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Neu ab Herbst: Citroën C4 II |
Citroën |
Im Vorgriff auf den Pariser Autosalon im Oktober zeigt Citroën bereits jetzt den neuen C4. Die zweite Generation des
französischen Kompaktklasse-Wagens büßt optisch an Avantgarde ein. Technisch dagegen rüstet Citroën auf.
Der neue C4 wird etwas größer als der Vorgänger. So wachsen nicht nur die Länge um fünf Zentimeter auf nun 4,33 Meter
und die Breite um zwei Zentimeter auf 1,79 Meter, sondern auch die Höhe legt zu (+ 3 cm auf 1,49 Meter). Das entspricht
nahezu exakt den Maßen eines Fiat Bravo und ist auch sonst klassenüblich, lässt man die aus dem Raster fallenden
Längen eines VW Golf (kurz) und Opel Astra (lang) einmal außen vor.
Das Wachstum des C4 soll dabei nicht in Designsperenzchen verloren gehen, sondern den Passagieren über eine bessere
Kopffreiheit und einen größeren Kofferraum zugute kommen. Er fasst jetzt 408 Liter - Bestwert in der Kompaktklasse -
und soll durch eine betont quaderförmige Auslegung besonders gut nutzbar sein.
In punkto Design hat sich Citroën für mehr Massenverträglichkeit und weniger Individualität entschieden. Eingefleischte
Fans der Marke werden das nicht goutieren, aber über die Frage, welcher Weg für die Marke der richtige ist, mag man lange
diskutieren. Auffällig ist insbesondere die Abkehr von dem "runden Rücken" zugunsten eines konventionelleren Heckabschlusses.
Statt vertikaler, einteiliger Rückleuchten gibt es nun große, zweiteilig horizontal angeordnete Einheiten.
Das dritte Seitenfenster verliert seine markante, dreieckig wirkende Form an ein hochkant stehendes Fenster. Auch die ehemals
leicht abfallende Seitenlinie, die man gleichermaßen für elegant oder primitiv halten konnte, ist Geschichte. Stattdessen fallen
jetzt zwei versetzte Sicken auf Schulterlinie ins Auge.
Es bleibt bei dem zusätzlichen Dreiecksfenster vorne, den stehenden Außenspiegeln mit integriertem Blinker im Fuß
und den Bügeltürgiffen; ob dies auch für die gegenläufigen Scheibenwischer gilt, ist den ersten Bildern nicht zu
entnehmen. Auch die L-Form der Scheinwerfer hat Citroën aufgegeben, die neuen "Augen" wirken trotz des offenbar
integrierten LED-Tagfahrlichts etwas blass. Gleiches gilt für die Frontschürze und den Kühlergrill mit den nun
geschwungeneren Doppelwinkel.
Der - tendenzielle - Mainstream-Look setzt sich im Innenraum fort. Ob die Abkehr von dem zentralen Display mit digitaler
Geschwindigkeitsanzeige hin zu drei Instrumenten in klassischer Vor-dem-Lenkrad-Position ein optischer Fortschritt ist, bleibt
Geschmackssache - ein funktionaler lässt sich kaum leugnen, auch wenn die teilweise digitalen Anzeigen oder die Tachobeschriftung
auf der Kreislinie insoweit nach wie vor keine Bestplatzierung versprechen. Auch die feststehende Lenkradnabe ist den Bildern
nach zu urteilen Geschichte. Lediglich der betont kleine Wählhebel fällt aus dem üblichen Raster. Nachahmenswert erscheint
die Möglichkeit, die Farbe von Instrumentenbeleuchtung und Displays sowie die Art der Signaltöne individuell regeln zu
können.
Dies gilt auch für die werksseitig integrierte SIM-Karte, die eine Reihe von Dienstleistungen ermöglicht, wie etwa
(je nach Land) Notruf- und Assistenzanrufe mit automatischer Lokalisierung des Fahrzeugs. Ein elektronisches Wartungsheft
und ein nicht näher spezifizierter Eco-Driving-Dienst sind ebenfalls integriert.
Auf technischer Seite angekündigt sind ein Tote-Winkel-Assistent, Nebelscheinwerfer mit Abbiegelicht, eine 230-Volt-Steckdose
auf der Mittelkonsole und Sitze mit elektrisch verstellbarer Lordosenstütze und Massagefunktion - ein Novum in dieser Klasse.
Ebenfalls zum Technik-Paket gehören der halbautomatische Parkasssistent, die elektrische Feststellbremse, der Spurassistent
und ein Start-Stopp-System. Citroën nennt es wie Smart peinlicherweise Mikro-Hybridantrieb und gar "e-HDi". Damit erreicht der
C4 Diesel in Kombination mit dem automatisierten Schaltgetriebe einen Verbrauchswert von 4,1 Litern, im kommenden Jahr sollen
es 3,8 werden.
Weitere Details zu Motoren, Daten, Ausstattungen und Preisen liegen noch nicht vor. Der neue Citroën C4 wird im Werk
Mulhouse gebaut und noch Ende des Jahres zu den Händlern rollen. Und der Dreitürer? Behält seinen Sonderstatus künftig
unter der Bezeichnung DS4, voraussichtlich ab 2011.