Der Automarkt hat sich im März 2010 nicht so schlecht entwickelt, wie der Februar es erwarten ließ:
Zwar kann der saisonale Monats-Anstieg nicht das insgesamt bestehende Quartals-Minus überdecken, reicht
aber für ein besseres Ergebnis als 2008.
Nach dem am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg vorgelegten Zahlen wurden im März 2010 rund
350.600 Kraftfahrzeuge, darunter 294.400 Pkw, neu zugelassen. Gegenüber dem Februar entspricht dies
satten Zuwächsen um etwa 61 bzw. 51 Prozent, die aber mehrheitlich saisonal bedingt sind. Im Vergleich mit
dem März 2009 errechnen sich Rückgänge in der Größenordnung von 23 bzw. sogar 27 Prozent, was wiederum weitgehend
als Folge der im Vorjahr massiv wirkenden "Umweltprämie" einzuordnen ist. Verglichen mit 2008 ergibt sich
bei den Pkw sogar ein leichtes Plus von 2,7 Prozent.
Ebenfalls bedingt durch die nicht mehr wirksame Staatssubvention verschiebt sich nach wie vor auch die Nachfrage in den
einzelnen Fahrzeugklassen. So ging das Mini-Segment um über 45 Prozent zurück, bei den Kleinwagen waren es fast 42 Prozent.
Auch in der Mittelklasse (-21,1 %) gab es erheblich weniger Neuzulassungen als im Jahr zuvor. Während höherwertige Wagen
2009 weniger gefragt waren, steigt jetzt die Nachfrage wieder: Die Obere Mittelklasse verbucht ein Plus von 6,5 Prozent,
die Oberklasse von 1,1 Prozent. Geländewagen liegen knapp über Vorjahresniveau; die größten Zunahmen waren bei
Sportwagen (+16,3 %) und Wohnmobilen (+14,7 %) zu beobachten.
Parallel dazu stieg auch der Diesel-Anteil wieder etwas an (39,7 Prozent), während die private Nachfrage zurückging:
57,8 Prozent der Pkw-Neuzulassungen waren gewerblicher Art. Der EU5-Anteil kletterte auf 53,8 Prozent.
Der Nutzfahrzeugmarkt hat sich noch nicht erholt. Insbesondere bei schweren Lkw und Sattelzugmaschinen ist die Lage
weiterhin eingetrübt. Kleintransporter und Lkw bis 12 Tonnen sind dagegen auf Wachstumskurs. Die Motorradsaison wurde im
März mit 26.752 Neuzulassungen eingeläutet. Während das Monatsergebnis 12,6 Prozent über Vorjahresniveau stand, zeigt
die Quartalsbilanz mit -10,4 Prozent eher die Situation der Motorrad-Branche auf.
Bezogen auf die Hersteller und den Pkw-Markt waren Audi, BMW/Mini und Jaguar/Land Rover die einzigen Marken
mit einem Plus im März. In der Quartalsbilanz der deutschen Marken gelang nur BMW ein Zuwachs. Besonders hohe
Einbußen mussten Opel (-26,4 %), Ford (-26,9 %) und Smart (-34,2 %) hinnehmen. Bei den Importmarken fiel der
Rückgang bei Daihatsu mit -69,3 Prozent am stärksten aus. Mehr als ein Dutzend weiterer Hersteller musste
ein Minus um mehr als ein Drittel verkraften. Aus der Reihe tanzt hier vor allem Nissan: Nach einem schwachen
Jahresstart 2009 konnten die Japaner die Quote deutlich erhöhen (+58,3 %). Auch Jaguar und Land Rover gehören zu
den Gewinnern. Der Marktanteil des VW-Konzerns inkl. Porsche betrug 37,4 Prozent.
Positiver ging es am Gebrauchtwagenmarkt zu. Nicht nur beim Vergleich mit dem saisonal stets schwächeren Februar, sondern
auch in der Gegenüberstellung mit dem Vorjahresmonat schlossen alle Fahrzeugarten mit einem Plus ab. Die Quartalsbilanz
ist allerdings noch bei 8,8 (alle Kfz) bzw. 10,3 Prozent (Pkw) im Minus. Der Motorradmarkt lag auf Vorjahresniveau,
auf dem Nutzfahrzeugsektor waren positive Vorzeichen zu beobachten. Insgesamt wechselten 1,65 Millionen gebrauchte
Kfz den Besitzer.
Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.