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Freitag, 29. März 2024
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Ford zeigt US-Mondeo alias Fusion in Detroit / Deutschland-Start erst 2013

Das ist der neue Ford Mondeo

Ford
Markante Front:
Der neue Ford Mondeo
Auf der Detroit Motor Show (NAIAS) präsentiert Ford heute den neuen Fusion. Das Auto, nicht zu verwechseln mit dem gleichnamigen, auslaufenden europäischen Fiesta-Ableger, wird in Deutschland als Ford Mondeo auf den Markt kommen, wobei sich die Kölner den langen Vorlaufzeiten treu bleiben: 2013 ist es soweit. Auf der IAA im September 2011 hatte Ford mit dem Evos Concept bereits einen Ausblick auf das künftige Design gegeben, und natürlich handelte sich es sich dabei trotz der Ausführung als Coupé um einen Mondeo-, nicht einen Capri-Ausblick, wie mancherorts zu lesen. Ganz so chic und leicht wie der Evos ist der neue Fusion bzw. Mondeo nicht geraten, das war abzusehen - aber er orientiert sich daran.

Wesentliches Merkmal der Mittelklasse-Limousine, das die Ford-PR-Leute übertrieben der "Oberen Mittelklasse" zuordnen, sind neben dem großen, weit unten angesetzten Kühlergrill der Verzicht auf das klassische Drei-Box-Design einer Limousine (Motorraum, Fahrgastzelle und Gepäckabteil). Vielmehr wirkt der Mondeo wie ein Schrägheck-Modell, ungefähr vergleichbar mit dem Konzept des Opel Insignia. Tatsächlich wird der Fusion in den USA ausschließlich als Limousine angeboten, hierzulande wird es einen Kombi und wohl eine Fließheck-Variante geben, vermutlich auch die hier zu sehende Limousine. Diese Karosserieform hatten die Kölner beim aktuellen Modell im Februar 2010 gestrichen.

Erwähnenswert sind zudem die flachen Scheinwerfer mit LED-Blinkern, die schlanken Dachsäulen, die nunmehr stehenden Außenspiegel und das kleine Zusatzfenster dahinter, der jetzt links befindliche Tankdeckel, die Voll-LED-Rückleuchten, die stärker herausgearbeitete und direkt durch die vergrößerten Türgriffe laufende seitliche Sicke, weniger betonte Radhäuser und der hintere Kennzeichen-Einsatz, der die sechseckige Kühlergrill-Form aufnimmt. Zumindest die teureren Varianten verfügen über vollintegrierte Endrohre am Heck.

Das Interieur ist überwiegend unauffällig. Der gesamte Armaturenträger rückt näher an die Frontscheibe heran und verbessert auf diese Weise das Platzangebot, die Mittelkonsole reicht weiter nach oben. Sie wirkt ruhiger als etwa im neuen Focus/C-MAX, wobei die Mischung von Audio- und Klimabedieneinheit sicher nicht jedermanns Sache ist. Wählhebel und Monitor zeigen keine Auffälligkeiten.

Antriebsseitig setzt Ford beim Mondeo wie bisher auf die noch neuen EcoBoost-Benziner mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum, wobei hier erstmals auch die Kombination aus Automatikgetriebe und Start-Stopp-System erhältlich sein soll. Der Top-Motor wird mit einem Doppelkupplungsgetriebe kombiniert und steht auch als Allrad-Variante zur Wahl. Hinsichtlich der Diesel ist noch nichts bekannt, weil diese in den USA nicht angeboten werden; wir erwarten hier nur eine leichte Überarbeitung der bekannten Aggregate.

Außerdem angekündigt ist ein Hybrid-Modell mit Lithium-Ionen-Akkus. Als Verbrennungsmotor dient ein neu entwickelter 2,0-Liter-Vierzylinder, der nach dem Atkinson-Zyklus arbeitet. Er soll ähnlich stark wie der zuvor verwendete 2,5-Liter-Benziner sein, aber sparsamer. Noch interessanter erscheint der Ford Mondeo Energi, ein Hybrid-Modell mit Plug-in-Technik. Wurden die Batterien an der Steckdose voll aufgeladen, kann es mit einer Gallone (3,785 Liter) Benzin eine Distanz von mehr als 100 Meilen (= 161 Kilometer) zurücklegen, entsprechend anfänglich 1,5 Liter Verbrauch.

Der Ford Fusion, "North American Car of the Year 2010", kam im Oktober 2005 auf den US-Markt und verkaufte sich seitdem mehr als eine Million Mal. Die nun vorgestellte neue Generation ist das erste Modell, das auf der neuen, globalen CD-Plattform von Ford aufbaut. Die Produktion startet zunächst im Werk Hermosillo/Mexiko, bevor sie auch im AutoAlliance-Werk in Flat Rock im US-Bundesstaat Michigan anläuft. Die Markteinführung in Nord- und Südamerika ist für den Herbst 2012 geplant.

Als Ford Mondeo feiert das neue Modell erst im Jahr 2013 seine Premiere in Europa (produziert im Werk Genk/Belgien) und Asien (produziert unter anderem in China). Der kommende Mondeo und der nun vorgestellte Fusion haben eine Gleichteilequote von rund 80 Prozent. Zehn Prozent der Teile, zum Beispiel Airbags, unterscheiden sich aufgrund unterschiedlicher gesetzlicher Bestimmungen, und weitere zehn Prozent variieren aufgrund lokaler Ansprüche und Geschmäcker in den Märkten.
text  Hanno S. Ritter
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