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Bosch-Navi-App mit |
Bosch |
sogenannter "3D artMap"-Grafik |
Der Erfinder der automobilen Navigation bietet jetzt auch eine Navi-Applikation für das iPhone an. Sie will vor
allem in punkto Grafik und mit einem neuen Kurvenwarner begeistern, dürfte aber auch wegen der Kompatibilität zum
iPad Freunde finden.
Die "3D artMap" genannte Kartenansicht der Bosch Navigation App stellt besondere Orientierungspunkte wie markante Gebäude
oder Brücken in stilisierter Form dreidimensional dar. Weniger wichtige Details erscheinen optisch weniger prägnant modelliert.
Dies soll dem Fahrer einen einfachen Abgleich der Kartendarstellung mit der realen Umwelt ermöglichen und damit
der schnellen Orientierung dienen.
Zum Ausstattungsumfang gehören u.a. ein Fahrspurassistent, eine Tempolimitanzeige (DACH), ein Eco-Modus zum Navigieren auf
der spritsparendsten Route und - wohl erstmals bei Navigationssystemen - ein sogenannter Kurvenwarner. Ausgefeilte Software-Algorithmen
errechnen aus bevorstehenden Kurven und deren Krümmungsgrad die maximale Geschwindigkeit. Wer diese überschreitet, wird von
dem Programm optisch und akustisch gewarnt. Persönliche Parameter oder unterschiedliche Fahrzeugtypen lassen sich dabei
freilich nicht hinterlegen, so dass die Funktion in dieser Form wohl noch einiges Nervpotential bietet.
Eine Anbindung an Facebook und Twitter ermöglicht es dem Nutzer, die aktuelle Fahrzeugposition sowie das Fahrziel und
die verbleibende Fahrzeit mitzuteilen und dies um einen kurzen Text zu ergänzen. So lässt sich zum Beispiel eine Verspätung
unkompliziert kommunizieren.
Die auch mit dem iPad kompatible Bosch-Navi-App kostet im iTunes-Store 49,99 Euro. Für 2,99 Euro monatlich können
Verkehrsinformationen abonniert werden, Halbjahres- und Jahresangebote sollen insoweit folgen. Das von der Nokia-Tochter Navteq stammende
Kartenmaterial ist derzeit beschränkt auf DACH (Deutschland/Österreich/Schweiz), Frankreich oder Benelux; der
erforderliche Speicherplatz beträgt rund 1,8 GB. Eine Android-Version ist derzeit nicht erhältlich.
Erste Patente zur Fahrzeug-Navigation hatten Bosch-Ingenieure bereits 1978 angemeldet. Fünf Jahre später präsentierte das
Unternehmen dann mit dem "Elektronischen Verkehrslotsen für Autofahrer" (EVA) den weltweit ersten Straßen-Navigator. Die
EVA-Prototypen ermöglichten bereits eine Routenführung mit symbolischen und gesprochenen Richtungsangaben.
1989 brachte Bosch mit dem TravelPilot IDS das erste serienreife Zielfindungssystem auf den europäischen Markt.