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Shell bietet Stammkunden |
Shell |
jetzt eine Versicherung gegen E10-Schäden |
Shell bietet Kunden, die den E10-Kraftstoff tanken, ab sofort eine Versicherung gegen Motorschäden an. Die Police ist kostenlos,
erscheint wegen ihrer Bedingungen aber mehr als Marketingmaßnahme der Tankstellenkette denn als echte Hilfe für Autofahrer.
Mindestens 90 Prozent aller Autos mit Benzinmotor in Deutschland können E10 nach den Herstellerfreigaben tanken, sagt
die Mineralölindustrie - drei Millionen können es nicht, sagt der ADAC. Ein Widerspruch muss das nicht sein, aber fest
steht, dass die Mehrheit der Autofahrer dem neuen Sprit bisher, aus unterschiedlichen Gründen, ablehnend gegenübersteht.
Shell will das nach eigener Aussage ändern und die Akzeptanz steigrn. "Wir möchten unseren Kunden Sicherheit geben", sagt
Jörg Wienke, Leiter des Shell-Tankstellengeschäftes in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Als Konsequenz bietet das
Unternehmen nun über die DFV Deutsche Familienversicherung AG eine kostenfreie E10-Versicherung für seine Tankkunden an, die
den Sprit nicht aus grundsätzlichen Erwägungen, sondern aus Sorge um Motorschäden umgehen.
Nach dem Tanken von mindestens 30 Liter Shell FuelSave Super E10 mit einem laut DAT-Liste E10-tauglichen Pkw kann über die
Shell-Website eine Registrierung bei der DFV erfolgen und der Versicherungsschutz aktiviert werden. Wird später an einem
versicherten Fahrzeug ein Schaden durch E10 festgestellt, gleicht die Versicherung diesen aus, bis zu maximal 130 Prozent des
Wiederbeschaffungswertes.
Natürlich werden nur Schäden reguliert, die eindeutig auf die E10-Betankung zurückzuführen sind. Der Versicherungsnehmer hat
eine entsprechende Bestätigung einer Fachwerkstatt einzureichen, woraufhin die Versicherung ihrerseits einen DEKRA-Sachverständigen
beauftragt. Der Kunde kann diesen auch selbst anrufen, wenn die Werkstatt die Kausalität verneint, muss ihn dann aber
im Falle einer Bestätigung des negativen Ergebnisses selbst bezahlen.
Im übrigen gilt die Versicherung nur für neuere Fahrzeuge ab Baujahr 1996 und nur für die Dauer von 18 Monaten. Der
Versicherungsnehmer ist verpflichtet, während dieser Zeit mindestens 80 Prozent seines Tankbedarfs bei Shell vorzunehmen
und dies im Schadenfall auch belegen zu können.
Die E10-Ablehnung vieler Autofahrer trifft die Branche nach den Worten von Shell-Deutschlandchef Peter Blauwhoff hart. "E10 ist
unser Stuttgart 21", sagte Blauwhoff dem "Tagesspiegel". Auf die Mineralölwirtschaft in Deutschland kämen dreistellige Millionenbeträge
als Strafzahlungen sowie die Kosten der Umrüstung zu. Man verdiene an dem teureren E5-Sprit nicht mehr, sondern weniger.