VW baut weiteres Werk in China

Die deutsche Autoindustrie macht immer mehr Geschäfte weit ab des Heimatmarktes. In China und Indien brummt die Branche. Volkswagen hat jetzt angekündigt, ein weiteres Werk in China zu errichten – das zehnte. Der gesamte Investitionsumfang im Reich der Mitte ist gewaltig. VW-Konzernchef Prof. Dr. Martin Winterkorn, der scheidende VW-China-Chef Dr. Winfried Vahland und Vertreter des chinesischen VW-Partners FAW-Volkswagen unterzeichneten am Mittwoch die Verträge über den Bau eines neuen Werkes im südchinesischen Foshan in der Region Guangdong.

China sei für den Konzern zum größten und wichtigsten Absatzmarkt weltweit geworden, erklärte Winterkorn bei der Zeremonie. Man wolle "im Schulterschluss mit unseren Partnern" weiter überproportional wachsen. Die Kapazitäten sollen in China bis 2013/14 auf rund drei Millionen Fahrzeuge jährlich verdoppelt werden. Dazu plant der Autobauer bis 2012 Investitionen von rund sechs Milliarden Euro in neue Produkte und den Ausbau der Fertigungskapazitäten. In den ersten fünf Monaten habe man in China rund 778.000 Fahrzeuge verkauft und damit die Auslieferungen des Rekordjahres 2009 nochmals fast die Hälfte übertroffen, ergänzte Vahland.

Das neue Werk in Foshan, unweit der Metropole Guangzhou, wird nach aktuellen Planungen ab Mitte 2013 mit der Fahrzeugfertigung beginnen. Auf dem 170 Hektar großen Gelände soll eine vollständige Produktion mit Presswerk, Karosseriebau, Lackiererei und Montage entstehen. Die maximale Jahreskapazität ist auf 300.000 Fahrzeuge ausgelegt. Die Bauarbeiten sollen Ende 2010 beginnen. Die Investitionen für das Werk beziffert VW auf 520 Millionen Euro. 4.000 Arbeitsplätze sollen geschaffen werden.

Volkswagen verfügt gemeinsam mit den Partnern FAW-Volkswagen und Shanghai Volkswagen derzeit über insgesamt neun Werke in China und fertigt derzeit rund 20 Modelle der Marken VW, Škoda und Audi. Neben den vorhandenen Fertigungsstätten in Changchun und Chengdu wird das neue Werk in Foshan der sechste Standort der FAW-Volkswagen in China und der erste in Südchina überhaupt. Bis 2012 sind über 20 Produktneuheiten geplant. 2013/2014 solle zudem die Fertigung von Elektroautos in China starten, hieß es.