Lesezeit: ~ 2 Minuten
VW größter Profiteur / Verwaltungskosten zehn Euro pro Fahrzeug
Abwrackprämie: BAFA zieht Bilanz
Die sogenannte Umweltprämie hat den Automarkt 2009 mächtig durcheinander gewirbelt. Jetzt hat das mit der Bearbeitung
der Anträge befasste Bundesamt einen Abschlussbericht vorgelegt. Demnach war der VW-Konzern der größte Profiteur der
Abwrackprämie – und die Verwaltungskosten geringer als vielleicht erwartet.
Mehr als jedes achte Auto, das als Neu- oder Jahreswagen über die Prämie angeschafft wurde, war nach Angaben
des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) ein VW Golf (oder Jetta). Mit 13,26 Prozent stand das
auch sonst in Deutschland seit vielen Jahren beliebteste Auto an der Spitze des Rankings.
Auf Platz 2 folgt mit 4,61 Prozent der Skoda Fabia vor dem VW Polo mit 4,49 Prozent. Dahinter rangieren sich
Opel Corsa, Opel Astra, Ford Fiesta und Fiat Panda ein, am Ende der Top 10 stehen Dacia Sandero, Fiat Punto und
Peugeot 207. Nach Herstellern liegt ebenfalls VW weit in Führung, gefolgt von Opel, Skoda, Ford und Fiat.
Audi und BMW finden sich auf Platz 14 und 18, Mercedes ist in den Top20 nicht vertreten.
Doch nicht nur in der Kauf-Wertung steht der Golf an der Spitze, sondern auch in punkto Verschrottung. Mit
14,04 Prozent liegt er, wiederum zusammen mit dem Jetta gerechnet, sogar etwas über dem Anschaffungs-Wert.
Viele Prämien-Nutzer haben dabei - das gilt markenübergreifend - Autos zur Verschrottung gegeben, die dafür
viel zu gut und eigentlich auch zu wertvoll waren. Selbst guterhaltene Golf IV, 3er-BMW und Mercedes E-Klassen
landeten in der Presse.
Der Opel Corsa war das am zweithäufigsten verschrottete Auto, gefolgt vom Markenbruder Astra. Auf den weiteren
Rängen finden sich Polo, Fiesta, Passat, Escort, Vectra, Twingo und Punto. Im Durchschnitt waren sie 14,4 Jahre alt.
Die Auswertung umfasst die Abwrackprämien-Antrage aus dem Zeitraum 14.01.2009 bis 02.09.2009, insgesamt
rund 1,93 Millionen Stück, die im BAFA von zeitweise bis zu 250 zusätzlichen Zeitarbeits-Mitarbeitern in
zwei Schichten und an sechs Tagen in der Woche bearbeitet wurden. In Spitzenzeiten gingen bis zu 150.000 Anträge
mit jeweils rund 15 Seiten pro Tag (und in mehr als der Hälfte der Fälle als zu quittierendes Einschreiben) ein,
das Hundertfache dessen, was zunächst als Durchschnitt geplant war.
Mehrere externe Dienstleister waren mit der Digitalisierung der Aufträge, der Programmierung und dem Betrieb des später
eingeführten elektronischen Antragsverfahrens, der Hotline, der Kommunikationsberatung und anderen Aufgaben befasst.
Die Verwaltungskosten betrugen laut BAFA nur knapp zehn Euro pro Antrag, d.h. weniger als 0,4 % der ausgezahlten
Prämie.
Die meisten Anträge gingen naturgemäß aus Nordrhein-Westfalen (rund 400.000) ein, gefolgt von Bayern und Baden-Württemberg.
Das Saarland und die Stadtstaaten Hamburg und Bremen stehen am Ende der Tabelle.
text Hanno S. Ritter
Verwandte Themen bei Autokiste
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
|
Sie befinden sich im Archiv.
Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten
Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht.
Aktuelle Auto-News finden Sie hier.
|