Der Automarkt in Deutschland startet auch ins zweite Halbjahr mit einem Plus. Vergleichsweise hoch waren
auch der Anteil an Dieselmodellen und die Quote der privaten Zulassungen. Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte
sich dagegen nur verhalten.
Insgesamt wurden laut am Dienstag veröffentlichten Monatsbericht des Kraftfahrt-Bundesamt im Juli 2011
rund 306.500 Kraftfahrzeuge, darunter knapp 261.000 Pkw, neu in den Verkehr gebracht. Gegenüber dem Juni
entspricht dies saisonüblichen Rückgängen von 8,4 bzw. 9,5 Prozent, im Vergleich mit dem Vorjahr stehen
aber deutliche 9,2 bzw. sogar 9,9 Prozent Zuwachs unter dem Strich.
Der Dieselanteil erreichte mit 48,6 Prozent einen neuen Jahreshöchststand. Der durchschnittliche CO2-Wert bei Pkw fällt
weiter, wenn auch langsam. Im Juli ging er mit 146,3 g/km in die Statistik ein, das sind nur 1,3 Gramm weniger als der
Durchschnitt des ersten Halbjahres. Mit 44,0 Prozent war der Anteil an privaten Zulassungen im Juli relativ hoch.
Größere Vans waren im Juli besonders gefragt. Hier gab es mehr als doppelt so viele Zulassungen wie im Vorjahr (+106 %).
VW Touran und Sharan sowie Opel Zafira decken insoweit fast 60 Prozent der
Zulassungen ab. Auch Pkw der Oberen
Mittelklasse lagen deutlich im Plus (+25,3 %). Dagegen waren die Zulassungen im Mini- (-20,6 %) und Sportwagen-Segment
(-4,9 %) rückläufig.
Bezogen auf die Hersteller können im Juli alle deutschen Marken mit Ausnahme von BMW und Porsche Zugewinne verbuchen.
Besonders auffällig ist das Plus bei VW mit 32,2 Prozent. Insgesamt stellt der VW-Konzern mit seinen Marken fast 38
Prozent Marktanteil. Hierzu beigetragen hat auch Škoda mit 42,2 Prozent Plus - die tschechische VW-Tochter rückt Renault/Dacia
als Importmarke Nummer 1 immer näher auf den Pelz. Schlecht lief es außerdem vor allem für die japanischen Hersteller Mazda,
Subaru, Suzuki und Toyota sowie für Citroën und Jaguar/Land Rover. Chrysler/Jeep/Dodge und Lancia konnten im Juli überraschend
zulegen, wobei dies bei Lancia auf Herstellerzulassungen des neuen Ypsilon zurückzuführen sein dürfte.
Nutzfahrzeuge fuhren im Juli weiterhin auf Wachstumskurs; bei Motorrädern gab es mit -13,4 Prozent zur Jahresmitte
einen Rückgang. In Bremen (+32,3 %) und im Saarland (+28,9 %) waren die Zuwächse bei den Kfz-Zulassungen überproportional
hoch.
Der Gebrauchtwagenmarkt entwickelte sich im Juli verhalten. 2,0 (Kfz) bzw. 0,8 Prozent (Pkw) stehen als Minus in der Bilanz.
Insgesamt wechselten 650.369 Kfz und 30.292 Kfz-Anhänger den Besitzer. In der Jahresauswertung erfreuen sich die Gebrauchten
aber noch an rund 6,5 Prozent Zuwachs.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.