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Zylinderzahl runter, Verbrauch runter: |
BMW |
BMW X1 28i künftig mit Turbo-Vierzylinder |
Bei den feinen Sechszylinder-Reihenmotoren und bei den Dieseln spielt BMW in vorderster Liga, bei den Vierzylinder-Benzinern
eher nicht. Mit einem neuen, aufgeladenen Zweiliter-Aggregat im X1 beginnt jetzt aber auch hier ein Generationswechsel.
Die neue Maschine verfügt über exakt 1.997 Kubikzentimeter Hubraum und lehnt sich bei der übrigen Technologie an das
Konzept der Turbo-Sechszylinder an: Die "TwinPower"-Turbotechnik ist ebenso inbegriffen wie Direkteinspritzung,
variable Nockenwellenverstellung Doppel-VANOS und die variable Ventilsteuerung VALVETRONIC.
Aus diesem Paket entwickelt der neue Motor in der ersten Evolutionsstufe satte 245 PS bei 5.000 Umdrehungen, das sind
75 PS mehr als der bislang stärkste BMW-Vierzylinder. Gleichzeitig übertrifft die Maschine den Sechszylinder im X1
25i mit seinen 218 PS und erreicht fast das Leistungsniveau des bisherigen X1 28i mit 258 PS. In punkto Drehmoment steht der
Vierzylinder sogar an der Spitze des Trios: 350 Newtonmeter stehen ab 1.250 Umdrehungen zur Verfügung.
Die Kraftübertragung übernimmt serienmäßig ein manuelles Sechsganggetriebe, optional - erstmals im X1 - die Achtgang-Automatik.
Der neue X1 xDrive28i beschleunigt in 6,1 (6,5) Sekunden aus dem Stand auf das Bundesstraßen-Tempolimit und anschließend weiter
bis auf maximal 240 (240) km/h - womit der Vierzylinder dem auslaufenden Sechszylinder davon fährt.
Der eigentliche Grund für die Umstellung liegt aber nicht primär in der Leistungsausbeute und den Fahrleistungen,
sondern im Verbrauch, wo der neue Motor konzeptbedingt natürlich im Vorteil ist. Getriebeunabhängig stehen 7,9 Liter
unter dem Strich, rund anderthalb weniger als bei den R6-Varianten. Der Handschalter ist dabei außerorts per se
trinkfreudiger als die Automatik-Variante, macht dies in der Normprüfung aber durch sein serienmäßiges Start-Stopp-System
wieder wett. Zum Vergleich: Ein Audi A4 allroad 2,0 TFSI kommt ebenfalls auf 7,9 Liter, leistet aber "nur" 211 PS.
Bleibt abzuwarten, inwieweit sich die Fastenkur bei den Zylindern auf den Preis auswirkt, den BMW noch nicht
mitgeteilt hat. Der neue Motor wird sukzessive auch in anderen Baureihen und in abweichenden Leistungsstufen zum Einsatz
kommen und die Münchner in punkto Flottenverbrauch wieder ein Stück nach vorne bringen. Auch die Mehrheit der Kunden dürfte
die Maschine aus Gründen von PS- und Verbrauchswerten mögen. Traditionalisten hingegen werden das langsame Aussterben
des Reihen-Sechszylinders, zumal des nicht aufgeladenen, zu Recht betrauern.