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Pkw-Bestand wächst auf 42,3 Mio. / Alle Zahlen und Tendenzen

Fahrzeugbestand 2011: Zuwächse allenthalben

Fahrzeugbestand 2011: Zuwächse allenthalben
AutolanD: 50,9 Mio. Kfz Renault
in Deutschland, darunter 42,3 Mio. Pkw
Exakt 50.902.131 zugelassene Kraftfahrzeuge gab es zum Jahresbeginn 2011 in Deutschland, darunter 42.301.563 Pkw – so viele wie nie zuvor. In fast allen Fahrzeugarten und Bundesländern gab es Zuwächse. Gerade einmal jeder zweite Pkw ist "sauber". Der Kfz-Bestand in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr erwartungsgemäß erneut vergrößert, und das wiederum mit steigender Tendenz. Nach der am Montag vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in Flensburg vorgelegten Auswertung stieg die Zahl der Kraftfahrzeuge um 1,4 (Vorjahre: 1,2/0,6) Prozent, die der Pkw ebenfalls um 1,4 Prozent (1,0/0,3), entsprechend 564.000 zusätzlichen Pkw auf den Straßen. Zu diesen Zahlen addieren sich noch gut sechs Millionen Anhänger, die mit 2,5 Prozent (2,4/2,3) ebenfalls noch einmal merklich zulegten.

Bis auf Busse, deren Zahl ungefähr konstant blieb, errechneten die Statistiker auch für alle anderen Fahrzeugklassen steigende Bestandszahlen. So wurden 1,7 Prozent mehr Krafträder (inkl. Trikes), 2,4 Prozent mehr Lkw und 1,6 Prozent mehr Zugmaschinen gezählt.

Das 2009 im Zuge der staatlichen "Umweltprämie" leicht gesunkene Durchschnittsalter der Pkw stieg wieder an und liegt jetzt bei 8,3 Jahren. Unverändert neun von zehn Pkw befinden sich im privaten Besitz. Die meisten Pkw werden von einem Benzinmotor angetrieben (72,1%). Nur knapp 40.000 Pkw verfügen über Hybrid- oder Elektroantrieb. Der Diesel-Anteil stieg um 0,7 Prozentpunkte auf 26,6 Prozent. In punkto Abgas entsprechen die meisten Fahrzeuge der Euro-4-Norm (43,0 %). Die bei Neuwagen inzwischen obligatorische EU5-Norm findet sich bislang bei 7,1 Prozent des Pkw-Bestandes wieder. Damit erfüllt also gerade einmal jeder zweite Pkw eine gute Schadstoffnorm. Noch 6,3 Prozent sind in der schlechtesten Emissionsklasse EU1 eingestuft.

Die Kompaktklasse (z.B. VW Golf, Opel Astra, Fiat Bravo) bildet mit 27,5 Prozent naturgemäß das stärkste Segment. Den größten Sprung nach vorn machten die Geländewagen, die um 14,2 Prozent zulegen konnten. Sie erreichten damit einen Anteil von 4,0 Prozent. Eine abnehmende Tendenz gibt es in der Mittelklasse (z.B. BMW 3er, VW Passat, Renault Laguna) und der Oberen Mittelklasse (z.B. Mercedes E-Klasse, Audi A6, Volvo S80). Zahlen für Allrad-Pkw, Mietwagen und Cabriolets hat das KBA dieses Jahr nicht veröffentlicht, ebensowenig die Senioren- und Frauenquote sowie die Zahl der Saison- und H-Kennzeichen.

Alle Bundesländer melden überwiegend ausgewogene Zuwachsraten im Fahrzeugbestand. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen liegen sie mit 0,7 oder 0,8 Prozent im unteren Korridor, Schleswig-Holstein, Niedersachen und Bayern haben am meisten zum Anstieg beigetragen. In der Hauptstadt sind mit gut 1,3 Mio. Fahrzeugen deutlich mehr als im benachbarten Mecklenburg-Vorpommern (975.000) zugelassen. Am wenigsten Autos sind naturgemäß im kleinen Bremen gemeldet. Über die Hälfte aller Kfz sind in den drei Bundesländern Nordrhein-Westfalen (10,6 Mio.), Bayern (8,8 Mio.) und Baden-Württemberg (7,0 Mio.) zugelassen.

Ein Blick auf den Pkw-Bestand in Bezug auf die Hersteller: Von den 42,3 Mio. Pkw tragen über ein Fünftel (21,2 %) das VW-Emblem. Zusammen mit den Konzernmarken inkl. Porsche errechnen sich 32,4 (Vorjahr: 31,9) Prozent Anteil am Bestand. Anders gesprochen: Nahezu jeder dritte Pkw in Deutschland kommt aus dem VW-Konzern. Opel fällt dagegen im fünften Jahr in Folge zurück (-1,2%), kommt mit beträchtlichem Abstand (12,4 %) aber auf den zweiten Platz, während Mercedes auf Rang 3 (9,3 %) nahezu unverändert bleibt. BMW und Audi sind seltener vertreten, konnten dafür aber beide zulegen. Porsche und Smart entwickelten sich im Hinblick auf die deutschen Hersteller besonders positiv. Immerhin noch fast 34.000 Trabbis (- 3,2%) tuckern durch das Land.

Bei den ausländischen Autobauern kann Zulassungs-Spitzenreiter Renault/Dacia auch die Topposition beim Bestand für sich beanspruchen. Gut 2,2 Millionen Pkw tragen den Rhombus oder das Dacia-Signet (+ 1,0%). Die auffälligsten Steigerungsraten waren erneut bei Škoda (+ 9,4%) und Hyundai (+ 11,8%) zu beobachten; auch Chevrolet, Kia und Land Rover sind u.a. immer häufiger im Straßenbild zu sehen. Besonders stark abgenommen hat dagegen der Bestand bei den nicht mehr aktiven Marken Proton und MG Rover sowie bei GM, Lancia, Daihatsu und Saab.

Der hier erläuterte Fahrzeugbestand umfasst den sogenannten "fließenden Verkehr" einschließlich der Saisonkennzeichen, nicht aber die abgemeldeten Autos. Die nicht-zugelassenen Pkw spiegeln größtenteils den Gebrauchtwagenmarkt wieder, der Rest geht auf das Konto von "eingemotteten" Autos wie Young- und Oldtimern.

Genaue Zahlen und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
KBA
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