Das unabhängige Portal rund um Automobil & Verkehr
Freitag, 19. April 2024
Schrift: kleiner | größer
Lesezeit: ~ 3 Minuten
Alle Zahlen und Tendenzen in der Übersicht / Mit Herstellerwertung

Marktbericht März 2010: Besser als erwartet

Der Automarkt hat sich im März 2010 nicht so schlecht entwickelt, wie der Februar es erwarten ließ: Zwar kann der saisonale Monats-Anstieg nicht das insgesamt bestehende Quartals-Minus überdecken, reicht aber für ein besseres Ergebnis als 2008. Nach dem am Dienstag vom Kraftfahrt-Bundesamt in Flensburg vorgelegten Zahlen wurden im März 2010 rund 350.600 Kraftfahrzeuge, darunter 294.400 Pkw, neu zugelassen. Gegenüber dem Februar entspricht dies satten Zuwächsen um etwa 61 bzw. 51 Prozent, die aber mehrheitlich saisonal bedingt sind. Im Vergleich mit dem März 2009 errechnen sich Rückgänge in der Größenordnung von 23 bzw. sogar 27 Prozent, was wiederum weitgehend als Folge der im Vorjahr massiv wirkenden "Umweltprämie" einzuordnen ist. Verglichen mit 2008 ergibt sich bei den Pkw sogar ein leichtes Plus von 2,7 Prozent.

Ebenfalls bedingt durch die nicht mehr wirksame Staatssubvention verschiebt sich nach wie vor auch die Nachfrage in den einzelnen Fahrzeugklassen. So ging das Mini-Segment um über 45 Prozent zurück, bei den Kleinwagen waren es fast 42 Prozent. Auch in der Mittelklasse (-21,1 %) gab es erheblich weniger Neuzulassungen als im Jahr zuvor. Während höherwertige Wagen 2009 weniger gefragt waren, steigt jetzt die Nachfrage wieder: Die Obere Mittelklasse verbucht ein Plus von 6,5 Prozent, die Oberklasse von 1,1 Prozent. Geländewagen liegen knapp über Vorjahresniveau; die größten Zunahmen waren bei Sportwagen (+16,3 %) und Wohnmobilen (+14,7 %) zu beobachten.

Parallel dazu stieg auch der Diesel-Anteil wieder etwas an (39,7 Prozent), während die private Nachfrage zurückging: 57,8 Prozent der Pkw-Neuzulassungen waren gewerblicher Art. Der EU5-Anteil kletterte auf 53,8 Prozent.

Der Nutzfahrzeugmarkt hat sich noch nicht erholt. Insbesondere bei schweren Lkw und Sattelzugmaschinen ist die Lage weiterhin eingetrübt. Kleintransporter und Lkw bis 12 Tonnen sind dagegen auf Wachstumskurs. Die Motorradsaison wurde im März mit 26.752 Neuzulassungen eingeläutet. Während das Monatsergebnis 12,6 Prozent über Vorjahresniveau stand, zeigt die Quartalsbilanz mit -10,4 Prozent eher die Situation der Motorrad-Branche auf.

Bezogen auf die Hersteller und den Pkw-Markt waren Audi, BMW/Mini und Jaguar/Land Rover die einzigen Marken mit einem Plus im März. In der Quartalsbilanz der deutschen Marken gelang nur BMW ein Zuwachs. Besonders hohe Einbußen mussten Opel (-26,4 %), Ford (-26,9 %) und Smart (-34,2 %) hinnehmen. Bei den Importmarken fiel der Rückgang bei Daihatsu mit -69,3 Prozent am stärksten aus. Mehr als ein Dutzend weiterer Hersteller musste ein Minus um mehr als ein Drittel verkraften. Aus der Reihe tanzt hier vor allem Nissan: Nach einem schwachen Jahresstart 2009 konnten die Japaner die Quote deutlich erhöhen (+58,3 %). Auch Jaguar und Land Rover gehören zu den Gewinnern. Der Marktanteil des VW-Konzerns inkl. Porsche betrug 37,4 Prozent.

Positiver ging es am Gebrauchtwagenmarkt zu. Nicht nur beim Vergleich mit dem saisonal stets schwächeren Februar, sondern auch in der Gegenüberstellung mit dem Vorjahresmonat schlossen alle Fahrzeugarten mit einem Plus ab. Die Quartalsbilanz ist allerdings noch bei 8,8 (alle Kfz) bzw. 10,3 Prozent (Pkw) im Minus. Der Motorradmarkt lag auf Vorjahresniveau, auf dem Nutzfahrzeugsektor waren positive Vorzeichen zu beobachten. Insgesamt wechselten 1,65 Millionen gebrauchte Kfz den Besitzer.

Weitere Daten und Tendenzen entnehmen Sie bitte den verlinkten Übersichten.
text  Hanno S. Ritter
IM KONTEXT: DER BLICK INS WEB
Sie befinden sich im Archiv. Meldungen und enthaltene Links können veraltet sein. Bitte beachten Sie das obenstehende Veröffentlichungsdatum dieser Nachricht. Aktuelle Auto-News finden Sie hier.