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Freitag, 19. April 2024
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Elektrisch angetriebener Pickup für zwei Personen und zwei Pedelecs

Smart for-us: Ein Pick-Up als Showcar

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Pick-up-Studie als Messe- Daimler
Hingucker für US-Publikum: Smart for-us
Smart wird auf der Detroit Motor Show im Januar eine Pickup-Studie vorstellen. Der Smart for-us hat wenig mit einem Serienausblick zu tun, soll die Marke aber wohl im Gespräch halten, bis sie ernsthafte Neuigkeiten bieten kann. Auch ein Smart Pickup muss klein sein: Mit einer Länge von 3,55 Metern übertrifft er zwar den Smart Fortwo deutlich, erreicht aber immer noch gerade einmal das Niveau aktueller Kleinstwagen wie VW Lupo oder Fiat 500. Während die Breite mit nur 1,51 Metern deren Vorgabe unterbietet, fällt die Höhe mit gut 1,70 Metern üppig aus.

Damit, so heißt es bei Smart, könnte sich der for-us fast auf der Ladefläche eines typischen Pick-up verstecken - eine schöne Assoziation, wenn wir auch hinzufügen wollen, dass "fast" als ungefähr hälftig zu verstehen ist, wenn man einen VW Amarok mit Doppelkabine zugrundelegt.

Weil der Radstand das Größenwachstum einigermaßen mitmacht (2,48 Meter entsprechend plus 61 Zentimeter), bleiben die Überhänge angenehm knapp. Die auf jeder Seite um fünf Zentimeter verbreiterte Spur betont den robusten Auftritt der Studie, die sich bislang nur als Zeichnung, nicht aber als Foto zeigen mag.

Die Ladeklappe am Heck ist elektrisch angetrieben. Beim Öffnen fährt zunächst der Ladeboden samt Klappe um 28 Zentimeter zurück, dann gleitet die Heckklappe parallel nach unten. Die Ladung auf der 90 Zentimeter langen respektive kurzen Ladefläche ist dann leicht zugänglich. Die Bordwand mitgenutzt, finden auf ihr auch zwei der elektrisch angetriebenen Fahrräder von Smart Platz. Eine nette Idee ist die Docking Station auf der Ladefläche, die ein Akkuladen beispielsweise dieser Pedelecs erlaubt. "Damit kommen die Fahrer des smart for-us auch an Ziele, die mit dem Auto nicht erreichbar sind - seien es verkehrsberuhigte Zonen in der Stadt oder einsame Wege im Park", fabuliert Daimlers PR-Abteilung.

Apropos elektrisch: Natürlich ist auch der for-us selbst elektrisch angetrieben. Er nutzt jene Komponenten, die auch im Serienmodell des Fortwo ed der dritten Generation demnächst eingesetzt werden. Der 55-kW-Motor bietet 130 Newtonmeter Drehmoment und beschleunigt den Pick-up auf bis zu 120 km/h. Die Lithium-Ionen Batterie besitzt eine Kapazität von 17,6 kWh.

Im Innenraum fällt das Auge auf gespannte Oberflächen in Perlmuttweiß kombiniert mit technischen Funktionselementen in gebürstetem Aluminium. Wie auch schon im Smart Forvision wird das gesamte Cockpit selbst als Durchströmungskörper für die Innenraumbelüftung genutzt. An die Stelle des konventionellen Innenspiegels tritt beim for-us ein Smartphone, das in einer Halterung oben auf dem Instrumententräger untergebracht ist. Mit Hilfe der integrierten Videokamera kann der Fahrer das Geschehen hinter dem eigenen Fahrzeug beobachten.

Der for-us ist laut Smart das richtige Auto für junge und junggebliebene Menschen, die aktiv sein wollen und dabei auf wenig Emissionen und wenig Verkehrsfläche Wert legen. Er übersetze "das praktische Ladekonzept eines Pick-up erstmals in die Gegenwart des urbanen Verkehrs im 21. Jahrhundert", heißt es hochtrabend. Doch dass der for-us nach der Messe seine Schuldigkeit als Showcar genüge getan hat, scheint wahrscheinlich.
text  Hanno S. Ritter
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