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Leicht aufgefrischTT: Audi TT |
Audi |
Der Audi TT bekommt ein Facelift – kann das gutgehen? Es kann, lautet die Antwort, denn die
Design-Retuschen sind kaum der Rede wert. Die Modellpflege umfasst außerdem einen neuen Benziner,
den Entfall des V6 und kleinere Details. Im Sommer geht es los, zu fast konstanten Preisen.
Der 200 PS starke Zweiliter-Motor im Audi TT wird gestrichen - zugunsten eines anderen Zweiliter-Motors.
Es handelt sich um das mehrfach als "engine of the year" ausgezeichnete Aggregat aus dem Golf GTI mit
211 PS und einem maximalen Drehmoment von 350 Newtonmetern zwischen 1.600 und 4.200 Touren.
Mit einer Spurtzeit von 6,1 Sekunden und einer Topspeed von 245 km/h erfüllt das TT Coupé damit nicht
nur die Erwartungen der Sportwagen-Kunden, sondern ist auch einen Tick schneller als bisher (6,5 Sekunden,
240 km/h). Auch der Normverbrauch verbessert sich um 1,1 Liter oder 14 Prozent: Mit 6,6 Litern im
Mittel unterbietet der TT damit auch die Mitbewerber aus Stuttgart (SLK 200: 7,7 Liter) und München
(Z4 23i R6: 8,5 Liter). Der Langhuber ist mit manuellem Schaltgetriebe oder dem Doppelkupplungsgetriebe
S-tronic zu haben, letzterenfalls auch mit Allradantrieb. In dieser Kombination ist der Standardsprint
sogar in nur 5,6 Sekunden erledigt.
Der kleinere und schwächere Benziner (1,8 TFSI, 160 PS) bleibt im Angebot, ist aber weiterhin nur
mit Frontantrieb und manuellem Getriebe zu haben. Der Verbrauch sinkt von 6,7 auf 6,4 Liter. Ebenfalls
unverändert bestellbar ist der 170-PS-Diesel, mit dem Audi nach wie vor ein Alleinstellungsmerkmal in
dieser Klasse besitzt. Er ist weiterhin immer als quattro und als Handschalter ausgelegt; der Verbrauch
bleibt konstant bei nur 5,3 Litern.
Und der große Sechszylinder? Audi hat ihn schlicht gestrichen. In punkto Fahrleistungen, die der 2,0 TFSI
fast erreicht, und im Hinblick auf den eher großen Durst des 3,2-Liter-Aggregats von über zehn Litern ist
das verständlich und kein großer Verlust. Dass andererseits ein V6-Aggregat in Sachen Image, Laufkultur
und Sound in anderen Sphären beheimatet ist und Audi der sechszylindrigen Konkurrenz nun nichts mehr
entgegensetzen kann, ist die andere Seite der Medaille.
Was das Design angeht, ist Entwarnung angesagt. Wer angesichts des angekündigten Facelifts bei einem
fein gezeichneten Auto eine Verschlimmbesserung befürchtet hat, kann aufatmen. Die Retuschen fallen
so gering aus, dass sie nur Kenner wahrnehmen werden - und die bisherigen Modelle nicht alt
aussehen lassen.
An der Front fällt vor allem der kraftvolle Stoßfänger ins Auge. Er fasst die vergrößerten Lufteinlässe
mit plastischen Kanten ein; die Nebelscheinwerfer tragen nun Chromringe. In der Folge wächst die
Außenlänge um einen Zentimeter auf nun knapp 4,19 Meter. Im neuen Look präsentieren sich auch das Gitter
des hochglänzend schwarzen Grills und die optionalen Xenon-Scheinwerfer. Sie werden nun stets kombiniert
mit einem waagerechten LED-Tagfahrlicht am unteren Rand, ganz so, wie es bisher schon die Topmodelle TTS
und TT RS tragen.
Weitere Änderungen betreffen den vergrößerten Diffusor am Heck und die Räderdesigns, während die
Rückleuchten - das mag überraschen - ihre feine Gestaltung mit den scheinbar schwebenden Reflektoren
beibehalten. Audi verzichtet hier auf eine Umstellung auf den markentypischen LED-Look. Schließlich
halten vier neue Metallic-Farben Einzug - Scubablau, Oolonggrau, Vulkanrot und Dakotagrau. Beim
"S line"-Paket ist zusätzlich "Daytonagrau Perleffekt" erhältlich.
Im Interieur fallen die Neuheiten noch zurückhaltender aus. Am Lenkrad, an der Mittelkonsole und in der
Türverkleidung erblickt das Auge neue Applikationen in "Aluminiumoptik"; Ringe, Rahmen und Stege in
hochglänzendem Schwarz setzen Akzente. Die Aluminiumleiste über dem Deckel des Handschuhfachs präsentiert
sich jetzt grau gebürstet. Drei neue Trimfarben - nougatbraun, titangrau und granatrot - stehen zur Wahl.
Im technischen Bereich angekündigt sind eine differenziertere Abstimmung der beiden Kennfelder des
optionalen elektronisch geregelten Stoßdämpfersystems "magnetic ride". Zudem erhalten alle Modelle
zwei Zentimeter breitere Reifen (245/45er R 17), wie sie bisher dem V6 vorbehalten waren, das
Effizienzprogramm im Bordcomputer und eine Schaltempfehlungsanzeige.
Ausgeliefert werden die "neuen" TT ab Sommer zu leicht erhöhten Preisen. Das Basismodell TT Coupé
1,8 TFSI kostet dann ab 30.200 Euro, 200 mehr als bisher. Der Roadster dürfte weiterhin bei gut
1.000 Euro Aufpreis liegen. Damit bleibt der TT deutlich günstiger als seine deutschen Wettbewerber.