag, 20. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
24 Prozent mehr Verkehrstote / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik Januar 2011: Miserabler Jahresstart

Unfallstatistik Januar 2011: Miserabler Jahresstart
24 Prozent mehr ADAC
Verkehrstote im Januar 2011
So gut sich die Unfallstatistik – in der Tendenz – im vergangenen Jahr entwickelt hat, so schlecht hat sie im neuen Jahr begonnen. Die Zahl der Verletzten und vor allem die der Getöteten stieg deutlich an. Die Ursache ist zu gutes Wetter, wenn man so will. Nach der heute vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden vorgelegten, vorläufigen Auswertung kamen im ersten Monat des Jahres Im Januar 2011 241 Menschen bei Straßenverkehrsunfällen ums Leben, das sind 24 Prozent mehr als im Januar 2010. Weitere rund 22.000 Personen wurden verletzt, entsprechend einem Anstieg um 6,8 Prozent.

Insgesamt nahm die Polizei rund 177.800 Unfälle auf, 8,4 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Während sich die Zahl der Unfälle mit Personenschaden gegenüber Januar 2010 um 7,8 Prozent auf etwa 16.900 erhöht hat, sank die Zahl der reinen Sachschaden-Crashs um 9,9 Prozent auf 160.900.

Diese unterschiedliche Entwicklung in den beiden Januar-Monaten kann im Wesentlichen auf das Wetter zurückgeführt werden. Im kalten und schneereichen Januar 2010 wurden mehr Unfälle, aber weniger Verunglückte und vor allem Getötete gezählt. Der überwiegend zu warme Januar 2011 hat nun zu einer gegensätzlichen Entwicklung mit weniger Unfällen und mehr Verunglückten geführt. Bei gutem Wetter wird mehr und insgesamt schneller gefahren, außerdem sind mehr Fußgänger, Fahrradfahrer und Motorradfahrer unterwegs. Bei Winterwetter kracht es häufiger, dafür weniger folgenschwer.

In 13 der 16 Bundesländer kam es zu ansteigenden Zahlen bei den Verunglückten. Allein in Niedersachsen kamen 17 Personen mehr als im Vorjahr ums Leben (+ 71%). In Brandenburg erhöhte sich die Zahl der Verkehrstoten von 4 auf 13 und in Mecklenburg-Vorpommern von 4 auf 10. Lediglich Baden-Württemberg, Nordrhein-Westfalen und Thüringen konnten das Vorjahresergebnis bei den Getöteten verbessern.
Grundsätze der Unfallstatistik
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.