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Samstag, 20. April 2024
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Stadler konkretisiert Zukunftspläne bei Absatz und Produktion

Audi-Pläne: Doppelter Absatz, zusätzliche Modelle, neues Werk

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Große Pläne: Audi
Audi-Vorstandschef Rupert Stadler
Audi-Chef Rupert Stadler verfolgt noch ambitioniertere Zukunftspläne für seine Marke als bisher bekannt. Bis 2020 sollen die Absatzzahlen verdoppelt, die Modellvarianten erheblich ausgebaut und – nun doch – ein neues Werk in den USA gebaut werden, sagte Stadler in einem Interview. Audi-Chef Rupert Stadler hat erstmals die neue "Strategie 2020" offiziell und detailliert dargelegt. "Ermutigt durch unseren erfolgreichen Weg der vergangenen Jahre wollen wir bis 2020 jährlich mehr als zwei Millionen Automobile verkaufen", sagte Stadler im Interview mit der Fachzeitschrift Automotive News Europe.

Das ursprüngliche Ziel von 1,5 Millionen Einheiten für das Jahr 2015 soll laut Stadler bereits 2014 erreicht werden. Für dieses Jahr erwartet Stadler, "dass wir die Latte von 1,2 Millionen Verkäufen sauber überspringen werden und vielleicht noch etwas Luft ist". Audi sehe ein kontinuierliches Wachstum und will auch 2012 weiter wachsen. "Schließlich haben wir die zwei Millionen im Visier und wollen Jahr für Jahr kontinuierlich eine Schippe drauflegen." Die Anzahl der Modellvarianten im Portfolio soll laut Stadler von derzeit 38 auf 42 im Jahr 2015 und auf 50 im Jahr 2020 wachsen.

Audi peile qualitatives Wachstum ohne Einbußen bei der Rendite an. "Wir sind in den letzten Jahren schon weit gekommen. So ist unsere operative Umsatzrendite auch während der Finanzkrise nie unter 5,4 Prozent gefallen." Für 2020 plane Stadler "mit einer Umsatzrendite zwischen 8 und 10 Prozent". Während die Umsatzrendite im ersten Quartal 2011 bei 10,6 Prozent lag, erscheint Stadler fürs Gesamtjahr 2011 sogar mehr möglich: "Das Jahr hat noch ein paar Monate vor sich und wir sind schon immer eher vorsichtig gewesen mit unseren Prognosen. Aber wir haben einen klaren Zielkorridor beschrieben. Wenn es mal ein bisschen mehr ist, wie zwischen Januar und Juni, freuen wir uns natürlich."

Zum Wettkampf mit BMW und Mercedes sagte Stadler: "Es geht uns nicht um einen Volumenwettlauf. Es könnte schon passieren, dass wir den einen oder anderen überholen." Im ersten Halbjahr hatte Audi bereits Mercedes beim Absatz übertroffen.

In den USA will Audi nach Stadlers Worten dieses Jahr "zwischen 10 und 20 Prozent wachsen". 2011 hatte die VW-Premiummarke dort erstmals knapp die Schwelle von 100.000 Einheiten übersprungen. Das Wachstum soll weiterhin ohne den A1 passieren, der frühestens mit der nächsten Generation in die USA eingeführt werde.

Der Bau eines Werks in den USA ist derweil offenbar beschlossene Sache: "Dass wir in Nordamerika neue Kapazitäten brauchen, ist für mich ganz klar. Die Frage ist jetzt nur noch der Zeitpunkt", sagte Stadler. Noch "deutlich vor dem Jahr 2015" werde Audi über alle Details bezüglich Ortes, zu produzierende Modelle, Investitionshöhe und Kapazität entscheiden. Auch ein Motoren- und Getriebewerk in den USA sei beschlossene Sache, so Automotive News Europe unter Berufung auf Konzernkreise, da Audi den Fehler vermeiden wolle, den Anteil des "local contents" im US-Werk zu gering zu halten.

Bisher hatte Audi das Thema einer US-Produktion vorsichtig behandelt und zunächst den Ausbau des Werks in Ungarn forciert. Auch eine Fertigung im Verbund mit Konzernmutter VW in deren neuen Werk in Chattanooga stand zur Debatte.
text  Hanno S. Ritter
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