|
Rund 7 Prozent weniger |
ACE |
Verkehrstote im Jahr 2009 |
4.160 Menschen haben im vergangenen Jahr 2009 ihr Leben auf Deutschlands Straßen verloren, weitere knapp
400.000 wurden verletzt. Damit hat sich die – in der Tendenz – gute Entwicklung fortgesetzt,
wenn auch nicht so ausgeprägt wie im Vorjahr.
Nein, die 4.000er-Marke konnte nicht erreicht werden, auch wenn man das im Jahresverlauf gehofft haben
mag. Am Schluss sind es sogar mehr Verkehrstote geworden als Statistisches Bundesamt (4.050), Bundesanstalt
für Straßenwesen (4.100) und ADAC (4.080) geschätzt hatten.
4.160 Verkehrstote, das heißt: Alle gut zwei Stunden stirbt ein Mensch in Deutschland nach einem Verkehrsunfall,
mehr als 11 Getötete sind Tag für Tag zu beklagen. 4.160 Personen bedeutet nach der heute vom Statistischen Bundesamt
in Wiesbaden veröffentlichten Jahresbilanz andererseits aber auch die geringste Zahl von Unfalltoten seit Einführung
dieser Statistik im Jahre 1953. Zum Vergleich: 2003 waren noch über 6.600 Tote zu beklagen, 2000 rund 7.500, 1990 über
11.000 und 1980 sogar über 15.000.
Der Rückgang bei den Getöteten gegenüber 2008 beträgt 317 Personen oder 7,1 Prozent. Damit hat sich die
positive Tendenz aus den Vorjahren erneut fortgesetzt, allerdings wieder etwas abgeschwächt. 2008 standen
9,7 Prozent unter dem Strich, 2007 betrug der Rückgang 2,4 Prozent, 2006 waren es 5,0 Prozent, und in den
Jahren 2005 bzw. 2004 wurden 8,4 respektive sogar 11,6 Prozent ermittelt. Wie im Vorjahr wurden 2009
auch weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt. 397.900 Leicht- und Schwerverletzte bedeuten einen
Rückgang um 2,7 Prozent (Vorjahr: -5,5 %).
Die Gesamtzahl der polizeilich aufgenommenen Unfälle ist trotz sinkender Verunglücktenzahl im vergangenen
Jahr leicht gestiegen, und zwar um 0,5 Prozent auf 2,30 Millionen. Während die Unfälle mit Personenschaden
um 3,0 Prozent auf 310.900 gesunken sind, wurden mehr reine Sachschaden-Crashs (+ 1,1 Prozent auf 1,99 Millionen)
verzeichnet.
Bezogen auf die Bundesländer und die Getöteten mussten Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und das Saarland mehr Blutzoll
hinnehmen. In den übrigen 13 Ländern starben im Vergleich zum Vorjahr weniger Menschen im Straßenverkehr. Die beste
Tendenz in absoluten Zahlen kann das bevölkerungsreichste Nordrhein-Westfalen verbuchen, im prozentualen Vergleich
liegen Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen an der Spitze. Auffällig gegenüber den Vorjahren sind die
kaum veränderten Werte der früheren Spitzenreiter Bayern und Baden-Württemberg: Gab es etwa in Bayern
2008 über 200 Getötete entsprechend über 20 Prozent weniger, melden die Statistiker für 2009 gerade einmal
vier Personen oder ein halbes Prozent.
In Relation zur Einwohnerzahl starben bei Verkehrsunfällen in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 51
Personen je 1 Million Einwohner. Nicht nur in den Stadtstaaten Berlin (14), Hamburg (19) und Bremen (20),
sondern auch in Nordrhein-Westfalen (34) lag der Wert wesentlich unter diesem Bundesdurchschnitt, während
am anderen Ende Mecklenburg-Vorpommern mit 94 und Brandenburg mit 80 Todesopfern nach wie vor die rote
Laterne tragen.
Noch ein Blick auf den Dezember: Im letzten Jahresmonat erfasste die Polizei in Deutschland rund 210.700
Straßenverkehrsunfälle, 3,5 Prozent mehr als im Dezember 2008. Aufgrund des Wintereinbruchs ereigneten sich
vor allem mehr Unfälle mit Sachschaden (+ 4,2 Prozent auf 188.200). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden
ist dagegen um 2,3 Prozent auf rund 22.500 zurückgegangen. Bei diesen Unfällen kamen 302 Menschen ums Leben,
9,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Weitere 29.000 Personen (- 2,9%) wurden verletzt.
Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich
gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert,
so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten
vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige
Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass
der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen
Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.
Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind,
unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst.
Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht
jedoch Suizid-Fälle.