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Mittwoch, 24. April 2024
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CFK-Teile aus USA für das elektrische »Megacity Vehicle«

BMW und SGL bauen Carbonfaser-Werk in den USA

Die SGL Group und BMW werden über ihr Joint Venture in den USA ein neues Werk zur Herstellung von Carbonfasern errichten, mit dem das künftige "Megacity Vehicle" gebaut wird. Für die erste Ausbaustufe sollen 100 Millionen US-Dollar investiert und 80 neue Arbeitsplätze geschaffen werden, teilten die Unternehmen auf einer Veranstaltung mit. Für die Entscheidung, das neue Werk in Moses Lake zu bauen, seien die Verfügbarkeit von regenerativer Energie aus Wasserkraft sowie wettbewerbsfähige Energiekosten im Bundesstaat Washington maßgebliche Faktoren gewesen, heißt es. Günstige Infrastruktur- und Steuerbedingungen, bereits vorhandene Energieversorgungsunternehmen sowie die Verfügbarkeit von qualifizierten Arbeitskräften und eine sehr konstruktive Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden wurden als weitere Faktoren genannt.

Für die Herstellung von Carbonfaser-Verbundwerkstoffen sind mehrere Arbeitsschritte erforderlich. Das dazu benötigte Vorprodukt, ein Precursor auf Basis von Polyacrylnitrilfasern (PAN), wird von dem Joint Venture zwischen der SGL Group und dem japanischen Unternehmen Mitsubishi Rayon (MRC) in Otake, Japan, produziert. Im nächsten Schritt werden die PAN dann in Moses Lake zu den eigentlichen Carbonfasern verarbeitet.

Aus diesen wiederum entstehen am zweiten Standort des Joint Venture in Wackersdorf leichte Carbonfaser-Gewebestrukturen. Diese bilden das Ausgangsmaterial für die Herstellung von CFK-Bauteilen und -Komponenten im BMW-Werk Landshut. Die Endmontage des elektrisch angetriebenen "Megacity Vehicles", das voraussichtlich ab 2013 unter einer Submarke verkauft werden soll, wird wie bereits berichtet in Leipzig erfolgen. Die Nutzung solcher Werkstoffe sei ein Meilenstein in der nachhaltigen Mobilität, sagte BMW-Finanzvorstand Friedrich Eichiner.

Das erst im Oktober letzten Jahres gegründete Joint Venture verfügt über zwei Standorte, einen in den USA (SGL Automotive Carbon Fibers LLC) und einen in Deutschland (SGL Automotive Fibers GmbH & Co. KG). SGL hält 51 Prozent der Anteile, BMW 49 Prozent.
text  Hanno S. Ritter
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