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Donnerstag, 25. April 2024
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7 Prozent weniger Verkehrstote / Zahlen und Tendenzen in der Übersicht

Unfallstatistik Gesamtjahr 2009: Gute Tendenz hält an

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Rund 7 Prozent weniger ACE
Verkehrstote im Jahr 2009
4.160 Menschen haben im vergangenen Jahr 2009 ihr Leben auf Deutschlands Straßen verloren, weitere knapp 400.000 wurden verletzt. Damit hat sich die – in der Tendenz – gute Entwicklung fortgesetzt, wenn auch nicht so ausgeprägt wie im Vorjahr. Nein, die 4.000er-Marke konnte nicht erreicht werden, auch wenn man das im Jahresverlauf gehofft haben mag. Am Schluss sind es sogar mehr Verkehrstote geworden als Statistisches Bundesamt (4.050), Bundesanstalt für Straßenwesen (4.100) und ADAC (4.080) geschätzt hatten.

4.160 Verkehrstote, das heißt: Alle gut zwei Stunden stirbt ein Mensch in Deutschland nach einem Verkehrsunfall, mehr als 11 Getötete sind Tag für Tag zu beklagen. 4.160 Personen bedeutet nach der heute vom Statistischen Bundesamt in Wiesbaden veröffentlichten Jahresbilanz andererseits aber auch die geringste Zahl von Unfalltoten seit Einführung dieser Statistik im Jahre 1953. Zum Vergleich: 2003 waren noch über 6.600 Tote zu beklagen, 2000 rund 7.500, 1990 über 11.000 und 1980 sogar über 15.000.

Der Rückgang bei den Getöteten gegenüber 2008 beträgt 317 Personen oder 7,1 Prozent. Damit hat sich die positive Tendenz aus den Vorjahren erneut fortgesetzt, allerdings wieder etwas abgeschwächt. 2008 standen 9,7 Prozent unter dem Strich, 2007 betrug der Rückgang 2,4 Prozent, 2006 waren es 5,0 Prozent, und in den Jahren 2005 bzw. 2004 wurden 8,4 respektive sogar 11,6 Prozent ermittelt. Wie im Vorjahr wurden 2009 auch weniger Menschen im Straßenverkehr verletzt. 397.900 Leicht- und Schwerverletzte bedeuten einen Rückgang um 2,7 Prozent (Vorjahr: -5,5 %).

Die Gesamtzahl der polizeilich aufgenommenen Unfälle ist trotz sinkender Verunglücktenzahl im vergangenen Jahr leicht gestiegen, und zwar um 0,5 Prozent auf 2,30 Millionen. Während die Unfälle mit Personenschaden um 3,0 Prozent auf 310.900 gesunken sind, wurden mehr reine Sachschaden-Crashs (+ 1,1 Prozent auf 1,99 Millionen) verzeichnet.

Bezogen auf die Bundesländer und die Getöteten mussten Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und das Saarland mehr Blutzoll hinnehmen. In den übrigen 13 Ländern starben im Vergleich zum Vorjahr weniger Menschen im Straßenverkehr. Die beste Tendenz in absoluten Zahlen kann das bevölkerungsreichste Nordrhein-Westfalen verbuchen, im prozentualen Vergleich liegen Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen an der Spitze. Auffällig gegenüber den Vorjahren sind die kaum veränderten Werte der früheren Spitzenreiter Bayern und Baden-Württemberg: Gab es etwa in Bayern 2008 über 200 Getötete entsprechend über 20 Prozent weniger, melden die Statistiker für 2009 gerade einmal vier Personen oder ein halbes Prozent.

In Relation zur Einwohnerzahl starben bei Verkehrsunfällen in Deutschland im vergangenen Jahr insgesamt 51 Personen je 1 Million Einwohner. Nicht nur in den Stadtstaaten Berlin (14), Hamburg (19) und Bremen (20), sondern auch in Nordrhein-Westfalen (34) lag der Wert wesentlich unter diesem Bundesdurchschnitt, während am anderen Ende Mecklenburg-Vorpommern mit 94 und Brandenburg mit 80 Todesopfern nach wie vor die rote Laterne tragen.

Noch ein Blick auf den Dezember: Im letzten Jahresmonat erfasste die Polizei in Deutschland rund 210.700 Straßenverkehrsunfälle, 3,5 Prozent mehr als im Dezember 2008. Aufgrund des Wintereinbruchs ereigneten sich vor allem mehr Unfälle mit Sachschaden (+ 4,2 Prozent auf 188.200). Die Zahl der Unfälle mit Personenschaden ist dagegen um 2,3 Prozent auf rund 22.500 zurückgegangen. Bei diesen Unfällen kamen 302 Menschen ums Leben, 9,3 Prozent weniger als im Vorjahresmonat. Weitere 29.000 Personen (- 2,9%) wurden verletzt.

Zu beachten ist, dass es sich um vorläufige Zahlen handelt, die auf den von den Polizeibehörden tatsächlich gemeldeten Fällen und einer statistisch hochgerechneten Zahl an Nachmeldungen und Nachstreichungen basiert, so dass die oben genannten Zahlen nicht mit den etwa im Vorjahr für den gleichen Monat gemeldeten Werten vergleichbar sind; auch die errechnete Tendenz kann abweichen, da diese bei den Vorjahreszahlen die endgültige Höhe berücksichtigt. Nachträgliche Korrekturen nach unten gibt es ebenfalls, etwa weil sich herausstellt, dass der Unfall nicht auf einer öffentlichen Straße passierte oder der Beteiligte beispielsweise durch einen Herzinfarkt bereits kurz vor dem Crash gestorben war.

Die Statistik erfasst all jene Opfer, die bei Unfällen auf Deutschlands öffentlichen Straßen verunglückt sind, unabhängig von ihrer Nationalität. Deutsche Staatsbürger, die im Ausland ums Leben kamen, werden nicht erfasst. Verletzte, die innerhalb von dreißig Tagen nach dem Unfall sterben, werden als Verkehrstote registriert, nicht jedoch Suizid-Fälle.
text  Hanno S. Ritter
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